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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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kommenden Sendetermine durch und ich notiere die Daten. Freitag und Sonntag, Donnerstag und Samstag, Montag und Mittwoch. So war es eigentlich nicht abgesprochen. Clausen sprach von einem Tag im Monat.
   »Herr Clausen meinte, sie hätten gern einen Tag Pause zwischen den Sendungen«, sagt sie auf meine verdutzte Reaktion. Ich verstehe. Das ist Peers Retourkutsche. Ich frage nach den Verkaufszahlen der Kleider.
   »Die Größen 40, 42 und 44 wurden an einem Tag online verkauft. Die kleinen Größen sind noch alle vorrätig.« Mir fällt ein Stein vom Herzen. Clausen hat mich mit seinem Angebot gerettet. In Anbetracht seiner Unterstützung, stimme ich den Sendeterminen widerspruchlos zu. Ich bitte Caro, aus den restlichen Stoffen, Kleider in großen Größen zu fertigen und sie an den Sender zu liefern. Mató kann mit schwarzen Zahlen beerdigt werden.

Auf die Geburtstagsfeier meiner Freundin Jennifer freue ich mich richtig. Wir waren schon lange nicht mehr zusammen aus. Clara soll die Nacht bei ihrer Spielfreundin verbringen. Endlich mal wieder ein gemeinsamer Abend unter Freunden, ohne Kind. Tobi ist guter Stimmung. Ich will, dass das so bleibt und entscheide, ihm erst am nächsten Tag von den bevorstehenden Sendeterminen zu berichten. Das Fest findet in unserem Stammlokal bei René statt. Wir sind mal wieder die Letzten, die eintreffen und nehmen auf den beiden freien Stühlen Platz. Mein Sitznachbar heißt Mike. Er und seine Frau Kathie bewohnen in den USA das Nebenhaus und sind enge Freunde der Gastgeber. Sie reisten extra zum Sechzigsten aus Florida an. Ich schätze ihn auf mein Alter. Seine sympathische Frau ist wohl zehn Jahre jünger und eher im Alter von Tobias. »Du bist Schriftsteller? Dann schreibst du bestimmt Liebesromane«, mutmaße ich. »So verliebt, wie du deine Frau ansiehst.« Mike verrät mir sein Geheimnis. Kathie ist schwanger. Im Alter von 45 erwartet sie ihr erstes Kind. Ein absolutes Wunschkind, wie er immer wieder beteuert. Kathie ist seine Traumfrau. Wegen ihr verließ er seine erste Frau, mit der er über zwanzig Jahre lang verheiratet war. Seit sechs Jahren ist er mit Kathie glücklich.
   »Das klingt ja wie unsere Geschichte«, sagt Tobias und küsst mich lieb.
   »Hast du auch Kinder?«
   »Einen Sohn von 32 Jahren. Zwei Schwiegertöchter. Vier Enkelkinder im Alter von 12 bis 4 und unseren Sonnenschein Clara. Sie bestimmt unser neues Leben. Und es ist toll!« Jennifer berichtet ihren weiblichen Gästen von meinen Zauberkünsten und zeigt ihre Beine. Wenn sie so offen darüber spricht, hätte sie sich das Überschminken auch sparen können, denke ich amüsiert.
   »Bist du Kosmetikerin?« fragt Kathie. Phillip klärt die Unwissende auf.
   »Bis vor zwei Jahren hat Marie erfolgreich ihre eigene Kosmetik im Teleshopping verkauft. Sie hat sogar eine eigene Pflegelinie für Schwangere entwickelt.« Kathie ist beeindruckt. Tobias mischt sich ein und verrät Jennifer, dass ich wieder aktiv in das Geschäft einsteigen werde. Das Geburtstagskind hebt die Augenbrauen.
   »Dann werden wir uns wohl wieder verstärkt um dich kümmern müssen«, lacht sie.
   »Tobias kann schlecht ohne Marie sein. Wenn sie fort ist, kommt er meist auf dumme Gedanken«, sagt Phillip. Steve, der schon etwas angetrunken ist, platzt mit einem Geheimnis heraus.
   »Tobi und Marie werden auch gern die Siams von uns genannt. Siamesische Zwillinge!«, lacht er. Mike beugt sich vor und flüstert mir zu: »Lass sie reden. Die wissen nicht mehr, wie sich wahre Leidenschaft anfühlt.« Die Siams verabschieden sich kurz nach Mitternacht und fahren gut gelaunt heim.

Zu einem harmonischen Frühstück zu dritt kommt es nicht. Tobi entdeckt den aufgeschlagenen Terminplaner auf dem Schreibtisch. Er geht die Monate April, Mai und Juni durch und sagt: »Also vier Tage im Monat bist du in Berlin. Mit Vor- und Nachbereitung müssen wir eine Woche im Monat auf dich verzichten. So war das nicht mit mir abgesprochen!« Wütend geht er ins Bad. Ohne Frühstück und Abschiedsgruß verlässt er das Haus. Ich warte mittags vergeblich auf ihn. Er schmollt zwei ganze Tage. Ich lasse ihn murren. Als ich meinen Koffer packe, bricht er endlich sein Schweigen.
   »Wer soll sich deiner Meinung nach jetzt um Clara kümmern?« Ich habe bereits für eine Lösung gesorgt. Für die Tage meiner Abwesenheit, soll die Kleine ganztags in den Kindergarten gehen. Es sollte Tobias möglich sein, an den vier Tagen,

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