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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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haben zwar ergeben, daß der Angeklagte in der politischen Abteilung des Lagers Auschwitz beschäftigt war, es wurde aber nicht festgestellt, worin seine Arbeit bestand; es kann möglich sein, daß, wie der Angeklagte selbst angibt, er in der sog. Kartothek beschäftigt war und seine Tätigkeit einen rein mechanischen Charakter hatte. Es konnte auch nicht nachgewiesen werden, ob der Angeklagte an den Exekutionen der Häftlinge teilnahm, da ihn niemand dabei sah.«

Stadler , Max
    Hundestaffel
    *  3 . 12 . 1920 Traunstein. SS -Rottenführer. Name aufgeführt in einer Meldung der Kommandantur vom 8 . 10 . 1942 über SS -Angehörige, die Häftlinge »auf der Flucht« erschossen. † Vom AG Traunstein 1950 zum 8 . 5 . 1945 für tot erklärt. Häftlingsarzt Otto Wolken in einem Bericht vom 18 . 2 . 1945 zur Hundeführer-Staffel ( AV , Bl.  7697 ): »Am 16 . April 1944 kamen aus Lublin 299  Frauen und zwei Säuglinge zu uns ins Lager. Sie wurden vom Lagerarzt untersucht und als gesund und voll arbeitsfähig erklärt und sollten am nächsten Tag dem Frauenlager überstellt werden. Am 18 . April um 7  Uhr abends wurden sie abgeholt, außerhalb des Lagers vom Hundekommando ( SS -Männer mit Wachhunden), und zur Vergasung geführt.«

Stahl , Johannes
    SS -Unterscharführer
    *  14 . 7 . 1894 Hammerfelde. †  31 . 8 . 1969 Hamburg.

Stahorski , Franz
    SS -Rottenführer
    *  15 . 1 . 1915 Radautz. Ab 20 . 10 . 1941 in Auschwitz. Standortverwaltung, Unterkunftsverwaltung. Verbleib unbekannt. – Häftlingsarzt Wolken in einem Bericht vom 17 . 4 . 1945 über die Ursachen der Infektionskrankheiten ( AV , Bl.  6963 ): »Wenn in einer für 52  Pferde [!] berechneten Baracke 500 – 600 Menschen wochenlang hausen müssen, wenn diese Baracke keine Fenster zur Belüftung besitzt, denn die wenigen schmalen Klappen am Dach können als solche nicht gewertet werden, wenn sie aus Mangel an Strohsäcken auf nackten Brettern in den Kleidern schlafen, mit denen sie sich tagsüber bei der Arbeit in Schmutz und Staub gewälzt haben, monatelang ihre Wäsche nicht wechseln oder waschen können, wird man keine weitere Erklärung für diese Erscheinungen suchen müssen.«

Staller , Alois
    Politischer Häftling
    *  10 . 6 . 1905 Wuppertal, Sohn eines Färbers. Arbeiter, KPD . Ab 1934 in Zuchthäusern oder Lagern inhaftiert (»oft und schwer körperlich mißhandelt«). 1938 KZ Sachsenhausen, August 1940 in Auschwitz, Herbst 1940 in Birkenau, Januar 1944 Flossenbürg. Kapo (u.a. im Kommando Fischteiche) und Blockältester. Häftling Henryk Porebski ( AV , Bl.  15718 ): »Bei Staller war es so, daß er irgendeinen Häftling erwischte und dem Kapo auftrug, noch vor dem Rapport diesem Häftling Schläge auf das Gesäß zu geben mit dem Knüppel. Er verlangte dazu, daß ihm danach das Gesäß des Häftlings gezeigt wurde.« Fejkiel ( AV , Bl.  7072 ): »Er war der schlimmste von allen Blockältesten, die ich kennengelernt habe.« Soll einen Häftling getötet haben, »weil dieser versehentlich das vor dem Block angelegte Rasenstück betreten hatte« (StAu  II ). Staller: »Wenn ich Häftlinge geschlagen habe, so war ich immer der Auffassung, daß mein Einschreiten zum Zwecke der Aufrechterhaltung von Sauberkeit, Ordnung und Disziplin gerechtfertigt war.« Staller weiter: »Natürlich ist es auch vorgekommen, und zwar sehr oft, daß ein Häftling von Mithäftlingen getötet wurde. Es gab da die verschiedensten Methoden, die ich nicht nur in Auschwitz erlebt habe. Beispielsweise wurde ein Stück Holz schräg in die Erde gesteckt und der Häftling dann mit dem Hals an das Holz gelegt. Der aus der Erde herausstehende Teil des Holzes wurde dann über den Hals des Häftlings zur Erde gedrückt, so daß der Häftling entweder erstickte oder an den Folgen einer Kehlkopfverletzung verstarb. Eine andere Methode war, einen Häftling zu zwingen, sich mit dem linken Fuß auf einen Schemel und mit dem rechten Fuß auf einen anderen, etwa 50  cm entfernten Schemel zu stellen. Dem Häftling wurde dann eine Schlinge recht stramm um den Hals gelegt. Dann wurde der Häftling gezwungen, beispielsweise den rechten Fuß auf den Schemel zu stellen, auf dem der linke Fuß schon stand. Bei diesem Versuch erhängte sich der Häftling in den meisten Fällen selbst.« Staller zu den Motiven: »Oft war der Grund dafür, daß Häftlinge andere Häftlinge töteten, daß dann eine überzählige Essensportion vorhanden war, denn der getötete Häftling starb vor der

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