Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
Vom Netzwerk:
Abend, beim Kelpie-Galaempfang, grölte die Band einen Rock’n-Roll-Song in die hohe Gemeindehalle. Rosie hielt sich an einem weiteren Glas mit einem übel aussehenden Cocktail fest und dachte bei sich, dass es höchste Zeit zum Heimgehen war. Die Auktion sollte früh am nächsten Morgen stattfinden, und ihr Magen rotierte bei dem Gedanken, vier ihrer Hunde vor einer riesigen Menge vorzuführen. Das Ententreiben heute war schon beängstigend genug gewesen. Dixie war als Dritte ins Ziel gegangen, und Rosie hatte erleichtert aufgeseufzt, als alles vorüber war. Sie hatte noch nie einen Hund vor einem so großen Publikum vorgeführt, und zur morgigen Auktion wurden noch mehr Zuschauer erwartet.
    In der vollen Halle mischten sich die Einheimischen mit den Besuchern aus ganz Australien. Alle suchten vor dem großen Ereignis Entspannung. Evan und Julian wirbelten Rosie herum und tanzten mit ihr, bis sie außer Atem war. Billy forderte sie zu einem Walzer auf. James Dean und Amanda zwangen sie, den Ententanz zu tanzen, während Duncan und Margaret einander praktisch ununterbrochen in den Armen hielten. Von der anderen Seite der Halle her winkten Dubbo und Prue ihr zu. Prue hatte sich frische Locken legen lassen, die sie zu beiden Seiten mit diamantenbesetzten Haarklammern festgesteckt hatte, und war von Kopf bis Fuß in rosa Seide gehüllt. Dubbo, rotgesichtig und schüchtern, wirkte in seinem Abendanzug mit passendem rosa Kummerbund wieder leicht pummelig. Rosie schlenderte zu ihnen hinüber.
    »Ich muss schon sagen, ihr seht heute richtig schnieke aus!«, sagte sie.
    »Du siehst auch hübsch aus«, entgegnete Prue mit einem knappen Blick auf Rosies schwarzes Kleid. Dubbo sah an seinem Anzug hinab.
    »Das mit dem Rosa war Prues Idee. Die Hunde haben mich kaum erkannt, als ich heute Abend an ihnen vorbeigegangen bin. Haben mich angebellt, als wollte ich meine eigenen Ställe ausrauben!«
    »Wie kommt Jess mit ihrer Ausbildung voran?«, fragte Rosie, aber die Band war zu laut und übertönte Dubbos Antwort. Schließlich begnügte er sich mit einem erhobenen Daumen, um den Zustand seines Welpen zu demonstrieren, ehe ihn Prue wieder wegführte, wobei sie seinen Kopf praktisch in den Abgrund ihres Ausschnitts zog. Rosie lächelte ihnen nach. Diese beiden waren definitiv füreinander bestimmt, dachte sie.
    Praktisch die ganze Stadt tanzte unter dem überdimensionalen Kelpie aus Pappmaché, der in der Mitte des Saales von der Decke hing. Als die Band »Auld lang Syne« anstimmte, hakten sich alle Tänzer unter, bildeten einen riesigen Kreis und stimmten die Beine schwenkend in das Lied ein. Ein paar vorwitzige Halbwüchsige aus dem Fußballclub drängten in die Mitte und begannen von der Taille abwärts splitternackt, miteinander Walzer zu tanzen. Margaret schob sich ebenfalls in den Kreis und begann, die Jungen auf ihre blanken weißen Backen zu schlagen. Die feinen Damen des Western District, die einst auf dem Melbourne Cup Day ihren Champagner und ihren Klatsch mit Margaret geteilt hatten, beobachteten das Treiben mit einem nervösen Lächeln, während die Männer jubelten und klatschten.
    »Jetzt ist es definitiv Zeit zum Heimgehen«, lachte Rosie, nahm ihre Mutter am Arm und lenkte sie zur Tür. Draußen in der Winternacht zerrte sie Nevilles Seitentür auf und schob ihre Mutter auf die Sitzbank. Sie wollte gerade wieder in die Halle zurück, um Duncan zu suchen, als Carrots herausgestolpert kam.
    »Bleaurrk«, war alles, was er sagte, dann krümmte er sich zusammen und übergab sich in den Gully.
    Rosie schaute ihm mit einem stillen Lächeln zu.
    »Man muss Gott auch für kleine Gnaden dankbar sein«, sagte sie zu Billy, der in der Tür stand. Sie gab ihrem Vater einen Gutenachtkuss und verschwand in der Halle.

Kapitel 37
    A m nächsten Morgen fuhr Rosie direkt zum Sportplatz am Fluss. Während sie vor dem Wagen des Vieh- und Stationsbeauftragten stand, spürte sie, wie sich ein Kater in ihrem Kopf und Magen festzusetzen begann. Wie alle Verkäufer trug sie die Kappe der Kelpieauktion und hatte eine unübersehbare Auktionsnummer an ihren Ölzeugmantel geheftet. Während der Auktionator die Bedingungen und heutige Verfahrensweise verlas, schluckte Rosie ihre Nervosität und den schalen Nachgeschmack des Alkohols hinunter.
    Billy legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter und zwinkerte ihr im Vorbeigehen zu, während Evan und Julian, auf großen Heuballen sitzend, ihr von weitem mit ihren Katalogen zuwinkten und ihr mit

Weitere Kostenlose Bücher