Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
begleitet werden kann. Des Weiteren haben Sie meine Zusage, dass die türkischen Truppen nicht eingreifen werden, sollte Ihr Vizepräsident beschließen, nach Bagdad zu reisen. Aber da die türkischen Truppen nicht weiter südlich als bis nach Mosul vorgerückt sind, könnte ich in diesem Fall nicht für seine Sicherheit garantieren.«
» Nur, damit ich das richtig verstehe, Präsident Hirsiz– Sie erklären mir, Sie wollen mir die Bedingungen, Routen und Verfahren diktieren, unter denen der Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika sich in einem souveränen Land, das nicht Ihres ist, bewegen kann?«, fragte Gardner ungläubig. » Lassen Sie mich Ihnen einen Rat geben, Hirsiz: Ich werde den Vizepräsidenten oder jede andere Person meiner Wahl in den Irak oder jedes andere befreundete Land entsenden, wann und wo immer es mir beliebt, und– bei Gott– sollte ich dabei irgendein Anzeichen dafür bemerken, dass irgendjemand auch nur eine falsche Bewegung in seine Richtung macht und dabei auch nur mit dem Gedanken spielt, ihm Schaden zuzufügen, werde ich dafür sorgen, dass sich dieser jemand sehr schnell zehn Fuß unter der Erde wiederfindet. Habe ich mich klar ausgedrückt, Herr Präsident?«
» Vulgär und laut, wie üblich, aber ich verstehe schon«, sagte Hirsiz in vollkommen neutralem Tonfall.
» Das sollten Sie auch besser, Herr Präsident«, sagte Gardner. » Und wann kann ich davon ausgehen, mit der Premierministerin direkt über den Ausnahmezustand und die Aufnahme der Verhandlungen über den Truppenabzug aus dem Irak zu sprechen?«
» Premierministerin Akas ist verständlicherweise überaus beschäftigt, aber ich werde Ihr Ersuchen sofort an sie weiterleiten. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit mir zu sprechen. Bitte schließen Sie uns in Ihre Gebete ein, und bis wir erneut miteinander sprechen…«
» Verraten Sie mir eins, Hirsiz«, unterbrach ihn Gardner. » Lebt Premierministerin Akas noch, und wenn ja, ist sie noch im Amt? Geben die Generäle jetzt in der Türkei den Ton an, und sind Sie nur noch auf dem Papier der Präsident?«
Wiederum entstand eine längere Pause, dann: » Ich fühle mich durch Ihre Anspielungen gekränkt. Ich habe Ihnen nichts weiter zu sagen. Guten Tag.« Damit wurde die Verbindung unterbrochen.
» Bastard«, stieß Gardner hervor, während er den Hörer auflegte. » Mit wem, glaubt er eigentlich, hat er es zu tun?« Innerlich vor Wut kochend, hielt er inne, ehe er beinahe brüllte: » Und was, zum Teufel, war das mit diesem Tarnkappenbomber, der mit einer gottverdammten Strahlenwaffe an Bord über der Türkei herumfliegt? Was hatte das denn zu bedeuten?«
» Es gibt nur eine Firma, die ein wie von Hirsiz beschriebenes Aufklärungsflugzeug betreibt: Scion Aviation International«, sagte Verteidigungsminister Miller Turner.
» Sie meinen die Truppe dieses… McLanahan ?«, fragte Gardner fassungslos. » Er hat Strahlenwaffen in den Irak mitgebracht?«
» Von Strahlenwaffen weiß ich nichts. Ganz sicher war er nicht befugt, überhaupt irgendwelche Angriffswaffen in den Irak oder sonst wohin zu bringen«, sagte Turner. » Aber wenn irgendjemand über derartige hoch technisierte Waffensysteme verfügt, dann McLanahan.«
» Ich hab die Schnauze voll von diesem Kerl! Ziehen Sie ihn von dort ab – und zwar noch heute.« Gardner stieß einen Finger dolchartig in Richtung seines Verteidigungsministers. » Schaffen Sie seinen Arsch raus aus dem Irak und zurück in die Staaten– jetzt sofort. Ich will, dass seine Verträge aufgekündigt und alle ihm und seiner Firma zustehenden Geldmittel eingefroren werden, bis die Justiz gegen ihn und seine Aktivitäten ermittelt.« Turner nickte und griff zum Telefon. » Wenn wir ein Ermittlungsverfahren gegen McLanahan einleiten, sind die Türken vielleicht eher zur Zusammenarbeit bereit.«
» McLanahan hat mich über den Vorfall unterrichtet, Mister President«, sagte Vizepräsident Phoenix auf dem Alliierten Luftwaffenstützpunkt Nahla. » Die Türken hatten den gesamten Stützpunkt mit einem Störsender lahmgelegt– sie haben die gesamte Kommunikation sowie alle Sensor-Datenlinks unterbrochen. McLanahan hat einen Abwehrlaser an Bord seines unbemannten Aufklärungsflugzeugs eingesetzt, um…«
» Einen Abwehrlaser? Was, zum Teufel, soll das sein? Er hat einen türkischen Kampfjet mit einem Laser beschossen…?«
» Doch nur, um besagten türkischen Jet zum Abschalten des Störsenders zu zwingen«, sagte Phoenix.
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