Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Durchsicht der Baracken, einen Gefangenen fand, welcher sich unter dem Bett versteckte. Dieser war wegen Erschöpfung nicht außerhalb des Lagers zur Arbeit gegangen. Den unter dem Bett Hervorgezogenen schlug Bischoff mit einem dicken Knüppel. Da er, wie er selbst sagte, keinen Lärm vertrug, packte er den Gefangenen am Hals und schob dessen Kopf in den Ofen, welcher sich in der Baracke befand. Er befahl den Mitgefangenen, ihn festzuhalten und schlug den Gefangenen so lange, bis er starb.« Standortbefehl vom 13 . 8 . 1943 : »Besuch der Ehefrau vom 15 . 8 .– 15 . 9 . 43 «. Herbst 1943 Blockführer im Außenlager Eintrachthütte, Ende 1944 im Außenlager Jawischowitz. Nach 1945 Grubenarbeiter, Wächter und Pumpenmaschinist. Bischoff ( AV , Bl. 1562 f.): »Ich weiß, daß in Auschwitz viel Schweinereien passiert sind. Ich habe jedoch nicht mitgemacht. Ich bin der Ansicht, daß ich bei den Häftlingen nicht unbeliebt, sogar beliebt war.« Verhaftung am 21 . 7 . 1959 , Entlassung wegen Haftunfähigkeit am 27 . 11 . 1959 . Am 13 . 5 . 1964 aus dem Auschwitz-Prozeß ausgeschieden. † 26 . 10 . 1964 am Geburts- und Wohnort.
Bischoff , Josef
SS -Rottenführer
* 17 . 3 . 1920 Heiligenstadt in Thüringen. † StA Frankfurt: »Todeserklärung beim Bezirksgericht Heiligenstadt beantragt.« – Häftlingsärztin Hautval (Medizin): »Allgemeiner Appell, eines der Terrorinstrumente des Lagers. Alle sind auf den Beinen, außerhalb auf der weiten Ebene. Es ist sehr kalt, es liegt Schnee, man ist kaum bekleidet. Seit dem frühen Morgen, Stunde um Stunde, ohne Essen und Trinken. Die Füße frieren, die Daumen werden starr vor Kälte, der Geist auch. Man ist nur noch eine Masse, die sich wie durch ein Wunder noch aufrecht hält. Endlich, endlich geht man zurück. Aber wenn wir das Tor durchschreiten, müssen wir alle anfangen zu laufen. Die Füße verweigern den Dienst, man stolpert … und alle diejenigen, die diesem ›Sport‹ nicht mehr genügen, werden ausgesondert für den Block 25 [ab August 1942 Zwischenstation zu den Gaskammern].«
Bischoff , Karl
Bauleiter Vergasungsanlagen
* 9 . 8 . 1897 Neuhemsbach/Saarpfalz. Baumeister. 1932 NSDAP , Nr. 26281 (sic). SS -Nr. 419197 , Obersturmbannführer. Zunächst im SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. Ab 15 . 10 . 1941 ( KB Nr. 29 / 41 ) Leiter der Bauinspektion der Waffen- SS und Polizei Schlesien und Leiter der Himmler direkt unterstellten Zentral-Bauleitung der Waffen- SS und Polizei Auschwitz O. S. [Ost-Oberschlesien]. Beförderungsvorschlag vom 24 . 12 . 1942 : »B. hat darüber hinaus die technischen Voraussetzungen für die Durchführung der Sonderaktion des Reichsführers- SS in Tag- und Nachtarbeit geschaffen.« Bischoff am 29 . 1 . 1943 an den Chef der Amtsgruppe C im SS - WVHA , SS -Brigadeführer Heinz Kammler: »Das Krematorium II wurde unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte trotz unsagbarer Schwierigkeiten […] fertiggestellt. Die Eisenbetondecke des Leichenkellers konnte infolge Frosteinwirkung noch nicht ausgeschalt werden. Dies ist jedoch unbedeutend, da der Vergasungskeller hierfür benützt werden kann.« Standortbefehl (StB) vom 15 . 4 . 1943 : »Besuch der Schwiegereltern auf die Dauer von 14 Tagen«. Am 28 . 6 . 1943 Meldung an Kammler: Bau des Krematoriums III abgeschlossen, täglich können nun in 5 Krematorien insgesamt 4756 Leichen verbrannt werden (Czech). Am 1 . 11 . 1943 Ernennung zum Chef der Bauinspektion der Waffen- SS und Polizei Schlesien. StB Nr. 8 / 44 : »Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsführers- SS dem Leiter der Bauinspektion der Waffen- SS und Polizei ›Schlesien‹, SS -Sturmbannführer Karl Bischoff für seinen Einsatz bei siegentscheidenden Bauvorhaben am 30 . Januar 1944 das
Kriegsverdienstkreuz
1 . Klasse mit Schwertern
verliehen.« † 2 . 10 . 1950 Bremen.
Bischoff , Martin
SS -Rottenführer
* 20 . 9 . 1912 Kereny/Ungarn. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. † 24 . 5 . 1957 Schönaich. – Häftlingsarzt Wolken in einem Bericht vom 17 . 4 . 1945 : »Die Dystrophien [Ernährungskrankheiten] hatten ihre Ursache in der vollkommen unzureichenden Ernährung der Leute. Dazu kommt noch, daß Lagerneulinge, und mit solchen hatten wir es ja vorwiegend zu tun, wochenlang fast nur das Brot aßen, bis sie sich soweit überwinden konnten, die übelschmeckende Lagersuppe, die zu essen jedes Durchschnittsschwein abgelehnt hätte, aus einer schmutzigen, ungewaschenen Schüssel, aus der 5
Weitere Kostenlose Bücher