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Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Personen zusammen, um einen von allen aus guten Gründen gehassten Mann gemeinsam zu ermorden. Wie wäre es, wenn sich die Kochbranche so an ihrem ungerechtesten Kritiker gerächt hätte?
    Mira, die Fantasie geht mit dir durch. Außerdem wäre er dann Geschnetzeltes. Hier hat es nur einen, wenn auch ganz gezielten Stich ins Herz gegeben. Ein Täter – aber vielleicht viele Komplizen?
    Ich verabschiede mich nun endgültig.
    »Lassen Sie die Winter grüßen«, meint der Chefkoch vom KaReh, »die ist schon in Ordnung. Sie soll sich wieder einmal blicken lassen.«
    Als Mordverdächtige würde sie hier für Furore sorgen, das kann ich mir vorstellen. Wahrscheinlich spielen sich die meisten Abende in der Bar ähnlich ab. Abgesehen von der Geschichte mit Bachmayer eben.
    Meine Wohnung kommt mir leer vor. Wenigstens Gismo freut sich, mich zu sehen. Ich belohne sie mit einer großen Portion Hühnerkragen. Was ich davon habe? Jetzt ignoriert auch sie mich. Und so wird es bleiben, bis der letzte Kragen vertilgt ist.
    Ich schenke mir eine großzügige Menge meines irischen Lieblingswhiskeys ein und lümmle mich auf das Sofa. Der Abend in der Bar ist unterhaltsamer gewesen als erwartet. Mehr gibt es darüber freilich auch nicht zu sagen. Bei Licht betrachtet, waren die Typen dort so durchschnittlich wie anderswo. Einige recht sympathisch, andere weniger, ein paar herausragende Köche, die Frauen, so wie Billy gesagt hat, eher Staffage. Aber auch das ist ja leider nicht eben ungewöhnlich.
    Tratsch, Schadenfreude und Heldensagen. Ins Lokal von Daniel Capriati wollte ich mit Oskar schon lange einmal. Ich werde mir eine Freundin suchen, die mitgeht. Oder warten, bis Oskar zum ersten Mal am Wochenende nach Wien kommt.
    Die Salmonellengeschichte klingt zwar nicht nach einem Streich à la Salz und Zucker, aber wer weiß. Jedenfalls ist auch Capriati – durch eigenes Verschulden oder nicht – unter Druck geraten. Ob Billy den Capriati kennt? Ich sehe auf die Uhr, jetzt ist es selbst bei ihr zu spät für einen Anruf. Ich sollte dringend schlafen gehen.
    Für morgen Mittag haben sich die Bürgermeister der Nachbargemeinden im Apfelbaum angesagt. Irgendeine regionale Tagung, die sie mit einem guten Mittagessen auflockern wollen. Zum Glück muss ich nicht ins »Magazin«. Dafür wird es höchste Zeit, dass ich meine Story recherchiere. Aber wo könnte ich näher dran sein als im Apfelbaum, rede ich mir ein.
    Ich wache um halb fünf auf dem Sofa auf, Gismo liegt auf meinem Bauch und schnurrt so leise wie möglich, mein rechter Arm ist eingeschlafen, die Halswirbelsäule total verbogen. Der Daumen pocht nicht mehr, er dröhnt. Ich fühle mich für dieses Leben einfach nicht hart genug, ziehe den nach kaltem Rauch stinkenden Hosenanzug aus, schleppe mich ins Bett und schlafe auf der Stelle weiter.
    Den Wecker habe ich überhört, die drei Anrufer, die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen haben, auch. Es ist halb zwölf mittags. Verdammt. Dabei bin ich sonst ein recht verlässlicher Mensch. Ich hasse es, andere zu enttäuschen. Zähne putzen, schnell duschen, nicht einmal mehr einen Kaffee. Während ich mich anziehe, schimpfe ich mit Gismo, weil sie mich nicht aufgeweckt hat. Ich weiß es doch: Auch meine Katze ist eine Langschläferin.
    Um eins sollen die Bürgermeister kommen. Wenn ich Glück habe und es keinen Stau gibt, kann ich in einer halben Stunde beim Apfelbaum sein. Ich habe Billy mit den Vorbereitungen allein gelassen. Dabei weiß ich ja inzwischen, wie aufwändig sie sind. Vierzig Bürgermeistern soll gleichzeitig serviert werden. Wie das in unserer eher kleinen Küche gehen soll? Keine Ahnung. Sie haben drei Menüs zur Wahl gehabt. Zwei hätten es auch getan.
    Vesna steht in der Küche und zupft Broccoliröschen ab.
    »Ich hab verschlafen, sorry«, rufe ich.
    Billy kommt aus dem Kühlhaus, das vakuumverpackte Fleisch auf ihren Armen wiegt sicher dreißig Kilo. »Schon in Ordnung«, sagt sie. Aber sie meint es nicht so, das sehe ich deutlich.
    Obwohl ich ihr gegenüber nun wirklich zu nichts verpflichtet bin, habe ich ein schlechtes Gewissen. Wenn sie sich nicht auf mich verlassen kann, dann ist es besser, ich helfe erst gar nicht. Wie soll sie sonst planen?
    »Schau nicht so drein, sonst entschuldige noch ich mich bei dir«, sagt sie. »So was kann passieren.«
    Mir. Ihr sicher nicht. Ich halte den Mund, binde mir eine saubere blaue Kochschürze um und kontrolliere in den Kühlladen, ob alle Zutaten in

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