Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Am 13 . 5 . 1944 Heirat mit Stiwitz. StA Frankfurt: »Soll Häftlingsfrauen mit Todesfolge mißhandelt, erschossen und selektiert haben.« † 1 . 11 . 1975 am Wohnort Berlin. Stiwitz’ Glaubwürdigkeit dokumentiert ihre Aussage ( AV , Bl. 4983 ff.): »Es würde mich nicht wundern, wenn ehemalige Häftlinge schlecht auf die Aufseherinnen zu sprechen sind. Schließlich verkörperten wir alle für die Häftlinge diejenigen Personen, die sie festhielten. Aber ich habe bestimmt nie einer Häftlingsfrau etwas zuleide getan.«
Stocker , Emil
Stellv. Verwaltungsführer (Mitte 1942 bis Januar 1943 )
* 12 . 3 . 1902 Zürich. Bankbeamter. 1931 NSDAP (Nr. 473630 ) und SS (Nr. 34081 ), Hauptsturmführer.
Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern
. Stocker (laut Burger-Urteil): »Es war uns allen klar, daß das Zyklon B auch zur Vernichtung von Menschen verwendet wurde. Ich habe ja selbst einmal gesehen, wie die Anwendung erfolgte.« Zuletzt Verwaltungsführer im holländischen KZ Vught. † 13 . 2 . 1970 München. Von Stocker stammt die Aussage ( AV , Bl. 6742 ff.): »Soviel ich gehört habe, soll es sich bei denjenigen, die vergast wurden, um Juden gehandelt haben.«
Stocker , Nikolaus
SS -Schütze
* 3 . 2 . 1909 Obravac. Ab 10 . 12 . 1943 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, SS -Betrieb
Deutsche Lebensmittel GmbH
. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 31 . 1 . 1973 Ulm.
Stockert , Martin
SS -Rottenführer
* 30 . 8 . 1908 Oberkessach, Kreis Künzelsau. Ab 1 . 1 . 1942 in Auschwitz. Zunächst Wachmann, April 1943 Kommandantur. SS -Desinfektionskommando. Soll unmittelbar an der Vernichtungsaktion beteiligt gewesen sein. April 1943
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Standortbefehl (StB) Nr. 24 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 10 .– 31 . 7 . 43 «, StB vom 15 . 9 . 1943 : »Besuch der Familie bis auf weiteres«. StB vom 2 . 11 . 1943 : »Besuch der Familie bis auf weiteres«. † 1 . 3 . 1981 Mannheim.
Störr , Walter
SS -Sturmmann
* 1 . 7 . 1899 Dresden. Ab Mai 1944 Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 3 ½ Jahren Haft verurteilt (LaV).
Stössel , Alfred
Häftling Nr. 435
* 25 . 4 . 1915 Posen. Polnischer Offizier. Ankunft Auschwitz mit dem ersten Transport am 14 . 6 . 1940 aus dem Gestapogefängnis in Tarnow. Lagerältester des Häftlingskrankenbaus des Stammlagers. Laut Wolken ( AV , Bl. 8564 f.) rühmte er sich, » 10 000 kranke Häftlinge mit Phenolinjektionen getötet zu haben«. † Am 3 . 3 . 1943 wegen Verdachts konspirativer Arbeit von der Politischen Abteilung im Hof von Block 11 erschossen (Czech).
Stolten , Richard
Arbeitsdienstführer Monowitz (Herbst 1943 )
* 8 . 3 . 1910 . SS -Oberscharführer. Blockführer im Stammlager. Frühjahr 1941 (Aufbauphase) Führer der SS -Wachmannschaft in Monowitz. Bernd C. Wagner ( IG Auschwitz): »Obwohl er kaum einem Häftling eigenhändig Gewalt antat, schickte er mit seiner Unterschrift Tausende von geschwächten Häftlingen in den sicheren Tod durch Erschöpfung oder anschließende Selektion.« Häftling Max Kaufmann: »Zu den Selektionskommandos in Monowitz gehörte der Arbeitsdienstführer Stolten. Auch der hat bei den Selektionen aktiv mitgewirkt.« Häftlingsarzt Weisskopf ( MV , Bd. 27 ): »In der Zeit meiner Beschäftigung in Buna wurden Selektionen beim Abmarsch zur Arbeit durchgeführt, das heißt, daß arbeitsunfähige oder geschwächte Leute ausgesondert und zur Liquidation bestimmt wurden.« Sommer 1944 kurz Führer des Außenlagers Gleiwitz I. † Suizid 8 . 8 . 1945 im Internierungslager Moosburg.
Stopar , Suzanne (Mädchenname)
Objekt von Medizinverbrechen, Nr. 50386
* 18 . 9 . 1920 . Ankunft Auschwitz aus Drancy am 20 . 7 . 1943 . Stopar, neun Jahre nach der Befreiung: »Beim Verlassen des Zuges wurde ich, mit anderen Frauen zusammen, ausgesucht und in den Block 10 gebracht. Am ersten Tage wurde mir eine Blutprobe abgenommen, und danach mehrere größere Blutproben entnommen. Am Morgen des 5 . Tages meines Aufenthalts wurde mir eine außerordentlich schmerzhafte Spritze in die Gebärmutter gemacht, und in Abständen von 2 bis 3 Monaten noch mehrere andere. Mehrere Male wurden dabei auch Röntgenaufnahmen vorgenommen. Jedes Mal nach einer solchen Spritze trat hohes Fieber (bis zu 40 °) ein, ich konnte nicht urinieren und hatte immer lange die heftigsten Schmerzen im Unterleib. Ich
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