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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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einen Streit gehabt. Aber Joe Platt wird als Zeuge geführt, nicht als Verdächtiger. Keine Vorerhebungen, zumindest noch nicht.“
    Der Übergang zwischen Vorerhebungen und polizeilichen Ermittlungen war in der Realität fließend, das wusste ich noch von meinem kurzen juristischen Praktikum am Strafgericht.
    „Und was haben Sie erfahren?“, fragte die Intendantin.
    Sie wirkte sympathisch, es war mir unangenehm, ihr nicht die volle Wahrheit zu sagen. Aber ich erzählte ihr das, was ich mit Joe vereinbart hatte. Joe sei umgekippt, die Produktionsassistentin habe versucht, ihn mit einem Mittel wieder auf die Füße zu bekommen, aber er habe darauf viel zu stark reagiert und sei endgültig k. o. gegangen. Die Aufbauarbeiten schienen ohne Probleme und Streitereien voranzugehen, lediglich der Regieassistent sei offensichtlich sauer darüber, dass die Produktionsassistentin und nicht er die Geschäfte führte. „Wird es einen anderen Regisseur geben?“
    Die Intendantin nickte. „Ich glaube, die erste Produktionsassistentin ist sehr gut, aber in Anbetracht der schwierigen Umstände … ich habe einen unserer Hausregisseure aus dem Urlaub zurückgerufen. Er soll gemeinsam mit den Produktionsassistentinnen den Laden am Laufen halten.“
    Ich erzählte ihr, dass ich gerne Langthalers Büro sehen würde. Ohne Fotografen. Lediglich um mir von der Aufhängevorrichtung ein Bild zu machen. Sie nickte. Sie hatte einen Schlüssel zum Büro. Die Polizei hatte den Tatort bereits spurentechnisch untersucht. Die Intendantin hatte versprochen, Unterlagen aus dem Zimmer des Regisseurs nur nach Rücksprache mit den ermittelnden Beamten zu entfernen. „Aber wir nehmen ja keine Akten mit“, sagte sie und stand auf.
    Ein Unfall war so gut wie auszuschließen. Der Haltemechanismus war unversehrt. Der Haken ließ sich in jedes beliebige Kettenglied der Halterung einhängen. Ein Flaschenzug machte das ohne größeren körperlichen Aufwand möglich. Diese Halterung konnte nicht von allein aufgehen. Das Gewicht des Scheinwerfers verhinderte das. Am Haken hing ein langes Stück Nylonschnur, eine Angelschnur oder so etwas Ähnliches. Sie war beinahe unsichtbar und mit einem Knoten befestigt. Warum hätte Langthaler am Haltemechanismus eine Angelschnur anbringen sollen? Jedenfalls: Ein Zug nach unten genügte, dass sich der Haken aus der Kette löste und der Scheinwerfer ungebremst herunterrasseln konnte. Aus nahe liegenden Gründen verzichteten wir darauf, etwas anzufassen. Es war klar: So war der Regisseur ermordet worden.
    „Aber warum hat Langthaler das zugelassen?“, fragte die Intendantin. „Warum ist er nicht misstrauisch geworden, als jemand hinter seinen Schreibtisch gegangen ist und an der Angelschnur gezogen hat? Oder ist es dafür zu spät gewesen?“
    An der Wand lehnte eine Spanplatte mit einem affichierten Plakat, das Langthaler zeigte, und zwar in Lebensgröße mit einem Megaphon vor dem Mund wie ein Hollywood-Regisseur der Fünfzigerjahre. Ich versuchte, mich vorsichtig hinter das Plakat zu schieben. Keine Chance. Die Intendantin, die mit Sicherheit zwanzig Kilo weniger wog als ich, schaffte es ebenso wenig. Der Mörder musste also für Langthaler sichtbar im Zimmer gewesen sein. Joe? Aber hätte Joe einen Streit vom Zaun gebrochen, wenn er den Mord mit der Nylonschnur bereits vorbereitet hatte? Außerdem war es Langthaler gewesen, der ihn ins Zimmer hatte rufen lassen. Dafür gab es Zeugen.
    Wir sahen uns noch eine Zeit lang schweigend um und gingen dann wieder ins Büro der Intendantin.
    „Müller hat mir nichts von der Schnur erzählt“, sagte sie nachdenklich.
    „Müller erzählt nichts, wenn er nicht muss.“
    „Aber es könnte ja auch sein, dass die Schnur schon länger dort gehangen hat. Irgendeiner der Scherze von Langthaler, oder er hatte einmal daran einen Luftballon befestigt.“
    „Die Putzfrau müsste das wissen.“ Ich dachte an Vesna Krajner. Sie hätte so etwas sofort bemerkt. Aber sie war ja auch nicht irgendeine Putzfrau.
    „Ich werde fragen, wer sein Büro sauber macht. Wir haben keine hauseigenen Putztrupps mehr, das macht jetzt eine Leihfirma.“
    Die Serbin sah mich verängstigt an. „Ich weiß nix, wirklich nix“, beteuerte sie.
    „Ist am Scheinwerfer ein Faden gehangen?“
    „Was?“
    „Eine Schnur, eine dünne.“
    „Ich weiß nix.“
    Niemand wusste etwas. Der abgearbeiteten Frau erschien es wohl am besten, in nichts verwickelt zu werden.
    „Haben Sie die Schnur gesehen?“
    „Nein,

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