Ausgeloescht
das ist wie das große Los, aber Dana ist das wahre Echte.<« Er grinst. »Aber sie haben mich drangekriegt. Einer, der schon länger dabei war, riet mir, Erkundigungen über Danas Mutter einzuziehen, also habe ich nachgefragt. Und wissen Sie was? Dana ist zwar bei uns geboren, aber ihre Eltern sind aus Polen eingewandert. Heilige Scheiße, was hatten die anderen einen Spaß! Aber ich hab's ihnen nicht übel genommen.« Er gluckst. »>Siehst du?<, hieß es. >Ihre Mutter weiß, wie man mit Männern umgeht. < Und das stimmt. Ich habe Danas Eltern seitdem ein paar Mal getroffen. Dana ist genau wie ihre Mutter.«
Falls Alan die Hetzrede langweilig oder widerlich findet, merkt man es ihm nicht an. »Sie waren also regelmäßig in dem Forum und dem Chatroom zu Gast?«, fragt er.
»Ja. Eines Tages bekam ich dann eine Anfrage zu einem privaten Chat.« »Was bedeutet das?«
»Der reguläre Chatroom ist öffentlich, für alle zugänglich. Jeder kann sehen, was jeder schreibt. Beim privaten Chat öffnet sich ein separates Fenster, das nur für die beiden Teilnehmer sichtbar ist.«
»Ich verstehe. Fahren Sie fort.«
»Der Deckname des Typen war Dali. Das fand ich ein bisschen seltsam.« »Welchen Decknamen hatten Sie?«, frage ich.
»TruLove«, antwortet er herausfordernd. Ich möchte kotzen, sage aber nichts.
»Ich kannte ihn nicht, aber es tauchten ständig neue Mitglieder auf. Neue Opfer von Feministenkühen. Wir nannten sie die gehfähigen Schwanzlosen.« Er grinst Alan an. »Kapieren Sie? Gehfähige Verwundete, aber ohne Schwanz.«
Alan ringt sich ein Lächeln ab. »Sehr geistreich. Was hat Dali zu Ihnen gesagt?«
»Dass er mein Problem lösen kann. Er würde meine Frau verschwinden lassen. Die Leiche würde nicht gefunden werden, es sei denn, ich wollte es so. Ich war natürlich misstrauisch. >Du könntest ein Bulle sein<, sagte ich. >Ich kann beweisen, dass ich keiner bin<, erwiderte er. >Gibt es jemanden, mit dem du zusammenarbeiten musst - Mann oder Frau -, der dir auf den Senkel geht? Den du nicht besonders leiden kannst? <
Das war einfach. Jeder hat so jemanden auf der Arbeit. Bei mir war eine Frau. Nicht meine Vorgesetzte, aber die Leiterin einer Abteilung, die ziemlich viel mit mir und meinen Leuten zu tun hatte. Sie hieß Piper Styles - ein bescheuerter Name, nicht wahr? - und war eine Vollblutzicke. Einmal warf sie mir vor, ich hätte ihren Hintern angestarrt, und drohte mir, mich wegen sexueller Belästigung anzuzeigen.« Er macht ein angewidertes Gesicht. »Sie trug diese engen Hosen. Natürlich habe ich da auf ihren Hintern geguckt. Also dachte ich an sie, als Dali mich fragte, und erzählte ihm von ihr. Er fragte mich nach der genauen Schreibweise des Namens und einer Personenbeschreibung und ob ich wüsste, was für einen Wagen sie fährt. Das wusste ich - einen smaragdgrünen Mazda Miata.
Dali sagte, der Frau werde in den nächsten Tagen etwas zustoßen, und ich würde garantiert davon erfahren. >Das wird dir zeigen, dass ich kein Bulle bin und dass es mir ernst ist<, sagte er. >Na klar<, erwiderte ich, oder etwas in der Art. Ich dachte, der Kerl redet Blödsinn. Dann sagte er noch: >Wenn du jemandem auch nur ein Wort von unserer Unterhaltung erzählst, töte ich Avery und Dylan. < Und weg war er. Ich habe mich gewundert, was das für einer Irrer war, mit dem ich da geredet hatte.« Er dreht die Zigarette zwischen Zeigefinger und Daumen und betrachtet sie. »Ich beschloss, erst einmal abzuwarten, ob Piper etwas passierte. Bis dahin würde ich den Mund halten, um meiner Jungs willen. Nur für den Fall. Wahrscheinlich war der Typ bloß ein Verrückter. Oder er war einer von den Mitgliedern, die ich kannte, und wollte mich hochnehmen.« Er zuckt die Achseln. »Lieber auf Nummer sicher gehen. Avery und Dylan waren schließlich meine Söhne. Ich hatte nicht vor, sie in Gefahr zu bringen.«
Dass einer der Jungen jetzt tot im Badezimmer liegt, weil Hollister ihn erwürgt hat, macht die Behauptung lächerlich, aber es ist offensichtlich, dass er dafür genauso blind ist wie für die tausend anderen Löcher in seiner Logik. Seine Erklärungen sollen nur ihn zufriedenstellen, nicht uns.
»Ist Mrs. Styles etwas passiert?«, fragt Alan.
»Oh ja.« Zum ersten Mal, seit wir hier sind, sehe ich bei Hollister ein echtes Lächeln, und es ist niederträchtig. »Jemand ist in ihr Haus eingebrochen und hat ihr Gesicht mit dem Messer bearbeitet. Nicht nur auf einer Seite wie bei Ihnen«, sagt er und sieht mich an,
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