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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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zunehmend neugieriger und stelle die Frage aller Fragen.
   »Und wie ist der Sex?« Ich weiß, dass mein Exmann nicht der schlechteste Liebhaber war. Kein Vergleich zu Tobi. Aber auf einer Skala von eins bis zehn war er eine gute sieben.
   »Nun zier dich nicht so und sag schon!«
   »Ich bin zufrieden. Das sollte als Antwort reichen.«
   »Das reicht nicht. Also sag schon, wie oft?«
   »Ein bis zweimal.«
   »In der Woche oder im Monat?«
   »Am Tag, Marie. Ein bis zweimal täglich!« Es sind nur noch drei Tische auf der Terrasse besetzt und ich zeige dem Kellner an, dass es auf Feierabend zu geht.
   »Kannst du noch fahren? Ich nicht. Ich hatte schon drei Gläser Wein und bin schon angeschickert.« Tobias schlägt vor, im Appartement zu übernachten. Schließlich hat er sich genau für diesen Fall, die ganze Mühe gemacht.
   »Warum hast du mir nicht von Benjamins Angebot, mit ihm auf Tour zu gehen, erzählt?«
   »Das kommt für mich nicht in Frage. Ich habe keine Lust auf dieses Vagabunden Leben. Schließlich habe ich Frau und Kind.«
   »Valerie sagt, es geht nur um einen Monat. Kann es sein, dass du mich nicht allein lassen willst, weil du eifersüchtig bist?«
   »Stimmt, ich will dich nicht allein lassen. Aber der Grund ist ein anderer. Wir waren schon viel zu oft getrennt. Ich will das nicht mehr. Morgens neben dir aufzuwachen und abends neben dir einzuschlafen, ist für mich das Wichtigste. Für dich etwa nicht?«
  »Morgens mit dir zu schmusen und abends mit dir zu kuscheln, würde mir besser gefallen.«
   »Ja, das ist noch viel besser!«

Nach einem schnellen Kaffee im Stehen, fährt Tobias nach Hause und holt Kind, Hund und Schwiegermutter ab. Ich decke den Frühstückstisch auf der Terrasse und höre den Streit zwischen Timo und Christina durch das geöffnete Fenster. Es geht um Florence. Timo streitet alles ab und nennt seine Frau »hysterisch«.
   »Ich habe ihren Slip in unserem Wagen gefunden. Solltest du noch weiter leugnen, stecke ich ihn dir gleich in dein verlogenes Mundwerk«, höre ich sie schreien. Danach wird eine Tür geknallt. Minuten später steht meine Schwägerin völlig aufgelöst vor mir.
   »Es reicht. Ich reise ab. Nicht eine Minute länger kann ich seinen Anblick ertragen.«
   »Statt beleidigt das Feld zu räumen, solltest du ihm die Hammelbeine lang ziehen!«, empfiehlt Ellen der Betrogenen. Die Chance das Appartement Nummer zwei zurückzubekommen, ist mit dieser Empfehlung hinfällig. Gerne hätte Clara den privaten Ausführungen ihrer Oma weiter zu gehört, aber ihr Vater bringt sie pünktlich in die Schule.
   »Hast du ihn schon einmal betrogen?« Christina verneint. Sie ist der Ansicht, dass es dafür jetzt auch zu spät ist.
   »Ich bin über fünfzig. Glaubst du da stehen die Männer noch Schlange?« Mittlerweile haben sich Sophie, Sarah und Claire zur Damenrunde gesellt. Ellen bringt es auf den Punkt.
   »Leg endlich deinem übertriebenen Christbaumschmuck ab, lass dir von Claire mal eine ordentliche Föhnfrisur verpassen, gönne deinen Möpsen mal ein bisschen Frischluft und vor allen Dingen, lass dein damenhaftes Getue, dann klappt es auch mit einem Liebhaber. Such dir einen Jüngeren aus oder einen, der deutlich mehr Geld hat, als Timo. Nur so kannst du deinen Alten an den Hörnern packen.« Die Damenrunde nickt zustimmend.
   »Und wo soll ich einen Mann finden?«
   »Na, hier auf der Terrasse. Binde dir eine Schürze um und bediene die Gäste. Schneller findest du nirgendwo Kontakt.«
   »Aber ich schlafe nicht mehr mit ihm in einem Raum. Sophie, darf ich zu dir ziehen und wir bitten Steffen, sich das Appartement mit Timo zu teilen?« Nun bin aber auf die Antwort meiner Schwester gespannt.
   »Warum sollte Pattex nicht das Zimmer mit dir tauschen wollen. Es kann ihm doch egal sein, in welchem Bett er schläft.« Ich griene und sage: »Ich wüsste ein bis zwei Gründe, die dagegen sprechen. Du nicht auch, Sophie?« Ich erhalte einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein, der einen großen, blauen Fleck auf meinem Bein hinterlässt.
   »Aua, bist du beknackt, du feige Nuss. Das tat weh!«, wimmere ich.

Claire startet die Operation »Aus Dame wird Luder« mit einem pfiffigen Kurzhaarschnitt. Sarah fegt die goldenen Löckchen zusammen und lobt die gelungene Verwandlung.
   »Du besitzt nicht eine Jeans?«, fragt sie ungläubig, »dann gehen wir jetzt shoppen.« Mit

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