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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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Händen und führe sie über meinen Bauch hinauf zu den Brüsten. Ihm gefällt, was er in Händen hält. »Nicht wieder abnehmen«, wünscht er sich. Ich verspreche nichts. Zum zweiten Mal lese ich die Beschreibung unserer neuen Alarm- und Videoüberwachungsanlage und stöhne: »Unser Anwesen ist ein Hochsicherungstrakt geworden. Ich denke an die alte Zeit, als unser Schnuffelhund noch lebte. Da konnten wir uns zu jeder Zeit sicher fühlen.«

Als Tobi das Grundstück verlässt, um seine Besorgungen zu machen, aktiviere ich den Sicherheitscode. Ich telefoniere mit Caro und gebe ihr meine neuen Maße durch. Nane hat eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Sie will wissen, ob wir am Silvesterabend ins Restaurant zum Feiern kommen. Ich lasse ihre Frage unbeantwortet. Darüber will ich erst mit meinem Liebsten sprechen. Die letzte Zusammenkunft der beiden hatte ein unfreundliches Ende gefunden. Danach haben wir über das Thema Norbert und die Anschläge nicht mehr gesprochen. Ich höre ein Knacken. Die rote Lampe der Alarmanlage springt auf grün. Tobias ist zurück und hat sie mit seiner Fernbedienung ausgeschaltet. Er zieht lange Holzleisten aus dem Auto und ruft mir zu: »Was hältst du vom 31.12. um 12.00 Uhr als Hochzeitstermin? Sag jetzt bloß nichts Falsches. Es hat mich eine Stange Geld gekostet, den Beamten zu bestechen! Und das hier werden Keilrahmen. Lass uns die Stoffbahnen heute aufspannen und als Bilder in das Atelier hängen.« Der Raum nimmt wieder Gestalt an. Auch wenn noch viele Meter weiße, nackte Wand zu sehen sind.
   »Die freie Wand symbolisiert unsere Zukunft. Nach und nach werden wir sie mit neuen Bildern und Geschichten füllen.« Ich bestaune seine beiden neuen Werke.
   »Sie sind wunderschön und kein Vergleich zu deinen depressiven New York Bildern.« Verwundert schaut Tobias mich an.
   »Woher kennst du die New York Bilder?«
   »Aus Nizza. Frombert verramscht sie für 'n Appel und 'n Ei!« Tobias widerspricht. Ich soll mich geirrt haben. Alle Bilder wurden von einem reichen US Amerikaner in Auftrag gegeben. Sie schmücken seinen Landsitz in den Hamptons.
   »Er hat sich die Reihe stolze 250.000 US Dollar kosten lassen.«
   »Du willst mir nicht sagen, dass dein Honorar 250.000 US Dollar betragen hat. Ich habe deine Bilder mit eigenen Augen gesehen. Sie werden für 5000 Euro Verhandlungsbasis angeboten. Ich hätte handeln können, hatte Marc mir angeboten.« Tobias glaubt mir immer noch nicht. Jetzt wird es mir zu bunt. Ich suche die Telefonnummer der Galerie und rufe Marc an. Das Telefon stelle ich auf Mithören.
   »Guten Tag Marc, ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern. Sie hatten mir im Frühsommer Bilder eines deutschen Künstlers gezeigt. Ich glaube er hieß Mató oder so ähnlich. Sind noch Werke vorhanden?«
   »Sie haben noch die Wahl zwischen drei Motiven. Der Preis ist verhandelbar.«
   »Mich interessiert nur das Werk aus dem Schaufenster. Machen Sie mir ein Angebot!«
   »3.500,00 bei Barzahlung. Das ist ein wirklich guter Preis.«
   »Ich überlege es mir. Sagen Sie Marc, ist Pascal Frombert eigentlich schon wieder aus New York zurück?«
   »Ja, Sie können ihn heute Nachmittag hier antreffen.« Tobias verschlägt es die Sprache. Er kann nicht glauben, was er mit eigenen Ohren gehört hat. »Das macht doch keinen Sinn?«, sagt er immer wieder. Dass die Sache stinkt, erkenne auch. ich Wir beschließen, Frombert einen Besuch abzustatten. Wir haben ohnehin geplant, nach Nizza zu fahren, um für Clara einzukaufen. Ich warte mit ihr im Wagen. Durch das Fenster können wir die Männer beobachten. Beide scheinen sehr erregt und gestikulieren wild. Nach einem kurzen Moment kommt Tobias zurück. Er ist aufgebracht und sagt: »Ich soll Robert fragen, er ist der Initiator der ganzen Sache. Also ehrlich, die Geschichte wird immer dubioser.«

Mit der festen Absicht, Robert zu befragen, klopfe ich an sein Fenster. Er sitzt vor dem Fernseher und bemerkt uns nicht. Mit dem Fuß trete ich laut gegen die Tür, erhalte aber keine Reaktion.
   »Er ist fast taub«, sagt Belle und schließt die Haustür auf.
   »Was hat es mit Tobis Bildern auf sich?« Ich nehme die Fernbedienung vom Tisch und stelle seinen Fernseher aus. Ich schreie nun lauter. »Nochmal, was hast du mit dieser Sache zu tun?« Meine Nasenflügel zittern vor Aufregung.
   »Du willst die Wahrheit?« Robert steht langsam von seinem Sessel auf. Er geht

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