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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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in Strafkompanie tat dem nicht Einhalt. Wiederholt wurden mir Fälle von Verkehr dieser Art zwischen Aufseherinnen und weiblichen Häftlingen gemeldet. Dies zeigt das Niveau der Aufseherinnen.« Simone Veil zu lesbischen Verhältnissen der Funktionshäftlinge ( 1944 ): »Zwischen diesen Frauen und den jüngeren Mädchen schwang stets eine gewisse sexuelle Zweideutigkeit mit, was man heute nur beiläufig zu erwähnen braucht, um die Empörung ehemaliger Häftlinge wachzurufen. Hierbei wird jedoch häufig vergessen, daß viele der jüngeren Frauen ihr Leben solchen Formen der Protektion verdanken, ganz gleich, ob es dafür Gegenleistungen gab oder nicht.«

Becker , Felix
    SS -Sturmmann
    *  25 . 9 . 1900 Rötha/Sachsen. Wachtruppe Auschwitz, Dienstbezeichnung
SS -Totenkopf-Sturmbann
KL Auschwitz
(der SS -T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). 1948 in Krakau zu 5  Jahren Haft verurteilt. – Häftling Paul Hoffmann, von Bielefeld nach Auschwitz deportiert ( AV , Bl.  12934 ): »Zum Zeitpunkt des Eintreffens in Auschwitz war ich mit der 20  Jahre alten Lotte Windmüller verlobt. Fräulein Windmüller wurde ebenso wie ich nach Auschwitz deportiert. Ich habe sie nach der Ankunft in Auschwitz nie mehr zu Gesicht bekommen.«

Becker , Felix
    SS -Sturmmann
    *  8 . 10 . 1914 Putinci/heutiges Serbien. Ab Januar 1942 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 im Neckar-Odenwaldkreis. – Der damals 14 jährige Robert Jehoshua Büchler, Sommer 1944 aus der Tschechoslowakei deportiert, über seine Ankunft: »Draußen dunkelte es, einige Menschen kletterten zu den vergitterten Luken hinauf, um zu sehen, wohin es uns verschlagen hatte. ›Wir scheinen uns in der Gegend von Kohlebergwerken oder Stahlwerken zu befinden‹, verkündeten sie und fügten hinzu, man sehe hoch aufragende Schornsteine, die hohe Feuerzungen ausstießen, wahrscheinlich Hochöfen zur Verhüttung von Eisenerz. Das Rätselraten ging weiter, bis plötzlich die Tür des Waggons aufgerissen wurde und ein Befehl auf deutsch ertönte: ›Alle raus!‹«

Becker , Hugo
    Zentral-Bauleitung
    *  18 . 10 . 1911 Merlau. SS -Sturmmann. Februar 1942 bis Oktober 1943 in Auschwitz. 1948 in Krakau zu 18  Monaten Haft verurteilt.

Becker , Johann
    SS -Unterscharführer
    *  18 . 5 . 1911 Schaffhausen/Saar. 1936 SS (Nr.  315850 ). Vom 31 . 3 . 1941 bis zum Ende in Auschwitz. Standortverwaltung, Technische Abteilung, Führer des Kommandos Kanalisation (Kanalisation, Wasserversorgung, Abfuhr der Fäkalien). Standortbefehl Nr.  41 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 23 . 9 .– 20 . 10 . 43 «. Becker: »Mir ist natürlich bekannt, daß in Auschwitz Häftlinge vergast worden sind. Das konnte man schon durch den Geruch wahrnehmen.« Am 7 . 4 . 1948 in Krakau zu 6  Jahren Haft verurteilt, Entlassung Mai 1953 . Becker: »Ich bin durch die polnischen Vernehmungsbeamten und Richter einwandfrei behandelt worden.« Berufsangabe: Friedhofswärter. Aussage: AV , Bl.  12232 ff.

Becker , Karl
    SS -Scharführer
    *  10 . 7 . 1890 (oder 18 . 4 . 1890 ) Schwedenhöhe. Wachmannschaft, Monowitz. 1948 in Wadowice zu 4  Jahren Haft verurteilt. – Häftling Unikower zur Wachmannschaft Monowitz ( AV , Bl.  1708 ): »Falls ein SS -Mann melden konnte, er habe einen Häftling auf der Flucht erschossen, erhielt er eine Prämie und ein dienstfreies Wochenende. Deshalb ereigneten sich derartige Fälle fast immer an einem Freitag. Ich habe schon kurz nach meinem Eintreffen selbst einmal beobachtet, daß ein älterer SS -Posten einen jüngeren Häftling, dem man eine Flucht hätte zutrauen können, unter irgendeinem Vorwand über die Postenkette hinausschickte und ihn dann erschoß, und zwar von hinten, weil der Rückenschuß ein Beweis für den Fluchtversuch sein sollte. Dieser Vorfall ereignete sich ebenfalls an einem Freitag. Wir hatten an diesem Tage drei Häftlinge auf die oben beschriebene Weise verloren.«

Beckmann , Heinrich
    SS -Rottenführer
    *  24 . 5 . 1913 Dortmund. Ab August 1944 in Buna-Monowitz. Nach 1945 im Ruhrgebiet. – Häftling Max Kaufmann über die Wachmannschaft Monowitz: »Der geringste Anlaß konnte schon dazu führen, daß ein Häftling getötet wurde. So z.B., wenn ein Häftling infolge eines Schwächegefühls das Glied verließ, in dem er marschierte.«

Bedarf , Josef
    SS -Rottenführer
    *  6 . 3 . 1920 Krucke, Kreis Schaki. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Jawischowitz, 1944 Standortverwaltung. Nach 1945 in Schwerin ( DDR ).

Bedarf , Waldemar
    SS

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