Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
Entwicklung?«
» Ja.«
» Interessant. Ich frage mich bloß, Mr. Bexar: Wo befinden sie sich?«
» Wo befindet sich wer?«
» Wo befinden sich all diese türkischen Streitkräfte? Eine mechanisierte Infanteriebrigade ist nicht so einfach zu verstecken.«
» Nun, ich nehme an…« Die Frage hatte den Geheimdienstmann offenkundig überrascht. » Sie… können überall sein, General. Meine Vermutung ist, dass sie sich in den Garnisonen der Provinzhauptstädte befinden. Was die Jandarma betrifft, so können sie sich in diesem Gelände leicht unserer Überwachung entziehen.«
» Kelly Two-Two hat die Grenze während der letzten paar Minuten beobachtet, und ich habe keinerlei Anzeichen für irgendwelche Fahrzeuge bemerkt«, gab Patrick durch. » Und laut meinen Karten blickt Two-Two genau auf die Stadt Uludere, korrekt?«
» Stand by.« Einen Augenblick darauf, nachdem er die Telemetrie-Anzeigen des bildgebenden Infrarotsensors der Reaper überprüft hatte, antwortete Bexar: » Richtig, General. Sie haben recht.«
» Wir haben die Stadt genau vor uns, trotzdem sehe ich da draußen weder Lichter noch sonst irgendwelche Anzeichen von Leben. Übersehe ich da etwas?«
Es entstand eine kurze Pause, dann: » General, wieso fragen Sie das? Die Türken sind an dieser Operation gar nicht beteiligt.«
Genau, dachte Patrick, wieso interessiere ich mich wohl für die Türkei? » Schätze, ich war bloß neugierig«, antwortete er. » Ich überlasse Sie jetzt wieder Ihrer Arbeit. Tut mir leid wegen der…«
» Harrison, wohin blickt Two-Two da eigentlich?«, erkundige sich Wilhelm über die Sprechanlage. » Seine Blickrichtung weicht um fünfzehn gottverdammte Meilen ab. Überprüfen Sie Ihren Bodenüberwachungsplan.«
Patrick nahm das sogleich auf seine Kappe, schließlich war das nicht Harrisons Idee gewesen. » Ich wollte nur mal kurz einen Blick über die Grenze werfen, Colonel.«
» Wer spricht da?«
» McLanahan.«
» Was haben Sie in meinem Netz zu suchen, General?«, wetterte Wilhelm. » Ich sagte, Sie hätten die Erlaubnis, zu beobachten und mitzuhören, aber nicht zu sprechen, und ganz bestimmt habe ich Ihnen nicht erlaubt, meinen Sensoroperatoren Anweisungen zu geben, verdammt noch mal!«
» Tut mir leid, Colonel, aber ich hatte da ein komisches Gefühl, dem ich einfach nachgehen musste.«
» Besser, sich hinterher zu entschuldigen, als vorher um Erlaubnis zu fragen, was, General?«, spöttelte Wilhelm. » Hab ich schon über Sie gehört. Und Ihre ›komischen Gefühle‹ sind mir egal, McLanahan. Harrison, verlegen Sie diese Reaper, sodass sie…«
» Wollen Sie nicht wenigstens fragen, was ich mir da ansehen wollte, Colonel?«
» Nein, will ich nicht. Und zwar, weil mich in der Türkei im Moment nichts interessiert. Und falls es Ihnen entfallen sein sollte, General, ich habe am Boden einen Spähtrupp im Einsatz– im Irak, nicht in der Türkei. Aber wo Sie es schon zur Sprache bringen, was, zum Teufel, hatten Sie…«
» Raketenstart!«, rief jemand dazwischen. Auf dem Bildschirm, auf dem die von Kelly Two-Two gesendeten Bilder zu sehen waren, schossen Dutzende gleißend helle Feuerschweife bogenförmig in den nächtlichen Himmel– von jenseits der Grenze zur Türkei!
» Was, zum Teufel, ist das?«, blaffte Wilhelm. » Wo kommt das her?«
» Das ist ein mehrfaches Raketensperrfeuer aus der Türkei!«, rief Patrick. » Ziehen Sie Ihre Leute von dort zurück, Colonel!«
» Halten Sie verdammt noch mal den Mund, McLanahan!«, brüllte Wilhelm. Nichtsdestotrotz erhob er sich entsetzt von seinem Platz und starrte ein paar Herzschläge lang auf die Darstellung, dann drückte er auf die Taste für das Regimentsnetzwerk und rief: » An alle Warhammer-Akteure, an alle Warhammer-Akteure– hier spricht Warhammer: Feindliches Feuer von Norden, Bewegungsrichtung umkehren, entfernen Sie sich von Parrot– jetzt sofort!«
» Würden Sie das bitte wiederholen?«, kam es von einem der Erkundungsabschnitte zurück. » Wiederholen Sie, Warhammer!«
» Noch einmal– an alle Akteure der Operation Warhammer, hier spricht Warhammer: Sie haben zwanzig Sekunden, um Ihre Bewegungsrichtung umzukehren und sich vom Ziel Parrot zu entfernen, dann weitere fünf Sekunden, um in Deckung zu gehen!«, brüllte Wilhelm. » Bewegung! Bewegung!« Über die Sprechanlage des Tanks schrie er: » Irgendjemand soll die verdammte türkische Armee ans Telefon holen und denen klarmachen, dass sie das Feuer einzustellen haben– wir haben
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