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Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Titel: Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adlon Andreas
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Hause bringen, heute N aaaacht)
    ***
    23:55 Uhr.
    Mark stieg so leise aus dem Bett , wie er nur konnte. Eigentlich völlig unnötig, da ja Geräusche in seinem Zimmer normal waren . Seine Jeans und sein weißes Hemd hatte er schon vor dem Schlafengehen angezogen. Behutsam drückte er die Klinke herunter. Sie ließ sich nicht öffnen.
    Panisch riss er an der Tür, schließlich gab die se nach. Sie war unverschlossen, hatte sich nur verkantet. Er drückte die schwere Metalltür so weit zu, dass nur noch ein Spalt zu sehen war und lugte hin durch. Kein Pfleger war auf dem Flur zu erkennen , und so langsam gewöhnten sich seine Augen auch an die Neonflurbeleuchtung. Er warf einen letzte n prüfende n Blick auf seinen Radiowecker.
    » Mach’s gut Kumpel, mich wirst du hier nicht wieder sehen « , sagte er innerlich , als wäre der Radiowecker sein treuer Freund gewesen . Durch e in en Griff an die Gesäßtasche seiner Jeans fühlte er die Plastikkarte. Diese Karte war sein Ticket in die Freiheit und verlieh ihm ein gutes Gefühl. Er schlich aus dem Zimmer und drückte die Tür von außen zu. Hastig schritt er voran , während sein Puls hämmerte , als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Die massive Doppeltür hatte auf jeder Seite ein Fenster, das wohl mit splitterfestem Glas ausgestattet war. So deutete er jedenfalls die quadratischen Drahtmuster. Das silberne Kartenlesegerät ragte an der linken Seite hervor. Mark zückte die Karte und wollte sie durch einen Schlitz ziehen, wie beim Bezahlen mit der Kreditkarte. Er zitterte , und die Karte fiel ihm beim Einführen aus der Hand. Hektisch hob er sie auf und ermahnte sich selbst, doch ruhig zu bleiben. Beim zweiten Versuch klappte zumindest das Durchziehen der Karte. Aber was sollte diese Anzeige?
    Unknown ID
    Das darf doch nicht wahr sein! Mark brach der kalte Schweiß aus. Ha tt en sie den Diebstahl entdeckt und die Karte gesperrt? Er nahm sie , zog sie erneut durch, dieses Mal langsamer. Noch nie hatte sich Mark über ein Türsummen so gefreut. Die ersten beiden Hürden hatte er genommen. Nun kam Hürde Nummer drei : Vorbei am Schwesternzimmer und de m Bereich, in dem ih n auch anderes Personal hätte entdecken können.
    Mark kramte in seinem Gedächtnis : H inter dem Schwesternzimmer die dritte Tür rechts , » dort findest du eine weiße Hose und einen Kittel « , lautete eine der vielen Anweisungen. I m Zeitfenster zwischen 0:05 und 0:20 Uhr sollte sich im mit großem Sichtfenster versehenen Zimmer keiner aufhalten. Aus ca. 15 Schritt en Entfernung konnte Mark auch niemanden erkennen. Er marschierte vorbei am Schwesternzimmer und geriet fast ins Rennen, um schließlich im Umkleideraum zu verschwinden .
    ***
    Vor Schreck kauerte sich Jana hinter einen Baum und hoffte inständig, dass Gary sie nicht gesehen haben möge. Ihr erster Gedanke war gewesen, dass er nur dieses Lied spielte und mitsang, weil er sie schon längst gesehen hatte und ihr Angst einjagen wollte. Die Geräusche wurden immer lauter , bis sie langsam wieder leiser wurden. Er war auf dem Weg zur Hütte. Jana sah ihm nun doch hinterher, nur um sicher zu gehen, bis er hinter einer Kuppe verschwunden war. Mehr als zwei oder drei Minuten würde er nicht benötigen und dann feststellen, dass sie abgehauen war.
    So sprang sie auf und rannte los. Es fiel ihr schwer , auf dem unebenen Waldboden das Gleichgewicht zu halten. Durch Baumwurzeln kam sie immer wieder ins St raucheln . Zumindest ging es bergab. Ein versteckter Baumstumpf brachte sie zu Fall. Natürlich fiel sie auf das Knie, das eh schon durch den Sturz aus dem Fenster ramponiert war. Als sie den Schmerz spürte , hörte sie ein en lauten, fast unmenschlichen Schrei. So musste sich jemand anhören, der bei lebendigem Leib auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Obwohl die Blockhütte bestimmt eine Meile entfernt lag, ging ihr dieser Schrei durch Mark und Bein. Danach ein deutlicher, aber nicht weniger lauter Ruf. Gary rief nur ihren Vorn amen. Sie hatte ihren Namen noch nie gerne gemocht. Jetzt hasste sie ihn.
    Sie musste sich weiter von dem Feldweg entfernen. Sie zwang sich hoch und lief davon. In der Ferne hörte sie einen aufheulenden Motor. Soweit sie sich erinnerte, gab es nur diesen einen Weg zur Hauptstraße, eben über diesen Feldweg. Ihr einziger Vorteil war, dass Gary nicht wusste , auf welcher Seite des Weges sie sich befand.
    Die Sonne war schon untergegangen. Es würde vielleicht noch eine halbe Stunde dauern , bis es richtig dunkel wurde.

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