Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
und zarte, lavendel-blaue Schatten durchwoben wie Seidenfäden ihr blasses Schamhaar. Wenn sie das Gemälde betrachtete, dachte sie nur selten daran, dass sie die Frau auf dem Gemälde war, eine Frau, die irgendwie besser war als sie selbst, der man die Sexualität nicht schon vor langer Zeit geraubt hatte.
    Dan stand mit dem Rücken zu ihr und musterte das Gemälde ganz offen und auf eine Art, die bei ihr keine Zweifel darüber aufkommen ließ, dass er wusste, wer darauf abgebildet war. Als er sich zu ihr umwandte, wappnete sie sich innerlich gegen eine abfällige Bemerkung.
    »Sehr hübsch.« Er ging zu einem streichholzbeinigen Metallstühlchen. »Wird er mich aushaken?«
    »Wenn er bricht, schicke ich Ihnen die Rechnung.«
    Als er sich setzte, bemerkte sie, dass Simones sexy Pelle es schließlich doch geschafft hatte, ihn ein wenig aus der Fassung zu bringen, und sie stieß einen inneren Erleichterungsseufzer aus. Endlich wieder auf vertrautem Territorium.
    Lächelnd ließ sie die Arme sinken, damit er sich an ihrem Ausschnitt satt sehen konnte. Vorjahren hatte sie die Entdeckung gemacht, dass sie im Umgang mit heterosexuellen Männern weit besser fuhr, wenn sie die Sirene spielte, anstatt die errötende Unschuld. Als sexueller Aggressor bestimmte sie, wo’s langging, und nicht der Mann, und wenn sie einen Verehrer davon schickte, nahm dieser natürlicherweise an, er sei nicht gut genug für eine Frau, die jeden haben konnte. Keiner wäre auf die Idee gekommen, dass mit ihr etwas nicht stimmte.
    Mit einer Prise Kathleen Turner in ihrer ohnehin von Natur aus ein wenig rauen Stimme schnurrte sie: »Woran denken Sie, Mr. Calebow? Abgesehen vom Offensichtlichen.«
    »Dem Offensichtlichen?«
    »Football natürlich«, erwiderte sie unschuldig. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann wie Sie noch an etwas anderes denkt. Mein Vater jedenfalls nicht.«
    »Sie würden überrascht sein, was einem Mann wie mir so alles durch den Kopf geht.«
    Seine sexy Molasse-Stimme ließ bei ihr sämtliche inneren Alarmglocken bimmeln. Ohne zu überlegen setzte sie sich auf die Kante einer kleinen Nickelkonsole, sodass ihr Kleid noch höher rutschte und noch mehr Oberschenkel enthüllte. Die Sandale von einer Zehe baumelnd, zirpte sie sinnlich ihre Lüge herunter. »Tut mir Leid, Mr. Calebow, aber ich habe schon mehr Hosenträger an meinem Bettpfosten hängen, als ich gebrauchen kann.«
    »Ist das so?«
    Sie senkte den Kopf ein wenig, damit ihr eine weißblonde Locke verführerisch in die Stirn fallen konnte, eine Pose, die sie schon vor Jahren perfektioniert hatte. »Sportler sind ja sooo anstrengend. Ich gebe mich mittlerweile nur noch mit dem Typ Boxershorts ab.«
    »Wall Street?«
    »Kongress.«
    Er lachte. »Sie bringen mich noch dazu, dass es mir Leid tut, meine wilden Jahre aufgegeben zu haben.«
    »Zu schade. Eine religiöse Bekehrung?«
    »So wild nun auch wieder nicht. Trainer müssen einfach Vorbilder sein.«
    »Wie langweilig.«
    »Teambesitzer übrigens auch.«
    Sie rutschte vom Rand der Konsole und stellte sich so hin, dass die innere Wölbung ihrer Brüste, die zwischen der goldenen Zickzackverschnürung ihres Ausschnitts hervorschaute, möglichst gut zur Geltung kam. »Ach du liebes bisschen, ich sehe eine Predigt auf mich zukommen.«
    »Vielleicht weil Sie eine verdient haben.«
    Am liebsten hätte sie sich in ihren ältesten, schäbigsten Frotteebademantel gewickelt. Stattdessen leckte sie sich die Lippen. »Bitte nicht anschreien, das macht mich immer so nervös.«
    Ein finster-abfälliger Gesichtsausdruck breitete sich auf seinen Zügen aus. »Lady, Sie sind wirklich ‘ne Nummer. Ich hab wohl Grund zum Schreien, wenn man bedenkt, dass Sie Ihr Bestes tun, um mein Footballteam kaputtzumachen.«
    »Ihr
Team? Ach je, und ich dachte, es wäre
meins.«
    »Im Moment, Puppe, scheint’s gar keinem zu gehören.«
    Er erhob sich so rasch von seinem Stühlchen, dass sie erschrocken hochfuhr. Sie versuchte, den Schaden wieder gutzumachen, indem sie tat, als hätte sie sich sowieso hinsetzen wollen. Ihr limonengrünes Stretchkleid rutschte hoch, als sie aufs Sofa sank. Mit einer lasziven Bewegung schlug sie die Beine übereinander und stellte ihr zartes goldenes Fußkettchen zur Schau, doch es war vergebliche Liebesmüh. Er lief wie ein unruhiger Tiger auf und ab und schaute gar nicht in ihre Richtung.
    »Sie scheinen nicht die leiseste Ahnung zu haben, in welchen Schwierigkeiten das Team steckt. Ihr Vater ist tot, Carl

Weitere Kostenlose Bücher