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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Dann begann er zu schluchzen. Sein Oberkörper bebte. Ich hatte schon lange keinen Mann mehr weinen gesehen. Wir weinen wahrscheinlich alle viel zu wenig. Ich setzte mich neben ihn. Hilflos. Irgendwann umarmte ich ihn und weinte mit ihm. Schließlich begann er nach einem Taschentuch zu kramen. Betretenes Schweigen, als wir uns beide die Nase putzten und die Augen wischten. Warum war es uns nicht peinlich, mit einem fast fremden Menschen ins Bett zu gehen? Warum war es uns peinlich, mit einem schon besser bekannten Menschen zu weinen?
    „Komm, erzähl!“, sagte ich. Wir blieben nebeneinander sitzen, und er erzählte.
    „Ich war so fertig, und ich konnte nicht heimgehen. Also ging ich zu dir. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich dir vom Streit mit Langthaler erzählen sollte. Immerhin bist du an der Story dran. Und dann haben wir ohnehin über ganz andere Sachen geredet, und du hast gekocht. Ich musste am nächsten Tag um zehn in der Sicherheitsdirektion sein. Der Redakteur, der darüber geschrieben hat, hat wohl bei der Polizei einen Freund. Ich habe den Termin mit Müller am Abend ausgemacht. Unter vier Augen. Ich konnte mir nicht vorstellen, was er noch von mir wollte, aber dann hat er gefragt und immer wieder gefragt.“
    „Und worum ging es in diesem Streit?“
    „Ich war wütend, dass mich Langthaler ein paar Minuten vor der Sendung in sein Büro zitiert hat. Das waren seine Machtspielchen. Du hast es ja erlebt. Wir haben uns nie gut verstanden. Er drohte mir wiederholt, sich einen anderen Moderator zu suchen, und ich habe ihm gesagt, dass der Fernsehsender schon einen anderen Regisseur finden würde, wenn er mit mir nicht arbeiten will. Meine Quoten waren gut, das wusste er. Er konnte es nicht aushalten, immer im Hintergrund zu sein, hinter der Kamera. Ich bin zu ihm gegangen, weil er sonst alles noch schlimmer gemacht hätte. Er saß hinter seinem Schreibtisch, unter dem Scheinwerfer, der ihn dann … also er saß da und fragte mich, ob mir auch klar sei, dass ich den Text wortwörtlich vom Autocue lesen müsse. Alles andere wäre ein Kündigungsgrund. Als ob er mich hätte kündigen können. Da habe ich ihn angeschrien und ihm gesagt, dass er mit seinen Spielchen lieber nicht die Sendung schmeißen solle. Ich bin aus dem Büro gestürmt, und er ist am Schreibtisch sitzen geblieben.“
    „Einige Minuten vor der Sendung?“
    „Das war ein Ritual. Die letzte Viertelstunde vor großen Livesendungen zog er sich in sein Büro zurück, um sich zu sammeln oder so. Exakt fünf Minuten vor Beginn tauchte er dann immer im Regieraum auf. Bis auf diesen Samstag.“
    „Hast du das Müller erzählt?“
    „Was denkst du? Mehrere Male. Und ich habe ihm auch erzählt, dass er sitzen geblieben ist und ich gegangen bin. So kurz vor der Sendung ist niemand mehr unterwegs. Ich habe niemanden am Gang gesehen. Ich frage mich, wer dann unseren Streit gehört haben kann.“
    „Hat Müller dir das nicht gesagt?“
    „Zeugenschutz, sagt Müller. Aber es sei ein verlässlicher Zeuge, niemand mit Interessen. Und das mit dem Streit stimmt ja auch.“
    „Aber dann muss der Zeuge auch gehört haben, dass du gegangen bist.“
    „Hat er nicht, sagt Müller. Er hat mich sogar nach meinem Alibi für den Mord am Manager der Kastelruther Spatzen gefragt.“
    „Was soll das nun wieder?“
    „Du erinnerst dich nicht?“
    Ich schüttelte den Kopf. Die Kastelruther Spatzen waren Superstars der volkstümlichen Unterhaltungsmusik. Sie hatten diesen Sommer eine Tournee in den USA oder in Japan oder in China. Mehr wusste ich nicht.
    „Ihr Manager wurde im März 1998 in Magdeburg mit eingeschlagenem Schädel gefunden. Sein Mörder wurde nie gefasst.“
    „Und warst du zu diesem Zeitpunkt in Magdeburg?“
    „Natürlich nicht, aber ich habe in meinem Kalender nachgesehen, und ich habe für die Tatzeit kein eindeutiges Alibi. Ich bin an diesem Tag von Düsseldorf nach Wien geflogen. Ich habe auch die Tickets. Müller will alles prüfen. Er hat etwas von theoretischen Möglichkeiten gemurmelt.“
    „Meinst du, dass die Fälle zusammenhängen?“
    Joe sah mich ratlos an. „Kann ich mir nicht vorstellen. Der Mord damals geschah nach einem Solokonzert. Und das war vor einigen Jahren. Was glaubst du?“
    Wie hätte ich das wissen sollen. Es war besser, sich auf Näherliegendes zu konzentrieren. „In der Zeitung haben sie auch erwähnt, dass du mit Downhill-Sepp Probleme gehabt hast. “
    Joe seufzte. „Ja, es gab da einmal eine Sache, aber

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