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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Gehege zeigte, und Coil war im Besitz der Quinns.‹ Er erreichte in Sydney in jedem Durchgang die vollen hundert Punkte. Und das Finale bestritt er mit einem gebrochenen und geschienten Bein. Mr Seymour gerät jedes Mal in Verzückung, wenn er von ihm erzählt. Er nennt ihn den ›unsterblichen Coil‹. Das wären sie also… aus den Abkömmlingen dieser Linie entstammen die Kelpies, wie wir sie heute kennen.«
    »Wo wir gerade von Mr Seymour sprechen – du solltest ihm mal wieder einen Besuch abstatten«, bemerkte Duncan.
    »Stimmt«, sagte Margaret. »Als ich ihm das letzte Mal sein Essen brachte, hat er erwähnt, dass er dich sehen wollte.«
    Rosie schauderte bei dem Gedanken, in Mr Seymours Haus zurückzukehren, wo so viele Erinnerungen an Jim warteten.
    »Wieso will er mich sehen?«
    »Ich glaube, er hat etwas für dich«, war alles, was Duncan verriet.
    Rosie versenkte sich wieder in die Geschichtsbücher und tat so, als würde sie darin lesen. Seit Jim weg war, hatte er genau zweimal angerufen. Sie erinnerte sich daran, wie ihre Mutter sie mitten in der Nacht vom Haus aus herübergerufen hatte. Der Boden unter ihren Füßen hatte sich eiskalt angefühlt, als sie den Hörer in die Hand genommen hatte.
    »Hallo?«
    Sie konnte im Hintergrund Gelächter und Lärmen hören, untermalt von Musik. Dann meldete sich eine Stimme. Es war Jim. Er lallte betrunken »Uptown Girl« in den Hörer.
    »Wo steckst du?«, hatte sie gebrüllt.
    »Ich liebe dich, Rosie Jones ohne-Shit-Bindestrich.«
    Im nächsten Moment war die Leitung tot.
    Als er das nächste Mal anrief, tat er es, um sich für den ersten Anruf zu entschuldigen. Es folgte ein Gespräch voller verlegener, schmerzlicher Pausen. Auch diesmal verriet er ihr nicht, wo er war. Nur dass er irgendwo »im Norden« arbeitete.
    »Komm zurück«, flehte Rosie ihn an.
    »Nein, Rosie. Das kann nicht funktionieren.«
    Als sie auflegte, begann sie zu glauben, dass er Recht haben könnte, dass es vielleicht wirklich nicht funktionieren würde. Geschichte, ermahnte sie sich. Sie musste aufhören, an ihn zu denken.
    Rosie nahm einen Schluck Tee und konzentrierte sich wieder auf die Bücher. Plötzlich platzte Julian durch die Tür mit einer uralten Akte in der Hand.
    »Schaut mal, schaut mal!«, rief er. Er fegte Rosies Bücher und Papiere beiseite und knallte die Akte auf den Tisch.
    »Was?«, fragten Margaret und Rosie im Chor.
    »Dad hat angerufen und es mir erzählt«, sagte er. »Schaut mal!«
    Rosie starrte auf die offiziell aussehenden Dokumente. Darin stand etwas von irgendwelchen Wasserrechten.
    »Und?«, fragte Rosie.
    »Das bedeutet, dass unsere Familie das Wasser vom Fluss zur Bewässerung nutzen darf. Es ist keine große Quote, sie reicht nicht, um Getreide anzubauen, darum haben Dad und Grandad sie nie genutzt, aber es ist sehr wohl genug Wasser für eine Baumschule! «
    »Wirklich?«, fragte Rosie, die plötzlich begriff, was Julian da vorschlug.
    »Aber ja! Ich habe schon mit Evan telefoniert. Er und seine Schwester erstellen gerade einen Geschäftsplan. Das könnte bedeuten, dass wir den Betrieb hierher verlegen und expandieren!«
    »Aber ich dachte, du wolltest unbedingt in die Stadt zurück!«, sagte Margaret.
    »Ich wollte unbedingt zu Evan zurück, nicht in die Stadt. Ich bin gern hier auf der Station. Und ich weiß, dass es Evan hier draußen gefallen würde. Sein Unternehmen kann dort, wo es jetzt liegt, nicht weiter wachsen, weil die Grundstückspreise zu hoch sind und aus einer ganzen Reihe anderer Gründe. Er sagt, er wäre bereit umzuziehen und mit Highgrove eine Partnerschaft bei der Baumaufzucht einzugehen. Falls ihr bereit wärt, uns aufzunehmen. Ich meine, nachdem wir uns zusammengesetzt und alles durchgerechnet haben.«
    »Aber ja!«, riefen Rosie und Margaret im Chor.
    »Natürlich wollen wir euch hier haben«, sagte Margaret mit Tränen in den Augen.
    Rosie griff nach der verstaubten Akte und blätterte in den alten Dokumenten, während sie im Geist eine Reihe von Treibhäusern mit gesunden einheimischen Pflanzen entstehen sah. Plötzlich eröffnete sich eine ganz neue Zukunft für die Highgrove Station. Eine Zukunft, die Julian und Evan einschloss. Ihre Mum und Duncan. Und sie mit ihren Tieren.
    Ohne Sam. Ohne Jim. Nur mit den Pferden, Hunden, Schafen und Kühen und fortan noch Bäumen.

Kapitel 31
    E ine Woche lang liefen Telefon und Fax heiß, während Margaret, Rosie, Evan und Julian fieberhaft daran arbeiteten, die Pläne für die Baumschule

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