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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Pogue hat gekündigt und der derzeitige General-Manager ist unfähig. Ein paar Spieler haben noch keinen unterzeichneten Vertrag, die Rechnungen bleiben liegen und der Stadionvertrag steht auch noch zur Verlängerung an. Wie’s aussieht, sind Sie die Einzige, die noch nicht weiß, dass es mit den
Stars
bald vorbei ist, wenn’s so weitergeht.«
    »Ich weiß überhaupt nichts über Football, Mr. Calebow. Sie sollten sich glücklich schätzen, dass ich Sie nicht behellige.« Sie nestelte an ihrer Verschnürung herum, aber er schluckte den Köder nicht.
    »Ein NFL-Footballteam kann Ihnen doch nicht einfach wurscht sein!«
    »Und wieso bitte nicht?«
    »Zum Beispiel weil Sie eins der begabtesten Talente in der NFL besitzen – einen Jungen namens Bobby Tom Denton. Bert hat ihn vor drei Jahren als
first round draft choice
aus der University of Texas geholt, und das hat sich ausgezahlt, denn Bobby Tom ist auf dem besten Weg, einer von den ganz Großen zu werden.«
    »Und wieso erzählen Sie mir das alles?«
    »Weil Bobby Tom, geehrte Miz Somerville, aus Telarosa, Texas, stammt und es seine Vorstellung von Männlichkeit verletzt, auch nur zeitweise im Staate Illinois zu leben. Ihr Vater hat das kapiert und rechtzeitig einen neuen Vertrag mit dem Jungen ausgehandelt, bevor er noch auf die Idee kommt, er könne ja ganzjährig in Texas wohnen, indem er zu den
Dallas Cowboys
wechselt. Die Verhandlungen wurden kurz vor Berts Tod abgeschlossen.« Er fuhr sich mit einer Pranke durch die dicke, dunkelblonde Mähne. »Im Moment gehört Bobby Tom Ihnen, dazu ein hervorragender
offensive tackle
namens Darnell Pruitt und ein free
safety,
der nichts lieber macht, als den Gegner zu
fumbles
zu zwingen. Unglücklicherweise sind sie ihr ganzes Geld nicht wert, weil sie nicht spielen. Und wissen Sie warum? Weil Sie nur Boxershorts im Kopf haben, anstatt ihre gottverdammten Verträge zu unterzeichnen!«
    Heiße Wut durchzuckte sie, und sie sprang von der Couch auf. »Ich hatte gerade einen Geistesblitz, Mr. Calebow. Gerade ist mir klar geworden, dass Bobby Tom Denton nicht der Einzige ist, den ich besitze. Korrigieren Sie mich, falls ich mich irre, aber bin ich nicht auch
Ihr
Arbeitgeber?«
    »Das ist richtig, Ma’am.«
    »Dann sind Sie hiermit gefeuert.«
    Er blickte sie einen ganzen Moment lang an, dann nickte er abrupt. »Auch gut.« Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und stakste hinaus.
    So rasch sie gekommen war, verschwand ihre Wut auch wieder, und Panik trat an ihre Stelle. Was hatte sie getan?
    Selbst ein Dummkopf konnte sich denken, dass jemand, der von Football keinen blassen Schimmer hat, nicht hergehen und den Cheftrainer feuern sollte. Solch impulsive Handlungen waren es, vor denen Viktor sie immer wieder warnte.
    Sie hörte seine festen Schritte auf dem Marmorboden der Diele und rannte eilends hinter ihm her. »Mr. Calebow, ich –«
    Er wandte sich zu ihr um, und mit einer Stimme, so zäh wie Gift, sagte er: »Meine fünf Minuten sind um, Ma’am.«
    »Aber ich –«
    »Sie haben das Zeitlimit gesetzt, nicht ich.«
    Gerade als er nach dem Türknauf greifen wollte, wurde von außen ein Schlüssel ins Schloss gesteckt, und die Tür schwang auf. Viktor stand auf der Schwelle. Er trug ein hautenges, schwarzseidenes T-Shirt, dazu Armeehosen, orangene Hosenträger und Motorradstiefel. Sein langes schwarzes Haar ergoss sich offen und glänzend über Schultern und Rücken. In der Hand hielt er eine Papiertüte.
    Er sah wundervoll aus, und ihr fiel ein ganzer Steinbruch vom Herzen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie je so froh gewesen war, jemanden zu sehen.
    Innerhalb von Sekunden nahmen seine dunklen Augen die Szene auf – ihren panischen Gesichtsausdruck und Dan Calebows steinernen. Ein wunderschönes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, mit dem er beide aufmuntern zu wollen schien.
    »Wie schön, eine Party! Ich habe Reisküchlein und
Kohlkimchi
für dich mitgebracht, Phoebe, und für mich
chapch ‘ae und pulgogi.
Du weißt ja, was für einen Schweinefraß es heute Abend geben wird, da dachte ich, wir sollten uns zuvor vielleicht ein wenig stärken. Sie mögen hoffentlich koreanisches Essen, Coach Calebow?«
    »Kann mich nicht erinnern, es je probiert zu haben.
    Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden –«
    Viktor, couragierter als die meisten Männer, trat Dan beherzt in den Weg. »Bitte, ich muss darauf bestehen. Wir haben das beste koreanische Restaurant in ganz New York, kaum drei Blocks von hier.«

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