Ausgerechnet den?
machen!
Ron hatte den ganzen Abend über kaum von seinem Teller aufgeblickt, doch nun, als gerade der Kaffee serviert wurde, schien er endlich zum Leben zu erwachen.
Ungefähr neunzig Minuten zu spät, wenn es nach Dan ging.
»Entschuldige, das ich eure Unterhaltung unterbrechen muss, Phoebe, aber mich dünkt, wir sollten uns allmählich über den Anlass zu dieser kleinen Zusammenkunft unterhalten.«
Phoebe blickte ihn mit einem so verständnislosen Blick an, dass Dan sie am liebsten gepackt und geschüttelt hätte. War sie so wild darauf, Keane ihrer Skalpsammlung hinzuzufügen, dass sie vergessen hatte, weshalb sie hier waren?
»Anlass?«, fragte sie.
»Der Stadionvertrag«, erinnerte Ron.
»Ach, puh. Ich hab meine Meinung geändert, Ronnie.
Ich will jetzt nicht darüber reden. Warum entspannst du dich nicht einfach und genießt den Abend? Jason und ich sind jetzt Freunde, und jeder weiß doch, dass man mit Freunden nicht über Geschäfte redet.«
»Eine Frau ganz nach meinem Herzen«, gluckste Jason.
»Alles, woran Ronnie denken kann, ist das Geschäft.
Wie langweilig. Es gibt wichtigere Dinge im Leben als so einen blöden Vertrag.«
Dan richtete sich auf. Da stimmte was nicht. Phoebe lag sehr an dem Vertrag. Und sie hatte ihren GM noch nie Ronnie genannt.
Keane bedachte Ron mit einem selbstgefälligen Grinsen. »Warum trinken Sie nicht noch ein Glas Wein, McDermitt?«
»Nein, danke.«
»Schmoll nicht, Ronnie. Du kannst Jason ja morgen anrufen und ihm sagen, wofür ich mich entschieden hab.«
»Was gibt’s zu entscheiden?«, fragte Keane glatt. »Ist doch alles so gut wie klar.«
Abermals legte sie die blutroten Krallen auf Keanes Ärmel. »Nicht ganz, aber lassen Sie uns nicht den Abend mit Geschäftlichem verderben.«
Keane wurde unmerklich wachsamer. »Wir haben Ihnen einen fairen Vertrag geschickt. Den gleichen, den Ihr Vater immer unterzeichnet hat. Ich hoffe, Sie sind zufrieden.«
»Ich
bin nicht zufrieden«, sagte Ron mit einer Heftigkeit, die Dans Bewunderung hervorrief. Interessiert wartete er auf Phoebes Reaktion.
»Och, ich bin auch nicht zufrieden«, giggelte sie. »Ronnie hat mir andauernd erzählt, wie ungerecht dieser Vertrag für die
Stars
ist. Das hat mich so aufgeregt, dass ich fand, man müsse was unternehmen. Ronnie fand das auch.« Wie ein kleines Kind, das eine gut eingetrichterte Lektion herunterleiert, sagte sie: »Ronnie sagt mir andauernd, dass ich jetzt eine Geschäftsfrau bin, Jason. Und auch wenn ich das Team vielleicht nur noch kurz habe, muss ich wie eine Besitzerin denken.«
Mit einem bemüht ausdruckslosen Gesichtsausdruck lehnte sich Dan zurück, um die Show zu genießen. Was kochte sein cleverer kleiner Bimbo nun schon wieder aus?
Sie verdrehte die Augen zur Decke. »Ich weiß, was Sie denken. Sie denken, Phoebe Somerville ist keine harte Geschäftsfrau, sie kann keine harten Entscheidungen treffen, aber das stimmt einfach nicht.«
»Das habe ich überhaupt nicht gedacht.« Keanes träges Lächeln stand im Widerspruch zu der adlerscharfen Intensität seines Blicks. »Was für harte Entscheidungen müssen Sie denn treffen? Vielleicht kann ich helfen. Ich hab eine Menge Erfahrung auf diesem Gebiet.«
Rons Mund verzog sich zu einem Ausdruck, der bei jedem anderen Mann als höhnisch hätte bezeichnet werden können. »Er versucht dich zu manipulieren, Phoebe.
Sei vorsichtig.«
Phoebe zog die Stirn kraus. »Sei nicht unhöflich, Ronnie. So was würde Jason nie tun.«
Keanes Augen schienen Löcher in ihren Schädel zu bohren, als wolle er herausfinden, ob da noch etwas war zwischen all der Luft. »Selbstverständlich nicht. Wir alle müssen hin und wieder harte Entscheidungen treffen.«
Aus Phoebes Schnute wurde beinahe ein Winseln. »Aber die hier ist echt hart, Jason. Ronnie sagt mir ständig, Sie würden schon nicht wütend werden, aber ich weiß nicht recht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie glücklich sind, wenn Sie erfahren, dass die
Stars
umziehen.«
Jason, der gerade an seinem Kaffee nippte, verschluckte sich prompt.
»Umziehen?«
Mit einem lauten Klappern landete die Tasse auf der Untertasse. Aus war’s mit dem Schäkern. »Was zum Teufel meinen Sie damit? Umziehen wohin?«
Dan sah, wie Phoebes Unterlippe wahrhaftig zu zittern begann. »Bitte nicht wütend werden. Ronnie hat mir alles erklärt, und es wird alles gut. Wir werden uns noch an diese Ein-Jahres-Option halten, die im Vertrag steht, es ist also nicht so, als würden wir gleich
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