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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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Weiß gehalten, mit jeder Menge Arbeitsfläche und Stauraum, das Spülbecken in einem separaten Element gegenüber vom Herd aufgebaut. Einfach umdrehen, und schon konnte man zwischen Herd und Spüle wechseln, wahrhaft raffiniert. Die Flächen waren aus feinstem Marmor, und in den Kühlschrank, den Daron soeben öffnete, hätte mein eigener locker dreimal reingepasst. Er fischte eine Flasche heraus, die mich am orangefarbenen Etikett sofort erkennen ließ, dass es sich um einen Veuve Cliquot handelte. Gekonnt köpfte Daron die Flasche und befüllte uns zwei Kristallgläser, die so fein gearbeitet waren, dass ich Angst hatte, der Stiel würde beim Anfassen zerbrechen.
    „Auf uns“, sagte Daron, als er mir mein Glas reichte, „und auf einen wunderschönen Abend.“ Ich nickte.
    „Auf uns“, war das Einzige, was ich im Moment herausbrachte, zu überwältigt war ich von all dieser für mich ungewohnten Pracht. Auf der Anrichte neben mir stand ein großer Strauß weißer Abigailrosen mit pinkfarbenem Rand, gleich der Rose, die er mir gestern geschenkt hatte. Sie sahen so wundervoll perfekt aus und passten so gut in diese Küche. Der Champagner prickelte verführerisch in meinem Mund, und als ich mich umsah, überlegte ich einen kurzen Moment lang, dass es hier fast ein klein wenig zu sauber aussah. So sauber, als würde hier nie gekocht, geschnippelt und gebraten. Nicht ein Fleck war zu sehen, und als ich neugierig eine Schublade aufzog, präsentierte sich mir edles Silberbesteck, sorgfältig poliert und aneinandergereiht.
    „Du kochst hier wohl nicht oft?“, fragte ich ihn und zwinkerte Daron neckisch zu.
    „Erwischt“, grinste er mich über den Rand seines Champagnerglases an, während sich die Blubberbläschen glitzernd von seinem dunkelvioletten Hemd abhoben. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir quasi im Partnerlook waren.
    Was für ein Zufall.
    Doch ehe ich etwas sagen konnte, fuhr Daron fort: „Ich habe leider nicht oft die Gelegenheit, diese Wohnung zu benutzen. Mein Job verschlingt viel Zeit, und ich bin ständig unterwegs. Aber wann immer es mir möglich ist, komme ich hierher und genieße den Blick auf die Stadt. Besonders nachts.“
    Ich wusste was er meinte. Das Funkeln der abertausend Lichter hatte mich vom ersten Moment an in seinen Bann geschlagen. Ich durfte nur nicht zu nahe ans Fenster gehen, dann war alles im grünen Bereich.
    „Was arbeitest du, dass du so viel unterwegs bist und dein Vater sich dieses imposante Häuschen leisten kann?“
    Hey, er hatte mir einen Aufhänger gegeben, den musste ich nutzen.
    Daron strich sich eine Strähne aus dem Gesicht hinters Ohr, während er sein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte. Sieh einer an, offensichtlich hatte diese Frage ihn nervös gemacht.
    „Sagen wir, wir sind in der Versicherungsbranche“, antwortete er, „im weitesten Sinne.“
    Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und bedachte mich mit einem Blick, den ich nicht interpretieren konnte. Hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte drauf getippt, dass er Angst hatte. Angst, wie ich reagieren würde. Was war an einem Versicherungsmakler denn so furchtbar? Mal abgesehen von so manchem Berater.
    „Scheint ein lukratives Geschäft zu sein“, entgegnete ich und sah, wie sich augenblicklich seine Mimik entspannte. „Vielleicht sollte ich die Branche wechseln.“
    Da musste er herzhaft lachen.
    „Nein, lieber nicht, es gibt schon genug … von uns.“ Damit ging er zur Tür und hielt sie mit einer galanten Geste auf. „Darf ich bitten?“
    Ich wusste nicht genau, was er mit diesem „von uns“ meinte, wollte aber nicht unhöflich sein und ging zurück ins Wohnzimmer, in dem der Kamin loderte. Auf dem Couchtisch, der vorhin noch völlig leer gewesen war, standen auf einmal zwei Gedecke zusammen mit mehreren zugedeckten Tellern. Verwirrt drehte ich mich um.
    „Wo kommt das auf einmal her?“
    Daron zuckte mit den Schultern und schenkte mir erneut sein spitzbübisches Lächeln.
    „Heinzelmännchen“, lautete seine knappe Erklärung.
    Ich ging zum Tisch und wollte schon nach der ersten Abdeckung greifen, als ich innehielt. Das war unhöflich. Schuldbewusst blickte ich Daron an.
    „Verzeih, ich bin so schrecklich neugierig. Darf ich?“
    „Nur zu“, schmunzelte er und wies mich mit einer Geste an, die Hauben zu lüften.
    Ich entfernte die erste Abdeckung und blickte auf köstlich angerichtetes Carpaccio, bedeckt mit einigen Rucolablättern und feinen Parmesanstreifen. Der

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