Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Außer Atem - Panic Snap

Außer Atem - Panic Snap

Titel: Außer Atem - Panic Snap Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Reese
Vom Netzwerk:
befriedigt hat. Der wölfische Hunger ihrer Zunge brauchte keine Ermunterung, und ich merke, dass ich eifersüchtig werde auf ihre Tüchtigkeit. Ich ahme sie nach, wetteifere praktisch mit mir selbst, als ich meine Zunge in die Spalte zwischen seinen Hinterbacken gleiten lasse. Sie ist feucht, riecht leicht morastig und erinnert an verbotene Orte. Meine Hände gleiten über sein Gesäß, und ich spüre die festen Muskeln. Seine Hüften, sein Hintern und die Oberschenkel sind mit der Sonne nicht in Berührung gekommen wie der restliche Körper. Die Haut ist hier heller, das Fleisch aber gleichwohl massig, fest, unverwüstlich. Wie ein Koloss, wie ein Ungeheuer erhebt er sich vor mir.
    Ich ziehe die Hinterbacken auseinander. Das umbrafarbene Loch lockt mich. Es besteht aus kleinen Furchen und Erhöhungen und schrumpeliger Haut, und er bietet es wie ein Heiligtum dar. Ich berühre ihn erst einmal vorsichtig und flüchtig mit der Zunge, dann ein zweites Mal. Ich finde mich mit allem ab, lecke ihn, wie das Mädchen es getan hat. Bade sein Arschloch mit meinem Speichel, schmecke seine süße Bitterkeit und schiebe schließlich meine Zunge hinein.
    Er stöhnt.
    Deutlich fühle ich sein Verlangen, das leichte Beben, und das spornt mich an. Ich lasse meine Zunge tiefer hineingleiten, befriedige das zupackende schlehenäugige Loch, und dann kehrt er zu mir zurück, dieser Widerhall des längst Vergessenen: eine wieder erwachte Leidenschaft zu gefallen. Meine Reaktion ist unwillkürlich und zu kompliziert, um sie in Worte zu fassen. Ich lecke ihn und sauge an ihm, schiebe die Zunge in seinen Darm, lasse mich in einen Strudel ziehen, während sich in meinem Kopf alles dreht. Ich fühle mich mitgerissen zu etwas Dunklem, Zwielichtigem, in eine wilde Welt, in der alte Leidenschaften mich ihn ihrem Bann halten. Ich lasse meine Zunge in ihm drin, bewege sie, taste mit ihr und dränge immer tiefer hinab. Ich bin nur eine Beigabe zu diesem Sex, ein bloßes Zubehör von jemand anderem, und auch als ich die Zunge tiefer eindringen lasse, freiwillig jetzt, weil ich mehr von ihm brauche, auch als ich das tue, läutet eine Alarmglocke in meinem Kopf und warnt mich vor den Gefahren. Ich befinde mich hier auf gefährlichem Terrain, überquere die schlüpfrigen abschüssigen Geröllhalden von James' Seele.

14
    Den ganzen Tag über habe ich das unangenehme Gefühl, dass wir beobachtet, ja verfolgt werden. Ich spüre etwas Dunkles, Schattenhaftes um uns herum, doch sooft ich mich auch umdrehe, ich kann nichts Verdächtiges entdecken.
    »Erzählen Sie mir doch von Anna«, bitte ich Mrs. McGuane.
    Sie seufzt, trinkt einen Schluck Wein und antwortet nicht gleich. Da ich noch keine der anderen Weinkellereien in der Umgebung besucht hatte, bestand sie darauf, dass wir auf Weinprobentour gehen, und nun machen wir eine Pause, nehmen auf dem Rasen von Clos Pegase, einer Kellerei am nördlichen Rand des Napa Valley, ein spätnachmittägliches Essen ein. Vorher waren wir in der Oakville Grocery, einem hundert Jahre alten Kaufhaus, das in einen Gourmet-Tempel und Delikatessen-Palast verwandelt worden ist. Dort haben wir unsere Picknick-Kühlbox gefüllt – mit Kräuterbrie, in Scheiben geschnittener geräucherter Putenburst, Oliven, Sauerteig-Baguettes aus San Francisco, frischem Obst und ein paar Schokoladentrüffeln –, und bei Clos Pegase haben wir eine Flasche Chardonnay Reserve gekauft. Das Essen, das wir auf einer rot karierten Decke ausgebreitet haben, ist schon halb verzehrt.
    »Anna«, sagt sie schließlich, seufzt noch einmal und schüttelt den Kopf. Weiße Haarsträhnen umrahmen ihre Schläfen. Ihr Gesicht verfinstert sich, und dann taucht ein unbehaglicher Ausdruck in ihren Augen auf, ein angespannter und verkniffener Blick, der die Fältchen um ihre Augen zu vertiefen scheint. Sie trägt einen dunkelblauen Rock und einen kurzärmeligen cremeweißen Pullover mit einem Perlenknopf am Kragen, an dem sie herumzuspielen beginnt. Sie sieht zu, wie ein paar Wagen auf den Parkplatz fahren und die Leute auf den von Säulen flankierten Eingang der Weinkellerei zugehen.
    Ich warte geduldig ab. Verteile Brie auf einem Stück Brot, das ich vom Laib abgerissen habe, und beiße hinein. Ich stütze mich auf dem Ellbogen ab, habe in der anderen Hand das Weinglas und schaue abwesend zur Kellerei hinüber. Sie sieht ganz anders aus als Byblos oder die anderen Weinkellereien, die ich im Napa Valley gesehen habe; wie ein monumentaler griechisch-römischer

Weitere Kostenlose Bücher