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Ausgeträllert (German Edition)

Ausgeträllert (German Edition)

Titel: Ausgeträllert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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aber auf die Zunge.
    »Was ist, Maggie – ohnmächtig geworden?«
    »Genial ... Super, Winnie.«
    »Die Polizei, dein Freund und Helfer«, sagte Winnie. »Immer für Sie da.«
    Ich legte auf. Ich hatte zwei Stunden, um den irren Katalanen zu rekrutieren.
    »Du scheißt dir in die Hose, hä?«, sagte Jorgo und grinste.
    »Nicht mehr als du auch«, sagte ich und gab ihm das Handy zurück. »Und weißt du was – im Gegensatz zu dir hab ich nie behauptet, ein Koch zu sein.«
    »Ich bin Koch!«
    »Und warum hilfst du mir dann nicht?«
    »Weil ich die Pommesbude mache
und
die Backstage-Verpflegung. Der Pommes King hat von zehn Uhr morgens bis Mitternacht geöffnet. Und wir sind nur zu dritt! Und weil ich Koch bin, arbeite ich jeden Tag sowieso schon länger als geplant. Die Chefin muss entlastet werden. Und anstatt hier rumzukrähen, solltest du mal was Sinnvolles machen. Wie wäre es mit einem Kochkurs?! Du hast ja noch zwei Tage. Hah?!«
    Es klopfte an der Tür zur Anlieferung.
    Jorgo öffnete. Auf der Anlieferungsrampe standen zwei Männer mit einer großen Palette neben sich. »Die Biopommes.«
    »Immer rein damit«, sagte Jorgo, öffnete die Tiefkühltruhen und warf die Säcke mit den falschen Pommes auf den Küchenboden. »Die könnt ihr gern entsorgen«, erklärte er. »Am besten gleich auf die Müllkippe.«
    Einer der beiden hob einen Sack hoch und inspizierte den Aufdruck. »So einen Dreck verkaufen nur die Serben. Scheißhauspommes. Das ist Müll aus dem Ostblock! Würd ich nicht mal an die Schweine verfüttern.«
    »Sag ich doch.« Jorgo gab dem Mann einen Klaps auf den Hinterkopf und lachte. »Dobro, Dragan. Geht schon mal ins Büro. Ich komme gleich nach«, sagte er.
    Die beiden Lieferanten kickten beim Hinausgehen die ›falschen‹ Pommes über den Kachelfußboden.
    »Und was ist jetzt anders? Die sehen doch aus wie normale Pommes«, fragte ich.
    »Die hier«, sagte Jorgo und zeigte auf ein grünes Etikett, das auf den richtigen Pommes klebte, »sind vom Biobauern aus Erkelenz. Und die beiden, die da ins Büro gegangen sind, sind die einzigen Lieferanten dafür. Und Günni Heibuch hat immer bei denen bestellt. Und deswegen ist Günni Heibuch der Pommeskönig von Wattenscheid ... gewesen. Mit minderwertiger Ware hätte der sich nie abgegeben. Kapiert?« Jorgo warf, während er redete, die aussortierten Tüten auf die Laderampe, »Diese sind wahrscheinlich aus Tschernobyl und radioaktiv verseucht. So was kostet nur ein Viertel dessen, was diese hier kosten, aber zwei Portionen davon und du kannst abends beim Duschen das Licht auslassen. Kapiert?«
    »Kapiert. Aber woher kamen diese denn jetzt?«
    »Ich kann es mir denken, woher die kommen! Nein, ich weiß es ... diese Idioten!«
    »Meinst du, deine Kumpel Dimi und Stojko?«
    »Die sind nicht meine Kumpel, verflucht noch mal!«, sagte Jorgo.
    »Is’ ja gut ... Also die haben den Schrott hier angeliefert und was mit den Biopommes gemacht?«
    »Woanders verkauft. Was denn sonst?« Er tippte mit dem Zeigefinger an seine Stirn.
    »Hat Heibuch die beiden etwa angezeigt?«, fragte ich, ungerührt über Jorgos Wutausbruch.
    »Nein, nicht, dass ich wüsste. Die beiden haben das monatelang so gemacht. Ich hab es entdeckt und dem Günni erzählt. Da hat er sie rausgeworfen.«
    »Und dann sind sie wiedergekommen? Ziemlich dreist, findest du nicht?«
    »Dimi und Stojko sind Arschlöcher, Oberarschlöcher!« Jorgo schob noch ein paar kroatische Flüche hinterher und knallte die Deckel der Tiefkühltruhen zu.
    In einem meiner Drehbücher, die zu schreiben ich ja nicht mehr in der Lage war, wäre das schon Motiv genug, um jemanden umzubringen – der Chef erwischt seine Mitarbeiter bei krummen Geschäften – und peng, spießen sie ihn auf.
    »Sag mal ... könnte es nicht sein, dass die beiden ...«
    »Wenn die einen hätten grillen müssen, dann mich!«
    »Tja, schade. Dann ist die serbische Pommesmafia wohl nicht mehr das, was sie mal war«, sagte ich.
    »Du hast echt keine Ahnung von gar nix«, sagte Jorgo. »Was faselst du hier rum? Dimi und Stojko sollen Günni Heibuch gegrillt haben? Bist du noch bei Trost?«
    »Ja, warum denn nicht? Die beiden sind genauso cholerisch wie du. Und wenn Günni ihnen die Tour vermasselt hat, dann ...«
    »Halt die Klappe! Was bildest du dir eigentlich ein, Frau Ex-Fernsehtante? Du hast doch dein Lebtag noch nicht wirklich gearbeitet und machst hier immer einen auf etepetete und Fräulein Oberschlau. Du weißt doch noch nicht mal, wie

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