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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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frechen Dessous, körpernahen Shirts und zwei Designer Jeans, die Christinas wohlgeformten Po perfekt in Szene setzen, kommen sie nach zwei Stunden zurück. Arnaud bestaunt die schöne Fremde an meiner Seite.
   »Der wäre doch schon was für mich.«
   »Mein Maître ist tabu! Er steht unter meinem persönlichen Artenschutz!«
   »Warum denn das?«, will Tobias wissen, der uns belauscht und mich seinem prüfenden Blick unterzieht. Ich fühle mich ertappt, aber schlagfertig pariere ich: »Es reicht doch wohl, was dein Bruder mit meinem Personal anstellt? Das ist eine Küche und kein Kontakthof für notgeile Silberfüchse in der Midlife Crisis! Also bringe Timo endlich zur Raison. Oder billigst du etwa sein Verhalten?« Natürlich billigt er es nicht. Aber Tobias ist der Ansicht, dass es klüger ist, sich ganz rauszuhalten.
     
    Timo traut seinen Augen nicht, als er Cristina dabei zusieht, wie sie ihre Sachen aus dem Appartement räumt.
   »Wo willst du hin und wie siehst du überhaupt aus?«
   »Ich ziehe eine Tür weiter. Lieber wäre es mir gewesen, ich könnte mir das Bett mit Steffen teilen, aber der schläft ab heute bei dir. Übrigens, ihm gefällt mein neuer Look.« Völlig verblüfft lässt sie ihn stehen. Während sie und Steffen die Zimmer tauschen, schmecke ich meine berühmte Senfsoße ab. Ich hoffe inständig, dass sie nicht gerinnt. Gerade diesmal soll sie perfekt sein. Gespannt warte ich auf das Urteil meines Maîtres.
   »Wo hast du so gut kochen gelernt? Diese Komposition ist hervorragend. Chapeau Madame!« Arnaud nimmt sich Nachschlag.
   »Sag mal Marie, was bedeutet es eigentlich, unter deinem persönlichen Artenschutz zu stehen?« Ich werde verlegen.
   »Das war nicht für deine Ohren bestimmt!« Ich merke, dass mir die Röte ins Gesicht schießt. Das letzte Mal, dass ich rot wurde, war im Alter von 14 und liegt über vierzig Jahre zurück. Wie peinlich, denke ich und verziehe mich aus der Küche. Tobias erwartet mich schon.
  »Der Hund braucht einen Spaziergang. Wollen wir jetzt oder erst nach dem Essen?« Christina bietet sich an, mit Balou an den Strand zu gehen. Sie ist froh, die Mahlzeit nicht mit ihrem untreuen Mann am Tisch einnehmen zu müssen.
   »Lass ihn nicht von der Leine, sonst springt er wieder ins Meer und jagt die Vögel«, rufe ich ihr hinterher. Das Plat du jour besteht aus Spagetti mit Meeresfrüchten und wird von der ganzen Familie gelobt. Valerie kommt an den Tisch und fragt, ob sie sich dazu setzen darf.
   »Hier isst die Familie. Das siehst du doch!«, schimpft Clara und Tobias und ich sehen uns verwundert an. So frech und vorlaut, haben wir unsere Tochter noch nie erlebt. Valerie geht weiter und Clara isst zufrieden weiter.
   »Das ist allein Ellens Einfluss zuzuschreiben.« In der Küche stellen wir Clara zur Rede.
   »Warum warst du so frech zu Valerie? Das war sehr unfreundlich, also warum?«
   »Ich mag sie nicht! Sie legt immer den Arm um Papa. Das gehört sich nicht, schließlich bist du seine Frau.« Ich lache. Ganz Unrecht hat sie nicht. Dennoch weise ich sie in die Schranken.
   »Warum macht es dir nichts aus, wenn Valerie mich ständig anbaggert? Das ist schon erstaunlich, schließlich ist sie ein scharfer Feger.«
   »Sie ist kein scharfer Feger, sondern eine dumme Gans, die nicht begreifen will, dass sie keine Chance hat. Oder liege ich da falsch?« Ich muss auf seine Antwort warten. Völlig aufgelöst kommt Christina angerannt. Ohne Balou! Er ist ihr am Strand »ohne Leine« entwischt. Wir machen uns auf die Suche. Am Strand ist weit und breit kein Hund zu sehen. Ich schäume vor Wut. Wir teilen uns auf. Mit Clara suche ich in den Gassen und Tobias läuft die Hauptstraße ab. Nach zwanzig Minuten kommen wir unverrichteter Dinge zurück.
   »Wenn der Hund überfahren wird, werde ich ihr den Hals umdrehen. Es reicht mir! Seitdem sich die Familie hier eingenistet hat, vergeht kein Tag, ohne Schreck und Aufregung.« Ich habe mich umsonst aufgeregt. Balou ist zwischenzeitlich wieder da. Monsieur Lemercier brachte ihn zurück und erhält zum Dank von Christina ein Glas Wein. Sie sitzen gemeinsam auf der Terrasse und plaudern.
   »Nein, mit einem Glas Wein ist die Sache nicht aus der Welt. Bitte nehmen Sie meine Einladung zum Abendessen an. Machen Sie mir die Freude und kommen. So gegen 20 Uhr?« Lemercier kann Christina den Wunsch nicht abschlagen und sagt zu. Sie hat einen Treffer gelandet. Der

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