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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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Strich durch die Rechnung. Auf keinen Fall wird sie Titus über Nacht allein lassen. Tobias will Natascha fragen, ob sie den Clara Sitter Job übernimmt.
   »Sie wird sich bedanken. Glaubst du nicht, dass sie selber feiern geht?«
   »Wie auch immer, ich möchte mit dir ausgehen. Es ist auch unser Hochzeitstag.« Wie vermutet, findet sich keine Kinderbetreuung. Clara kommt also mit. In kleinerer Runde als im Sommer sitzen wir am Stammtisch. Nach der Vorspeise vergeht mir abrupt der Appetit. Erschrocken sehe ich in das Gesicht von Mike, der Tobias fragt, ob er sich dazu setzen darf. Er nimmt sich einen Stuhl und wählt die freie Lücke gegenüber von mir. Mit eisigem Blick starre ich ihn an.
   »Jenny und Phillip haben mir ihr Haus für eine Woche überlassen. Ich habe dir die druckfrische Originalausgabe mitgebracht. Soll ich dir eine Widmung hinein schreiben?« Ich nehme das Buch ohne Widmung entgegen und verstaue es unbesehen in meiner großen Handtasche.
   »Es tat mir wirklich leid, dass du die Hörbuchproduktion absagen musstest. Warst du noch lange krank?«
   »Ich hatte den weltbesten Krankenpfleger«, sage ich und greife nach Tobis Hand. Nur so kann ich der Versuchung widerstehen, Mike nicht den Hals umzudrehen. Wie unverschämt, hier aufzutauchen! Als die Kellner die Hauptspeise an den Tisch bringen, rufe ich Clara zu mir. Ich nehme die Kleine auf den Schoß und teile mir das feine Fischgericht mit ihr.
   »Hast du etwas von Jenny und Phillip gehört«, frage ich. Ich weiß, dass ich nicht weiterhin stumm am Tisch sitzen bleiben darf, sonst würde Tobi misstrauisch werden. Mike antwortet, dass er den Weihnachtstag bei ihnen im Haus verbracht hat.
   »Schön, dann warst du ja nicht allein.«
   »Wann geht dein Sohn denn das erste Mal auf Sendung?«
   »Irgendwann im Frühjahr. März oder April. Genau weiß ich es nicht.« Es kostete mich eine Menge Überwindung, so unbekümmert mit ihm zu plaudern, aber ich habe den festen Vorsatz, nicht aufzufliegen. Als das Essen endlich überstanden ist, löst sich die feste Tischordnung auf und ich kann den Platz wechseln. Ich gehe zu Julian und Therese und beobachtete Mike und meinen Mann mit Adleraugen. Worüber unterhalten sich die beiden nur so angeregt? Ich schaue auf die Uhr und hoffe, dass wir bald aufbrechen können. Bis halb zehn hält Clara meistens durch. Danach muss sie dringend ins Bett. Ich setze mich auf Tobis Schoß, umarme ihn demonstrativ und flüstere ihm ins Ohr: »Unsere Kleine macht langsam schlapp. Wollen wir aufbrechen und zu Hause weiter feiern? Ganz gemütlich und kuschelig?« Das Angebot ist verführerisch. Aber er antwortet: »Natascha kommt gleich. Sie passt bis ein Uhr auf Clara auf. Wir können das Feuerwerk noch hier ansehen. Danach wird gekuschelt!«
Die Musik wird lauter und die ersten Gäste gehen auf die Tanzfläche. Mike bestellt eine neue Runde Pastis. Es ist schon der vierte, den er sich mit Tobi hinter die Binde kippt. Ich habe mitgezählt.
   »Hör mal Marie, sie spielen unser Lied. Komm lass uns tanzen!«, ruft  Mike und zieht mich auf die Tanzfläche.
   »Was zum Teufel machst du hier? Verschwinde aus meinem Leben! Ich will dich nicht wieder sehen. Ich habe Tobi noch nichts gesagt. Wenn ich es tue, dann Gnade dir Gott. Verziehe dich und komme nie wieder her!«
   »Lies mein Buch, dann wirst du verstehen, dass da viel mehr zwischen uns ist, als du es im Moment zulassen willst. Du liebst mich, du weißt es nur noch nicht. Aber ich kann warten.« Seine Worte verschlagen mir den Atem.
   »Was hast du geschrieben? Das Buch handelt nicht von Kathie?«
   »Auch, aber der größte Teil handelt von dir, mein Engel.«
   »Du wirst es nicht veröffentlichen. Ich verbiete es dir. Mike, ich bitte dich. Ich flehe dich an. Du zerstörst mein Leben.« Ich bemerke, dass Tobi uns beobachtet und ich gehe allein zu seinem Tisch zurück.
   »Wieso hast du mit Mike ein gemeinsames Lied?«
   »Ich habe kein Lied mit ihm! Er ist völlig durcheinander und schon ziemlich angetrunken.« Ich schaue ständig auf die Uhr.
   »Komm, es ist gleich zwölf. Lass uns eine ruhige Ecke suchen und auf das Feuerwerk warten!« Er folgt mir und drückt mich an die Hauswand. Die ersten Raketen steigen in den sternenklaren Himmel.
   »Dein Herz rast ganz schnell. Ich kann es spüren.«
   »Dafür bist nur du verantwortlich. Frohes neues Jahr!«

Ich habe nur einmal täglich Zeit, für

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