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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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Clausen parkt hinter Tobias Wagen. Ich laufe schnell allein zum Strand. Von Tobi ist keine Spur zu sehen. Sein Surfbrett lehnt an der Tür der verschlossenen Strandbar. Der Strand ist menschenleer.
   »Hier stimmt was nicht!«, rufe ich. Clausen stellt den Motor ab und kommt auf mich zu, während ich laut an die Strandbar klopfe und Tobis Namen schreie.
   »Das Surfbrett ist trocken«, sagt Clausen und lässt sich von meiner Aufregung anstecken.
   »Wir sollten die Polizei rufen«, schlägt er vor. Mit seinem Handy wähle ich die Nummer von Robert und Belle.
   »Tobis Wagen und sein Bord stehen hier am Strand. Von ihm ist keine Spur zu sehen. Ich drehe durch, Belle. Ich fürchte, es ist etwas Schreckliches passiert. Ruf die Polizei. Schnell!« Meine Beine zittern so stark, dass ich zu Boden sinke.
   »Beruhige dich, Marie. Robert hat Tobias mit in den Ort genommen. Frombert wollte sich dort mit den beiden treffen.« Nach diesem Schreck war mir der Appetit vergangen. Ich bitte Clausen für mein hysterisches Benehmen um Entschuldigung und verspreche, das Essen mit ihm irgendwann in Berlin nachzuholen.

Ich nehme das Surfbrett und bringe es zu Tobias Auto. Mit meinem Schlüssel fahre ich seinen Wagen nach Hause.
   »Mach das nie wieder!«, schreie ich ihn an. »Ich hatte Todesangst! Und nebenbei habe ich mich vor Clausen zum Affen gemacht. Es gibt Telefone! Warum hast du mir nicht Bescheid gegeben?« Ich schnaube vor Wut.
   »Das Treffen war nicht geplant. Robert hat mich erst am Strand angesprochen. Außerdem wollte ich dich nicht bei deiner Besprechung stören. Marie, mach endlich ein anderes Gesicht. Es gibt Grund zur Freude. Ich habe unglaublich gute Nachrichten für uns. Frombert hat mir ein Angebot gemacht, das ich unmöglich ausschlagen konnte. Mach einen Sekt auf, wir haben Grund zu feiern!« Freudestrahlend kommt er auf mich zu und sagt voller Begeisterung: »Ich soll eine New York Strecke mit zehn Bildern machen. Es ist eine Auftragsarbeit und ich bekomme einen Festpreis für die Serie. Ein Honorar, das sich gewaschen hat. Und danach, folgt der nächste Auftrag für Paris. Was sagst du nun?« Ich lasse mich von seiner Begeisterung anstecken und drücke ihn ganz fest.
   »Ich wusste immer, dass die Matós ein Erfolg werden, du alter Zweifler. Das ist wunderbar. Ich freue mich so für dich.«
   »Freue dich lieber für uns. Wir beide werden zuerst New York unsicher machen und danach gehen wir für ein halbes Jahr nach Paris.« Ich schaue ihn ungläubig an. Das ist also der Haken an der Sache.
   »Du willst die Bilder nicht hier anfertigen?«
   »Wie soll das gehen? Natürlich werden wir vor Ort sein müssen. Das wird toll, Marie. Ein richtiges Abenteuer.«
   »Ich habe gerade für mein Berliner Abenteuer unterzeichnet. Clausen ist mit dem Vertrag bereits unterwegs. Außerdem will ich nicht nach New York und auch nicht nach Paris. Ich bin kein Großstadtmensch. Wir haben hier gerade unser neues, schönes Zuhause fertig und jetzt willst du abreisen?«
   »Warum hast du dich von Clausen breitschlagen lassen? Du wolltest doch nicht mehr im Sender arbeiten?«
   »Von Wollen ist auch nicht die Rede. Aber von meiner Entscheidung hängen viele Arbeitsplätze ab. Ich kann nicht von heut auf morgen abspringen. Bisher hat mein Job uns ein gutes Leben beschert. Das soll auch künftig so bleiben.«
   »Eben nicht. Genau das wird sich ändern. Ich werde künftig für uns sorgen. Du wolltest dieses Haus an der teuren Côte, nun beschwere dich nicht, wenn wir dafür ein Opfer bringen müssen«. Ich bin fassungslos, verziehe beleidigt das Gesicht und schaue demonstrativ durch das Fenster in den Garten.
   »Wann soll denn das Abenteuer beginnen?«
   »Nach New York geht es schon am 1. Dezember und Paris folgt erst im September nächsten Jahres. Du siehst, die Sommermonate Juni bis August können wir hier entspannt Urlaub machen.« Wieder ein Weihnachten ohne Familie, fällt mir sofort ein und meine Miene zeigt deutlich, dass mir der Plan zuwider ist. Tobias öffnet eine Flasche Sekt. Er will seinen tollen Abschluss feiern.
   »Komm her, Schatz. Bis auf die längere Flugzeit ändert sich doch nichts für dich. Hauptsache war und ist doch, dass wir zusammen sind, oder?« 
   »Tobi, ich freue mich für dich. Du hast es dir wirklich verdient und ich gönne dir den Erfolg von Herzen. Aber ich werde dich nicht begleiten. Ich kann hier nicht innerhalb von 10

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