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Ausgeträllert (German Edition)

Ausgeträllert (German Edition)

Titel: Ausgeträllert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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als wäre es im Zelt zugegangen wie auf dem Hauptbahnhof.«
    »Was die Sache erschwert. Ich hab Karin und Peter zu Racic geschickt, um ihn zu befragen, ob er dort war. Und nicht zuletzt würde ich gerne wissen, wie Heibuchs Mappe, die du ja einwandfrei identifiziert hast, in Racic’ Büro gelangt ist. Kann harmlos sein, muss aber nicht.«
    »Vermutlich waren sämtliche Mitarbeiter von Heibuch im Zelt auf dem Mittelaltermarkt. Die waren alle ganz aufgeregt wegen der Aktion. Und Aufbauhelfer und, und, und ... ach, ja. Ich war nicht da. Weil ich beim Aufbau nicht geholfen habe.«
    »Wie schön für dich«, sagte Winnie. »Sag mal, sprechen Dimi und Stojko eigentlich Deutsch mit Akzent?«
    »Warum?«
    »Weil zwei Männer beschrieben worden sind, die in der Tatnacht nach dem Heibuch-Zelt gefragt haben.«
    »Ach, sieh mal an, Herr Kommissar.«
    »Genug gefreut, Maggie. Krieg ich eine Antwort, oder muss ich dich vorladen?«
    »Wenn sie richtig witzig sein wollen, reden die wie Erkan und Stefan, aber eigentlich sprechen sie ganz normal Ruhrpott, na ja, mit ein bisschen Akzent.«
    Winnie guckte regelrecht durch mich hindurch.
    »Hallo, Herr Kommissar? Was ist jetzt mit Dimi und Stojko?«
    »Was? Nichts. Ich werde sie überprüfen wie die anderen auch, bevor mir Seidel die beiden vor der Nase wegschnappt. Ich frage mich nur, warum sich der Mörder so große Mühe macht, die Leiche zu grillen, und dann vergisst, die Tatwaffe ins Feuer zu werfen. Einer von den dreibeinigen Hockern. Er lag neben dem Feuerbecken.«
    »Sind Fingerabdrücke dran?«
    »Nein, nach dem Brand kann man kaum welche verwerten.«
    »Schade«, sagte ich.«
    Ich zündete mir noch eine Zigarette an. Winnie schüttelte missbilligend den Kopf.
    »Ja, was denn, Herr Kommissar? Mit irgendwas muss ich gegen die sauren Nierchen doch anstinken.«
    Doktor Thomas’ Schwanzspitze tauchte neben dem Sofa auf. Winnie stellte den Teller auf dem Boden ab, und der Kater stürzte sich darauf, nur um festzustellen, dass er leer war. Er ließ ein langgezogenes
Maooooo
hören und sprang auf den Fernseher, wo er sitzen blieb, steif wie eine Buchstütze – ein Mahnmal der Missbilligung.
    »Sag mal Winnie, du hast doch nicht etwa jemanden aus der Firma in Verdacht?«
    »Bis jetzt bist sogar du verdächtig. Na ja, du weißt, was ich meine.«
    »Nein, weiß ich nicht. Aber nur, um dich von mir abzulenken: Ich glaube, dass die Firma in finanziellen Schwierigkeiten steckt.«
    »Tut sie das?«
    »Nix Genaues weiß ich nicht. Aber Petra drückt auf die Tränendrüse, schwört das Team ein, appelliert an alle, wir müssten durchhalten und so weiter ... Dabei haben die drei Läden am Laufen. So übel kann es doch gar nicht aussehen. Und bestimmt hatte Günni eine Lebensversicherung.«
    »Miss Marple, wir arbeiten dran. Was aber nicht ganz einfach ist. Die Buchhaltung ist ein einziges Chaos.«
    »Wie jetzt? Gudrun müsste doch ... Die macht doch die Bücher, und die ist doch immer so pingelig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Dennis als Juniorchef ... oder Petra ... also, dass die keine Ahnung von den Finanzen der Firma haben.«
    »Es ist nicht immer das, was man sieht, das spannend ist. Mehr so das, was man nicht sieht. Jedenfalls gibt es jede Menge Fragen, was die Buchführung angeht. Unsere Finanzmänner kümmern sich drum. So – ich geh dann mal.«
    »Moment, ich brauch die Mappe ... ohne die bin ich aufgeschmissen.«
    Winnie zog ein paar Gummihandschuhe aus der Hosentasche und streifte sie über. Dann holte er die Mappe aus der Plastikhülle, schlug sie auf und hielt mir eine Seite hin: »Guck mal. Ich will ja nicht, dass ihr zuwenig berechnet. Aber nicht anfassen.«
    »Ich such mal eben was zu schreiben ...«
    »Nicht nötig, lies einfach.«
    Beinahe wäre ich vor Staunen vom Fensterbrett gekippt – und es hätte bestimmt nicht so elegant ausgesehen wie Doktor Thomas Flugübungen.
    Ein Sponsoringvertrag in Höhe von 12.000 Euro mit Racic-Entertainment, in dem Günni Heibuch unterschrieben hatte, die Kosten für die komplette Sause am Kemnader Stausee auf seine Kappe zu nehmen, also zu bezahlen, aus eigener Tasche – für Schiff, Catering, Personal, Limousine für die Diva etc. pp. Dafür würde die Fahne von Heibuch-Catering während der Fahrt gehisst, und es würde Erwähnungen inkl. Fotos in nicht näher benannten Medien geben.
    »Das ist der übelste Sponsoring-Vertrag, den ich je gesehen habe.«
    »Das dachte ich mir«, sagte Winnie.
    »Bei den Geschäftspraktiken

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