Ausgerechnet den?
umziehen. Sie haben immer noch genug Zeit, sich eine andere Mannschaft für ihr Stadion zu suchen.«
Keane sprach mit zusammengebissenen Zähnen. »Wohin genau gedenken Sie denn mit den
Stars
umzuziehen?«
»Nach Manhattan vielleicht. War das nicht einfach spitze? Ich bin mir natürlich nicht sicher, ob die anderen Teambesitzer mitspielen würden, aber Ronnie hat all diese klugen Experten engagiert, die so ‘ne Marktanalyse gemacht und rausgefunden haben, dass New York durchaus auch ein drittes Footballteam verkraften könnte.«
Keane, der nun offenbar gespannt hatte, wo die wahre Macht hinter den
Stars
steckte, schoss Ron einen wutentbrannten Blick zu. »Das ist doch total lächerlich! Die
Stars
könnten das Stadion doch nie benutzen, weil schon zwei Mannschaften drin spielen.«
Aber Phoebe war noch nicht bereit, ihrem GM die Bühne zu überlassen, und legte wieder einmal die Hand auf Keanes Arm. »Aber doch nicht das
Giants-Stadion.
Das ist doch in New Jersey, du meine Güte, und ich fahre nie nach New Jersey, außer wenn ich auf dem Weg nach Philadelphia durchmuss. Nur weil mir die Mannschaft nicht mehr gehört, heißt das noch lange nicht, dass ich mir nicht weiterhin jedes Spiel anschauen will. Jetzt, wo ich alle Spieler kenne, bin ich ganz verrückt nach Football.«
»Ohne Stadion können Sie aber nicht umziehen!« Keane brüllte nun beinahe. »Hat McDermitt Ihnen das denn nicht erklärt?«
»Aber das ist doch das Allerbeste daran! Donald hat sich gerade erst von all den schrecklichen Sachen erholt, die ihm in letzter Zeit so passiert sind, und jetzt will er ein überdachtes Stadion auf diesem Grundstück auf der West Side bauen, das ihm gehört.« Sie wackelte suggestiv mit den Augenbrauen. »Wir sind gaaanz enge Freunde, wissen Sie, und er hat mir versprochen, mir meine eigene
skybox
zu schenken, wenn ich einen Vertrag mit ihm unterzeichne, bevor ich die Mannschaft an Reed übergebe.«
Ihr Gesicht bekam einen verzweifelten Ausdruck. »Bitte nicht sauer sein, Jason. Ich muss tun, was Ronnie sagt. Er regt sich immer gleich so auf, wenn ich mich nicht wie eine richtige Geschäftsfrau benehme.«
Dan war froh, dass niemand auf ihn achtete, denn ihm wurde allmählich schwindlig von der Höhe. Aber das musste er dem Jungen lassen: Ron lehnte sich mit dem selbstgefälligen Ausdruck eines Mafioso zurück, der Mehrheitseigner einer Zementblockfabrik ist.
Keanes Haltung änderte sich subtil. Er betrachtete Phoebe nun mit einem ebenso unfreundlichen wie herablassenden Ausdruck. Dan schoss der Gedanke durch den Kopf, dass Keane, bei all seiner Gelassenheit, besser aufpassen sollte. Dan wusste aus eigener Erfahrung, wie leicht man sich von diesem Gaunerpärchen über’s Ohr hauen ließ.
»Ich muss Sie warnen. Mir klingt das Ganze viel zu dünn.
Es ist extrem zweifelhaft, dass die Liga einer dritten New Yorker Mannschaft zustimmen wird. Wenn ich Sie wäre, würde ich mein Herz nicht an einen Umzug nach Manhattan hängen.«
Phoebe giggelte auf dieselbe Art, bei der Dan noch vor zehn Minuten die Zähne zusammenbeißen musste. Nun klang ihm dieses Kichern wie Musik in den Ohren. Wie hatte er je an ihr zweifeln können? Sie war nicht nur klug und gerissen, sie hatte obendrein noch Mumm.
»Genau das hat mir Ronnie auch gesagt«, zirpte sie, »aber ich habe einen Reserve-Plan.«
»Ach, tatsächlich?«
Sie beugte sich näher. »Sie würden ja nicht glauben, wie scharf die in Baltimore auf ihr eigenes NFL Team sind.
Seitdem die –« Sie wandte den Kopf und blickte Dan an, und nun kannte er sie endlich gut genug, um das Funkeln in ihren Augen richtig zu deuten. Er wahrte sorgfältig einen gleichgültigen Gesichtsausdruck, doch innerlich platzte er vor Stolz auf sie.
»Wie hieß noch gleich diese Mannschaft, die aus Baltimore weggezogen ist?«
»Die
Colts.«
»Ja, genau. Seit die
Colts
Baltimore verlassen haben, brennen sie nur darauf, wieder eine eigene Mannschaft zu bekommen. Und dann gab’s ja auch noch Orlando.«
Ein Ausdruck puren Entzückens breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Diese Burschen sind einfach toll, netter kann man sich’s kaum vorstellen. Letzte Woche, als wir uns unterhalten haben, haben sie mir doch den süßesten Kuli geschenkt. Er hatte goldene Mausohren dran!« Sie stieß ein Minnie-Maus-artiges Quietschen aus und seufzte vor Wonne. »Oh, ich liiiebe Orlando. Das Stadion ist gleich neben Disney World.«
Keane schaute drein, als hätte der Blitz eingeschlagen.
»Sie sehen also, dass
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