Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
zwei Sicherheitsmänner sowie drei Grenadiere als Spähtrupp. Oakland hatte die Absitzer aussteigen lassen, um das vor ihnen liegende Gelände zu Fuß zu erkunden. Während die Sicherheitsteams einen Sicherheitsbereich um jedes Fahrzeug bildeten und das Gelände durch ihre Nachtsichtgeräte beobachteten, überprüften der Sektionsführer und die Grenadiere vorsichtig die wahrscheinliche Route ein Stück voraus nach Sprengfallen, Verstecken sowie irgendwelchen Anzeichen des Feindes.
Obwohl sie hinter den Irakern marschierten und mit Feindkontakt nicht zu rechnen war, beließ Oakland die Absitzer dort draußen, denn nicht selten kam es vor, dass die Iraker vollkommen unsinnige Dinge taten. Es konnte sein, dass sie auf » verirrte« irakische Soldaten stießen– Männer, die in der falschen Richtung unterwegs waren, meist vom Feind weg, oder auf Soldaten, die ein Päuschen eingelegt hatten, aßen, beteten oder sich– fernab ihrer Einheiten– erleichterten. Nicht selten überkam Oakland der Verdacht, dass die Hauptaufgabe seines Zuges im Rücken der eigentlichen Streitmacht darin bestand, dafür zu sorgen, dass die Iraker in die richtige Richtung marschierten.
An diesem Abend jedoch schienen die Iraker zielstrebig vorzurücken. Oakland war sich sicher, es lag daran, dass dies eine vergleichsweise groß angelegte Operation war, denn die Maqbara-Kompanie hatte die Führung übernommen, und Major Othman war vor Ort, anstatt sich, wie sonst üblich, sobald eine Operation ins Rollen kam, unter einer abayah zu verstecken.
» Ungefähr fünfzehn Meilen bis Feindkontakt«, gab Oakland über das gesicherte Netzwerk des Zuges durch. » Bleiben Sie wachsam.« Noch immer deutete nichts darauf hin, dass sie entdeckt worden waren. Entweder, so ging es Oakland durch den Kopf, lief das Ganze bestens, oder aber sie spazierten geradewegs in einen Hinterhalt. Die nächsten paar Minuten würden Klarheit bringen…
KOMMANDOZENTRALE DES ALLIIERTEN LUFTWAFFENSTÜTZPUNKTS NAHLA, IRAK
Zur selben Zeit
» Ich bin beeindruckt, Jon, wirklich beeindruckt«, sagte Patrick McLanahan. » Das Material funktioniert wie angekündigt.«
» Haben Sie etwa weniger erwartet?«, gab Jon Masters süffisant zurück, ehe er mit einem Achselzucken hinzufügte: » Aber ich bin selbst überrascht. Diesen Regimentskram einzubinden war eine deutlich höhere Hürde als die Vernetzung unserer eigenen Sensoren. Und es lief ziemlich glatt.«
» Das könnte sich noch als Nachteil erweisen: Es sollte nicht so einfach sein, das Netzwerk des Regiments zu verlinken«, bemerkte Patrick.
» Sich in unser Netz einzuhacken, ist nicht annähernd so einfach wie in das des Regiments«, erwiderte Jon voller Überzeugung. Er wies auf ein leeres Fenster auf dem Bildschirm seines Laptops. » Der Global Hawk der Division ist als einziger Akteur noch nicht angeschlossen.«
» Dafür könnte ich verantwortlich gewesen sein«, räumte Patrick ein. » Ich habe David gesagt, dass wir heute Abend mit der Überwachung beginnen, was er wahrscheinlich an Präsident Martindale weitergegeben hat, der es wiederum zum Hauptquartier des Korps weitergeleitet hat. Womöglich hat man den Global Hawk bei der Division umprogrammiert.«
» Das ist nicht unser Fehler, sondern der von Wilhelm«, sagte Jon. » Würde er uns fliegen lassen, würden wir uns wie der Teufel dranhängen. Na ja, die da oben haben auch ohne ihn jede Menge Augen.«
Patrick nickte, wirkte aber immer noch, als sei ihm nicht ganz wohl bei der ganzen Sache. » Was mir Sorgen macht, ist der nördliche Abschnitt dieses Tunnelsystems«, sagte er. » Für den Fall, dass irgendwelche Al-Qaida-Rebellen entkommen, sollten wir die Tunnel im Blick behalten, damit wir die Türken zu ihnen leiten und die sie sich krallen können. Oder aber wir setzen eine Reaper ein, um sie einzusammeln.« Er zog ein Fenster von Jons Laptop auf seinen Bildschirm, betrachtete es einen Augenblick, gab auf seiner Tastatur ein paar Befehle ein und sagte: » Miss Harrison?«
» Harrison hier. Wer spricht?«
» General McLanahan.«
Er konnte die Einsatzleiterin für unbemannte Luftfahrzeuge verwirrt um sich blicken sehen. » Wo sind Sie, General?«
» Oben auf der Beobachtungsplattform.«
Sie schaute hoch und erblicke ihn hinter den großen, schrägen Fensterscheiben. » Oh, hallo, Sir. Ich wusste nicht, dass Sie diesem Netzwerk zugeschaltet sind.«
» Offiziell bin ich das auch nicht, aber Kris meinte, das sei in Ordnung. Ich hätte eine Bitte.«
»
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