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Ausgeloescht

Ausgeloescht

Titel: Ausgeloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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Tage nach Elizabeths Entdeckung Selbstmord begangen. In seinem Abschiedsbrief schrieb er, dass es ihm leidtue. Man nahm an, dass er für die Lobotomie genauso verantwortlich war wie für die Entführung, und die Akte wurde geschlossen.«
    »Eigenartig.« Ich runzle die Stirn. Wenn der Mann bereit war, Selbstmord zu begehen, wieso hat er dann nichts von Dali gesagt? Was hatte er zu verlieren?
    »Er hatte eine Tochter. Sie war damals zwanzig. Einen Tag, nachdem man ihre Mutter aufgefunden hatte, ist sie verschwunden.«
    Irgendetwas in meinem Magen stürzt in einen eisigen Abgrund. »Wurde sie wiedergefunden? «
    Callie sieht in die Akte. »Nein.«
    »Dali hat ihm wahrscheinlich die Wahl gelassen«, sagt James. »Entweder du hältst den Mund und nimmst die Schuld auf dich, oder deiner Tochter passiert das Gleiche wie deiner Exfrau.«
    »Und nach Harris' Selbstmord hat er sie getötet«, entgegne ich. »Er brauchte sie nicht mehr.« Ich atme aus. »Was ist aus Elizabeth geworden?«
    »Sie ist nie wieder zu sich gekommen. Vor drei Jahren starb sie an einem Blutgerinnsel im Gehirn.«
    »Und als sie gefunden wurde, kam nichts von Dali? Er hat den Cops keine Nachricht geschickt oder eine Grußkarte abgelegt?«
    »Kein Wort. Die Polizei nahm verständlicherweise an, dass Harris selbst sie die ganze Zeit irgendwo festgehalten hatte. Die Verstümmelung und den Selbstmord schrieben sie einer Geistesverwirrung zu. Das Verschwinden der Tochter bestätigte es mehr, als es zu widerlegen.«
    »Ich nehme an, er war versichert, oder?«
    »Vierhunderttausend Dollar. Sie waren kürzlich ausgezahlt worden, und das ganze Geld war noch da.«
    »Keine Nachrichten«, sinniert James. »Dali hat sich große Mühe gegeben, unbemerkt zu bleiben. Die gegenwärtigen Umstände sind eine auffallende Anomalität.«
    »Erzähl mir vom nächsten Opfer.«
    »Oregon, vor vier Jahren. Am zwölften November. Zwei Streifenpolizisten machten Kaffeepause. Als sie zurückkamen, fanden sie Kimberley Jensen in einem Leichensack, der vor ihrem Streifenwagen lag.«
    »Dreist«, sagt James.
    »Kimberley war auf einem Supermarktparkplatz entführt worden, und zwar -ihr erratet es schon - mehr als sieben Jahre zuvor. Sie war damals fünfunddreißig. Ihr Ehemann Andrew war - Überraschung! - der Hauptverdächtige. Sie hatte eine Affäre und ging zu einem Scheidungsanwalt.«
    »Ich nehme an, er hat eine Lebensversicherung kassiert und die Beute behalten?«
    »So ist das mit der Gier.«
    »Kimberley?«
    »Hat ihren eigenen Speichel eingeatmet und eine Lungenentzündung bekommen. Sie ist tot.«
    »Was ist mit dem Ehemann?«
    »Das Beweismaterial fiel vom Himmel. Sehr zufällig.« »Was war es?«
    »Ein elektronisches Tagebuch auf seinem Computer mit monatlichen Einträgen für alle sieben Jahre. Über Kimberley und wie er sie gefangen hielt. Ihm gehörte ein Lagerraum mit im Boden verankerten Ketten, in dem sich Kimberleys DNA fand. Dergleichen.« Sie lächelt. »Andrew hat sich umgebracht, ehe die Cops ihn besucht haben.«
    »Bei den Selbstmorden zeichnet sich ein Muster ab.«
    Sie zuckt die Schultern. »Feiglinge sind Feiglinge, den ganzen Tag.«
    »Kein Abschiedsbrief, nehme ich an?«, fragt James.
    »Kein Abschiedsbrief.«
    Ich seufze. »Zwei Versuche, zwei Erfolge für Dali beim Vom-Radarschirm-Bleiben. Der nächste Fall?«
    »Hillary Weber, fünfundvierzig, vor drei Jahren von Touristen in einer Seitenstraße des Strip in Vegas aufgefunden. Hillary war entführt worden, genau wie die anderen. Ihr Mann, Donald, stand im Visier der Ermittlungsbehörden. Er steckte mitten in einer umstrittenen Scheidung und hatte einen sehr beschäftigten kleinen Penis.«
    »Sag mir bitte, dass einer von ihnen noch lebt. Oder beide.«
    »Tja, das geht leider nicht. Donald schlich sich drei Tage, nachdem sie gefunden worden war, ins Krankenhaus und gab Hillary mit einem Kopfkissen den Rest. Dann sprang er in ein Auto und fuhr über die Grenze nach Mexiko. Bis letztes Jahr war nichts von ihm zu hören.«
    »Und dann?«
    »Was von Donald übrig war, wurde in der Wüste gefunden. Man hatte ihm die Augenlider abgeschnitten und ihn mitten im mexikanischen Sommer nackt ausgesetzt. Vom Geld keine Spur.«
    »Also«, murmelt James, »bring dich um oder geh ins Gefängnis, aber wenn du fliehst, findet er dich.«
    »Hat Dali irgendwelche Beweise platziert?«, frage ich.
    »Anscheinend nicht. Andererseits war Donald sehr schnell, nicht wahr? Ich nehme an, er hat Dali die Mühe erspart. Und ehe du

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