Ausgerechnet den?
Ellbogen in die Rippen zu boxen, aber er war stark wie ein Stier, viel, viel stärker als sie. Seine Muskeln, von jahrelangem Training gestählt, fühlten sich an wie Eisenstangen. Er schleppte sie in den Wald, als wäre sie nur ein Kind. Wieder versuchte sie zu schreien, aber der Druck seiner Hand auf ihrem Mund war gnadenlos.
»Das ist gut, du Wildkatze. Wehr dich nur, Schätzchen, mach’s mir ruhig ein bisschen schwer.«
Sie bäumte sich wild auf und versuchte zu schreien, aber er ließ nicht locker. Schemenhaft erkannte sie vor sich eine runde Holzstruktur und als sie näher kamen, sah sie, dass es eine kleine Gartenlaube war.
»Ich werd’s dir richtig besorgen«, wisperte er. »So wie du’s brauchst, hart und brutal. Da bist du doch ganz scharf drauf.« Er zerrte sie durch eine bogenförmige Öffnung in der Efeu überwachsenen Laube. Er war nicht mal außer Atem.
»Du kannst überhaupt nichts machen. Ich werd mit dir tun, was ich will, und du kannst mich nicht dran hindern.«
Panik überwältigte sie, als er sie in die kohlschwarze Dunkelheit verfrachtete, so wie in dem heißen, stockdunklen Wellblechschuppen vor so langer Zeit. Eine Hand auf ihrem Mund, griff er mit der anderen unter ihr Kleid und packte ihr Höschen.
»Das muss als Erstes weg.« Und schon riss er ihr das Höschen herunter.
Die schrecklichen Laute, die aus ihrer Kehle drangen, wurden durch seine Hand erstickt. Das hatte sie nicht gewollt. Bitte, lieber Gott, lass nicht zu, dass es wieder geschieht. Abermals hörte sie dieses schreckliche Flüstern.
»Vielleicht sollte ich lieber hier anfangen. Würde dir das gefallen?«
Er gab ihren Mund frei und packte sie am Ausschnitt ihres Kleids. Ein heftiger Ruck, ein Reißen.
Dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Ein gellender Schrei löste sich aus ihrer Kehle und die Pranke, die ihre Brust umfasste, erstarrte.
»Val?«
Er betastete ihre Brust. Sein ganzer Körper wurde stocksteif. Und dann sprang er zurück, als ob er sich die Finger verbrannt hätte.
Sie fing an zu schluchzen. Plötzlich erhellte das bernsteinfarbene Licht einer kleinen Lampe das Innere der entzückenden kleinen Laube, und sie sah Gartenmöbel darin und einen Sisalteppich auf dem Boden. Und sie sah sein Gesicht. Er starrte sie voller Entsetzen an.
»Phoebe! Herrgott… O Gott, Phoebe, es tut mir so Leid. Ich – ich wusste nicht, dass Sie es sind. Ich – Val sollte eigentlich…«
Ihre Zähne schlugen heftig aufeinander, und sie begann am ganzen Körper zu zittern. Dort, wo er ihr Kleid aufgerissen hatte, war eine ihrer Brüste zu sehen. Hektisch zerrte sie am Stoff, wich gleichzeitig zurück, weinte ungehemmt.
»Phoebe…« Er trat rasch auf sie zu.
Sie sprang zurück, raffte panisch ihr zerrissenes Kleid zusammen. »Fassen Sie mich nicht an!«
Er erstarrte und wich zurück, die Hände erhoben. »Ich werde Ihnen nichts tun. Ich kann das erklären. Es war alles ein Versehen. Ich wusste nicht, dass Sie es waren.
Ich – ich dachte, Sie wären meine Ex-Frau. Ich sollte sie hier treffen.«
»Und das soll die Sache wieder gutmachen?« Ihre Zähne klapperten, und ihr Brustkorb zuckte krampfhaft, während sie versuchte, ihr Schluchzen zu unterdrücken.
Abermals trat er einen Schritt auf sie zu, und abermals wich sie entsetzt zurück. Er blieb sofort wieder stehen.
»Sie verstehen nicht.«
»Sie Mistkerl! Sie perverser Mistkerl!«
»Dan!«
Phoebe versteinerte, als sie die Stimme einer Frau hörte.
»Dan! Wo bist du?«
Mit unglaublicher Erleichterung nahm sie zur Kenntnis, dass sie nun nicht länger allein waren. Dann sah sie den flehenden Ausdruck auf seinem Gesicht, sah, wie er den Finger an die Lippen legte und ihr wortlos zu schweigen befahl.
»Hier!«, brüllte sie. »Hier drinnen!«
Er ließ den Kopf hängen. »Mist.«
»Dan?« Eine schlanke, attraktive Frau in einem schlichten Blümchenkleid betrat die Laube. »Ich hörte einen –«
Sie brach ab, als sie Phoebe erblickte. Ihre Augen flogen zu Dan. »Was ist hier los?«
»Was wir hier haben«, murmelte er unglücklich, »ist ein Fall von Verwechslung.«
Jetzt erst bemerkte die Frau Phoebes zerrissenes Kleid, ihr zerzaustes Haar. Ihre Augen weiteten sich konsterniert. »Ach du liebe Güte.«
Phoebe, deren Panik allmählich nachließ, erkannte, dass hier etwas nicht stimmte.
»Es war dunkel«, sagte er zu der Frau, »und ich dachte, sie wäre du.«
Die Frau drückte die Fingerspitzen an eine Schläfe. »Ist sie verschwiegen?«
»Zum Teufel mit
Weitere Kostenlose Bücher