Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
Vom Netzwerk:
von Gestalt. Wir hatten alle Angst vor ihm.« Fries zum Rampendienst ( AV , Bl.  9182 f.): »Die Stärke der eintreffenden Häftlingstransporte schwankte zwischen 600 und 1000 Personen. Die Häftlinge, die ich auf Grund ihrer Berufsausbildung für die Arbeitskommandos benötigte, wurden von mir persönlich ausgesucht. Die Zahl schwankte zwischen 20 und 50  Häftlingen. Die anderen Häftlinge wurden dann alle nach Birkenau mit den Lkws [in die Gaskammer] abtransportiert. Natürlich weinten Frauen, wenn sie von den Männern getrennt abtransportiert wurden.« Vrba in seinen Erinnerungen über seine Ankunft in Auschwitz: »Dann wurden wir von einem SS -Oberscharführer gemustert, einem der größten Männer, die ich je gesehen hatte, einem schroff aufragenden Berg von einem Mann, an die zwei Meter groß, beide Hände auf einen riesigen Knüppel gelegt. Es handelte sich um Jakob Fries, einen der brutalsten Männer, die Auschwitz, die Mutter so vieler Mörder, je hervorbrachte.« Am 30 . 1 . 1952 vom LG Nürnberg ( 1  Ks  1 / 52 ) wegen Verbrechen in Sachsenhausen zu 14  Jahren Haft verurteilt, Entlassung am 29 . 9 . 1960 . Berufsangabe »Tüncher«. †  20 . 10 . 1974 am Geburtsort.

Frischholz , Fritz
    SS -Oberscharführer
    *  5 . 10 . 1911 Passau. SS -Totenkopf-Sturmbann. Mai 1944 in Monowitz. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 14 . 7 . 1944 , da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. 1948 in Lublin zu 5  Jahren Haft verurteilt. Wohnsitz in Bayern.

Fritsche , Richard
    Fahrbereitschaft
    *  28 . 2 . 1898 . SS -Hauptscharführer. Standortbefehl vom 15 . 9 . 1943 :
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Verbleib unbekannt. – Der in Auschwitz zehnjährige Otto Dow Kulka in einer Aussage 1962 in Jerusalem: »Vor unserem Lager sind noch die Lkws mit den Frauen, die als ›Muselmannen‹ ausselektiert wurden, in die Gaskammer vorbeigefahren. Diese Frauen waren gänzlich nackt, und während der Fahrt in die Gaskammern schrien und klagten sie sehr.«

Fritschek , Michael
    Fahrbereitschaft
    *  7 . 4 . 1915 Pridvorje, heute Drvenik/Kroatien. SS -Sturmmann. Ab Oktober 1942 in Auschwitz. 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt. – Dov Paisikovic, Gaskammerkommando: »Die Fahrer dieser Lastwagen bedienten sich zur schnelleren Entladung des Fahrzeuges einfach der Methode, daß sie die Kippvorrichtung in Aktion setzten, so daß die Passagiere wie Frachtgegenstände herunterrutschten.« Baretzki im Auschwitz-Prozeß: »Der Fahrer wartet gar nicht, der kippt einfach.«

Fritzsch , Karl
    Schutzhaftlagerführer ( 14 . 6 . 1940 bis 1 . 2 . 1942 )
    *  10 . 7 . 1903 Nassengrub/Sudeten. Matrose der Donau-Schiffartsgesellschaft. 1930 NSDAP (Nr.  261135 ) und SS (Nr.  7287 ), Hauptsturmführer ( 1941 ). Ab 1933 in Dachau. Kleinwüchsig, genannt
Stäubchen
. Kommandantursonderbefehl Auschwitz vom 21 . 9 . 1940 : Ständiger Vertreter von Höß. Am 14 . 6 . 1940 Ansprache an polnische Häftlinge aus Tarnow (Czech): »Ihr seid hier nicht in ein Sanatorium gekommen, sondern in ein deutsches Konzentrationslager, aus denen es keinen anderen Ausgang gibt als durch den Schornstein des Krematoriums.« Am 22 . 11 . 1940 Führer des Exekutionskommandos bei der ersten Hinrichtung, Erschießung von 40 aus Kattowitz antransportierten Polen. Brüstete sich, Zyklon B als Mordmittel eingeführt zu haben, leitete die Vergasung von 600 russischen Kriegsgefangenen und 250 vorwiegend an Tbc erkrankten Polen am 3 . 9 . 1941 mit Zyklon B im Keller des späteren Block  11 , damals: Block  13 . Februar 1942 Schutzhaftlagerführer in Flossenbürg. Am 1 . 11 . 1943 von SS -Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und zum 18 . SS -Panzergrenadier-Ersatzbataillon versetzt (StAu I). †  2 . 5 . 1945 Berlin. – Häftling Kazimierz Kustosz (StAu  II , Auszug): »Wir wurden auf den Hof herausgeführt, wo die Strafen exekutiert wurden. Und dann erstreckte sich vor unseren Augen ein Bild, das uns vor Angst schaudern ließ. Mitten auf dem Hof stand der besondere Bock für die Prügelstrafe. Gleich darauf tauchten der Lagerkommandant Fritzsch und ein paar SS -Männer auf. Es war auch ein Dolmetscher da, der uns bekanntgab, daß wir gleich mit dem Ochsenziemer 25  Stockschläge auf den Hintern bekommen. Jeder von uns müsse auf deutsch selbst zählen. Wenn jemand zu schreien anfinge, dann würde er noch zusätzlich zehn Schläge bekommen. Ich fing an zu zählen: eins,

Weitere Kostenlose Bücher