Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Transport gehandelt hat, von dem zum Schluß, d.h. nach einem halben Jahr, nur Ärzte, Krankenschwestern und Zwillinge am Leben geblieben sind. Ich war damals 14 Jahre alt, stamme von Zwillingen und wurde mit meinem Bruder Zdenek [Nr. 147742 ] und mit meinen Eltern ins Lager transportiert.« Jiri und Zdenek werden als Zwillinge am 7 . 3 . 1944 – einen Tag vor der Ermordung von 3791 Theresienstädter Juden, darunter Steiners Eltern – auf Weisung Mengeles ausgesondert. Steiner: »Mein Bruder starb 1947 .« Q.: MV , Bd. 26 .
Steiner , Theodor , früher: Kaminski
SS -Unterscharführer
* 25 . 4 . 1919 Lodz. Nach 1945 in Niedersachsen.
Steinert , Georg (Jery)
Zentral-Bauleitung
* 28 . 2 . 1911 Chorzow (Königshütte). SS -Rottenführer ( 1942 ). Ordonnanz ZBL . Nach 1945 Wohnsitz in Polen.
Steinheil , Hermann
SS -Unterscharführer
* 9 . 7 . 1906 Plieningen/Württemberg. SS -Nr. 3883 . Standortverwaltung. Verbleib unbekannt.
Steinke , Otto
SS -Schütze
* 17 . 11 . 1902 Peterswalde. Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Steinmetz , Paul
SS -Hauptscharführer
* 12 . 6 . 1894 Neu-Ulm, Sohn eines bayerischen Bahnmeisters (Steinmetz). Elektriker. 1933 NSDAP / SA . Ab Februar 1943 in Auschwitz, SS -Totenkopf-Sturmbann, dann Standortverwaltung, Technische Abteilung. Lebte mit Frau und Kindern in einem Haus mit Moll. Laut KZ -Kollege Johann Böhm Leiter des Bereitschaftsdienstes Birkenau, einschließlich der Vergasungsanlagen. Nach eigener Aussage überwachte er die elektrischen Anlagen im gesamten Bereich Auschwitz und Birkenau. Zuletzt in Bergen-Belsen. Nach 1945 Elektriker in Hamburg. Aussage: AV , Bl. 8128 ff.
Steinstraßer , Hans
Zentral-Bauleitung ( ZBL )
* 3 . 8 . 1905 Krefeld. SS -Rottenführer. Häftlingseinsatz ZBL . Nach 1945 Wohnsitz am Geburtsort.
Stenger , Franz
SS -Obersturmführer
* 8 . 5 . 1897 Aschaffenburg. Angestellter. Mai 1933 NSDAP , 1942 SS (Nr. 464033 ). Von Oktober 1942 bis März 1944 in Auschwitz. Stabskompanie, Kompanieführer SS -Totenkopf-Sturmbann, 6 . Kompanie. Standortbefehl vom 21 . 8 . 1943 : »Luftschutzwart für das gesamte Gebiet KL Auschwitz«. Zuletzt in Flossenbürg. 1948 in Wadowice zu 7 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Stens , Hermann
SS -Unterscharführer
* 25 . 8 . 1893 . SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz. Belobigt im Kommandanturbefehl Monowitz vom 22 . 12 . 1944 , da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. Verbleib unbekannt. KZ -Kollege Bilibou: »Es gab keinen Sonderurlaub für ›Verhinderung der Flucht‹, sondern nur für ›Erschießen auf der Flucht‹.«
Stenzel , Albert
SS -Oberscharführer
* 23 . 3 . 1912 Danzig. 1930 NSDAP ebenda, 1935 SS . Ende 1940 SS -Totenkopf-Sturmbann. Stenzel: »Es kam vor, daß die Wachkompanien Leute für Erschießungskommandos abstellten. Die Betreffenden hatten sich freiwillig gemeldet. Es waren immer so viele freiwillige Meldungen vorhanden, daß niemand gezwungen zu werden brauchte.« Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) im Außenlager Golleschau. Kommandanturbefehl vom 28 . 5 . 1944 : Führer der 6 . Kompanie SS -Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz III (Außenlager). Nach 1945 Regierungsangestellter. † 21 . 12 . 1978 am Wohnort Stade. Q.: AV , Bl. 11894 ff.
Sternberg , Judith
Krankenschwester aus Breslau
* Etwa 1920 . Am 23 . 2 . 1942 – zwei Wochen vor ihrer Hochzeit – verhaftet und mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert. Im Häftlingskrankenbau und in der Munitionsfabrik Union-Werke. Nach 1945 in den USA . Autorin des Berichts
In der Hölle von Auschwitz
( AV , Bl. 3958 ff.), 1963 als Buch
(In the hell of Auschwitz)
in New York erschienen. Sternberg über die vielen Phasen der Entrechtung vor der Deportation: »Nachdem der Krieg schon ausgebrochen war, wurde unser Leben von Tag zu Tag schwerer. Allmählich nahm man uns jegliches Lebensrecht. Wir mußten unsere Wohnungen aufgeben und in kleinen Räumen hausen. Radio, Gold, Silber und andere Werte abliefern. Kleidungsstücke und Pelze hergeben. Straßenbahnen durften nicht mehr benutzt werden, ebenso durften keine Reisen mit der Eisenbahn unternommen werden. Juden wurden zu den schmutzigsten und schwersten Arbeiten herangezogen. Fahrräder mußten sie abgeben, um zu der Arbeitsstelle, die meistens ein paar Kilometer entfernt war, im kalten Winter zu laufen. Kleiderkarten wurden den Juden entzogen, so daß es an Arbeitskleidung und bequemen Schuhen
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