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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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hob, während der noch ältere Mr Seymour am Pick-up lehnte, eine Zigarette drehte und nach einem kurzen Räuspern einen gelblichen Klumpen auf den Boden spuckte.
    »Ich fürchte, die beiden alten Knaben gehören mit zu dem Pick-up«, sagte Rosie und rümpfte die Nase.
    »Stand das so im Kaufvertrag?«, fragte der Pick-up-Man.
    »Hmm, irgendwie schon.« Rosie schaute zu dem blinkenden gelben Ford-Pick-up hinüber, der direkt neben dem Wohnwagen parkte und auf dessen Nummernschild »Allan« zu lesen war. Der Wagen sah aus, als käme er direkt aus dem Ausstellungsraum. »Ist das Ihrer?«
    »Stimmt. Die Lackierung ist ein bisschen auffälliger als bei Ihrem Wagen, aber dafür kann ich nicht mit so ungewöhnlichen Accessoires aufwarten.« Allan blickte wieder auf Mr Seymour und Lazy Bones. »Na schön, dann wollen wir Sie mal eintragen.« Er wandte sich an die Sekretärinnen. »Ladies?«
    Mrs Moorecroft schob ein Formular vor sich hin und begann, in die Spalte »Name des Teilnehmers« Rosemary Highgrove-Jones einzutragen.
    »Ähm. Eigentlich heißt es Rosie Jones«, sagte Rosie.
    Mrs Moorecrofts Gesicht zeigte keine Regung, aber Rosie konnte ihr ansehen, dass sie fast platzte, weil ihr eine Million Fragen nach den neuesten Ereignissen auf Highgrove Station auf der Zunge brannten, nachdem doch Gerald die Farm verlassen hatte – mit Margarets Schwester! Dann war da noch das Techtelmechtel zwischen Margaret und diesem Zeitungsmenschen. Und das Gerücht, dass ihr Sohn homosexuell sei. Und jetzt tauchte Rosemary, die sich dem Hörensagen nach mit einem Viehtreiber eingelassen hatte, zusammen mit diesem widerwärtigen Greis in diesem schrecklichen, uralten Pick-up auf… und verzichtete auf ihren Bindestrich!
    »Ich muss mich auch noch für die Hundevorführungen eintragen«, lächelte Rosie sie an.
    »Drüben bei den Campingtoiletten steht ein blaues Zelt«, antwortete Mrs Moorecroft spröde und schwenkte den Stift in die entsprechende Richtung. »Dort kannst du dich bei der Hundeausbildervereinigung eintragen.«
    »Vielen Dank«, sagte Rosie, »ach ja, und Sie können Mums Freundinnen sagen – es ist alles wahr.«
    Rosie blieb nicht stehen, um zu sehen, wie Susannah Moorecrofts Wangen knallrot anliefen.

    Rosie und Gibbo wurden über Lautsprecher angekündigt, und ein Murmeln ging durch die kleine Menge. Alle würden darüber reden, dass Gibbo früher Sam Chillcott-Clarks Hund gewesen war und dass er ihn als Welpen von der Pandara-Kelpiezucht gekauft und aus Tasmanien herübergebracht hatte, das war Rosie sonnenklar. Aber während unter den Zuschauern manch ablehnende oder voreingenommene Stimme zu hören war, waren die Teilnehmer, die selbst Hunde ausbildeten, deutlich freundlicher. Vor allem die Mädchen bei den Trials wussten, wie Sam wirklich gewesen war. Sie akzeptierten Rosie sofort und machten ihr Mut, ihre erste nervöse Runde auf dem Vorführplatz zu drehen.
    »Du schaffst das schon«, sagte eine.
    »Einmal ist es für jede das erste Mal«, meinte eine andere. »Wenn du die erste Runde hinter dich gebracht hast, geht es viel leichter.«
    Sie lächelten ihr aufmunternd zu.
    »Du darfst nur nicht vergessen, dir die Torriegel anzusehen. Bei meinem ersten Trial habe ich es nicht mal geschafft, die Torkette auszuhängen«, lachte die Erste.
    Rosie schluckte nervös.
    Auf dem Platz zeigte Gibbo sein Talent als Hirtenhund, verhielt sich aber zu ungestüm gegenüber den Schafen, da Rosie es noch nicht geschafft hatte, ihn zu zügeln. Er jagte die Tiere aufs Geratewohl, sodass Rosie einige Zeit brauchte, um die Schafe in den ersten Pferch zu lenken, weil Gibbo die Flanke der kleinen Herde jedes Mal zu weit nach innen drängte und sich die Leitschafe daraufhin zur eigenen Herde zurückwendeten. Als sie zum Laufgang kamen, sprang Gibbo die Schafe nicht von hinten an, sondern verschwand unter ihnen, bis er komplett unter Wolle und Schlegeln begraben war. Rosie musste sich mit hochrotem Gesicht nach unten beugen und ihn wieder hervorlocken. Als die Schafe das Sortiergitter passierten, musste ihr sogar der Punktrichter zu Hilfe kommen, und später legte er sein Klemmbrett noch einmal zur Seite, um ihr bei dem Riegel zu helfen. Trotz der erbärmlichen Punktezahl, die ihr von den ursprünglichen hundert Punkten geblieben war, belohnten die Zuschauer Rosie mit einem aufmunternden Applaus, als sie die Schafe endlich im Pferch hatte.
    Als sie auf dem Rückweg zu ihrem Pick-up war, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.
    »Er hat

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