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Ausgeloescht

Ausgeloescht

Titel: Ausgeloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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Megaschlampe ist. Du solltest dich im Ausland umsehen, Kumpel, wenn du wieder zu einer Beziehung bereit bist.
    Eine Braut aus dem Versandkatalog? Ich weiß nicht.
    Russinnen, Rumäninnen, Thailänderinnen. Die wissen, wie man mit einem Mann umgeht. Und die wollen einen amerikanischen Kerl. Angebot und Nachfrage sind hier umgedreht.
    Das ist nur eine von drei oder vier Unterhaltungen, die gerade im Chat laufen. »Warum bleiben manche stumm?«, frage ich Leo. »Ich sehe Teilnehmer, die nichts eintippen.«
    »Das sind vermutlich abgeschottete Gespräche. Man kann den Namen von jemandem doppelt anklicken, dann öffnet sich ein separates Chat-Fenster, wo man sich unbelauscht unterhalten kann. Kein anderer bekommt etwas mit.«
    Ich überfliege die Namen und ihre Aktivität. »Das sind nicht gerade wenige.«
    »Über wirklich Persönliches wird im Allgemeinen nur auf diese Art gesprochen«, sagt Leo. »Sonst kann das wirklich jeder lesen, einschließlich der Polizeibehörden. In Chatrooms, in denen es sich um Sex dreht, geht es im öffentlichen Bereich selten richtig zur Sache. Da wird nur geflirtet. Alles andere findet gewissermaßen hinter verschlossenen Türen statt. Ihr wisst schon, was ich meine.«
    »Das Wort, das du suchst, heißt >Ficken<, Schnuckelmaus«, sagt Callie kichernd.
    »Stimmt.« Leo wird ein bisschen rot. »Und so ist es auch hier. Wenn jemand nicht in der Öffentlichkeit über etwas reden will, bittet er um ein privates Gespräch.«
    »Du hast vorhin die Bots erwähnt«, sage ich, »die man so programmieren kann, dass sie auf eine private Nachricht antworten.« »Unauffällig antworten, ja.«
    »Warum klicken wir uns nicht einfach durch die Namen? Wir sollten doch unterscheiden können, wer ein Bot ist, oder?«
    »Wenn ich an seiner Stelle wäre, hätte ich genau aus diesem Grund keine solche Antwort einprogrammiert.«
    Ich runzle die Stirn. »Aber würde eine ausbleibende Antwort denn nicht misstrauisch machen?«
    »Eigentlich nicht. Wenn jemand auf die Bitte um ein privates Gespräch nicht antwortet, geht man im Allgemeinen davon aus, dass der Betreffende nicht interessiert oder gerade woanders beschäftigt ist.«
    »Dann wird es nicht leicht für uns«, meint Alan. »Wenn wir ihn im Netz finden wollen, müssen wir eine Tarngeschichte erfinden, mit allem Drum und Dran.«
    »Und was heißt das konkret?«, fragt Leo.
    »Einer von uns muss sich als Lockvogel hergeben«, antwortet Alan. »Das bedeutet, er muss eine Identität annehmen, die misstrauischer Betrachtung standhält. Er braucht einen Namen, der mit nachprüfbaren Informationen unterfüttert wird, ein Handy, das man anrufen kann und das zu seiner Identität führt, und so weiter.«
    »Nicht zu vergessen eine Wohnadresse«, schaltet Callie sich ein. »Für den Fall, dass der Täter die Möglichkeit hat, deinen Internetprovider nachzuverfolgen. Das bedeutet vor allem eine Menge Recherche. Man muss das ganze Gelaber dieser wunderbaren Männer auf dieser Website lesen, sich durch Hunderte Forenposts kämpfen und so weiter.«
    »Ich verstehe das mit dem Haus und dem Handy, aber nicht die Recherche. Die Dinge liegen hier doch ziemlich einfach.« Leo grinst. »Man zieht einfach sein Muskelshirt an, trinkt Bier und sagt ein paar Mal >Schlampe<, oder?«
    Ich schüttle den Kopf. »Nein. Das sind Klischees, und es ist ein beliebter und mitunter leider tödlicher Fehler, den verdeckte Ermittler begehen. Wenn man eine falsche Identität annimmt, muss man sie wirklich leben.«
    »Nehmen wir zum Beispiel dich, Leo«, sagt Callie. »Du bist ein Computer-Nerd, stimmt's?«
    »Ich glaub schon.«
    »Tja, dann brauche ich mir nur eine Hornbrille aufzusetzen, mir ein paar Pickel sprießen zu lassen und den Unterschied zwischen einer IP-Adresse und einem DNS-Server zu kennen.«
    »Ich verstehe.«
    »Wer soll die Rolle übernehmen, Smoky?«, fragt Alan.
    »Du und Leo. Es müssen Männer sein. Ich als Frau könnte mich verplappern. Du wirst als Verstärkung gebraucht. Leo ist zu unerfahren. Ist nicht böse gemeint, Leo.« »Nein, nein, du hast recht. Mir ist wohler dabei, wenn Alan mitmacht.« »Scheiße«, brummt Alan. »Dann sitze ich in der Klemme.« »Wieso?«, fragt Leo.
    »Der Bursche könnte mich bei der Hochzeit gesehen haben, als er Heather Hollister aus dem Auto gestoßen hat. Wenn er das Haus beobachtet und mich sieht, ist das Spiel aus. Also musst du ins Rampenlicht, Kollege.«
    »Moment mal«, sagt Leo. »Du meinst, ich muss da leben? Die ganze

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