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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Pferd über jedes Hindernis, und sein Hengst hier, Robinson Crusoe, kann acht Meilen galoppieren und siebzig Zäune überspringen, ehe er anfängt zu schwitzen.«
    »Aye, er ist genauso verrückt wie sein Reiter«, lachte Cuthbert. »Werden Sie auch bei den Rennen antreten, Mr Gleeson? Die Novizenrennen stehen jedem offen, der nüchtern genug ist, um sein Pferd zu besteigen.«
    »Ja, ich werde heute reiten«, bestätigte Jack. »Meine Stute ist durch den langen Ritt hierher gestählt, auch wenn sie sich möglicherweise zieren wird, wenn sie ihr Fohlen zurücklassen muss.«
    »Wenn sie erst mit den anderen am Start steht, wird sie es im Nu vergessen haben! Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Glück«, sagte Cuthbert.
    »Jack hier sucht Arbeit auf einer Station«, fuhr Thomas fort. »Ob es wohl lohnend wäre, auf Muntham nachzufragen?«
    Cuthbert schüttelte den Kopf.
    »Zu dieser Jahreszeit kaum. Wir haben bereits zwanzig Männer für das neue Jahr. Aber es gibt gewiss Arbeit. Ich würde es auf Mr Murrays Dunrobin Station versuchen. Er braucht immer gute Männer. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Gentlemen, würde ich mich gern empfehlen und ausprobieren, ob ich mir bei dieser Runde über die Hindernisse nicht den Hals brechen kann.«
    Jack spürte, wie ihm das Herz ein wenig schwer wurde, als er Cuthbert sein Pferd von dannen führen sah. Gestern Abend in den Ställen hatte er viel über die Muntham Station und über Cuthbert Featherstonhaughs legendäre Reitkünste gehört. Er hatte eine laute, fröhliche Gruppe von Arbeitern kennen gelernt, die auf dem Gut dienten. Sie hatten ihm erzählt, dass Muntham Station gute achtzigtausend Morgen Land umfasste und dass Jack auf seinem Weg in die Stadt schon über einige davon geritten sei. Auf den Buschweiden grasten fünfundfünfzigtausend Schafe, achttausend dicke Shorthorn- oder Durhamrinder und fünfhundert Pferde. Einige der zähen, goldwerten Pferde von Muntham nahmen an den heutigen Rennen teil. Mit Cuthbert zu arbeiten und zu reiten wäre Jacks Traum gewesen, aber allem Anschein nach sollte er nicht in Erfüllung gehen. Er runzelte die Stirn. Thomas spürte seine Enttäuschung und schlug ihm auf den Rücken.
    »Kommen Sie, Jack. Wir haben drei Renntage vor uns. Lassen Sie uns die Gesellschaft der Damen genießen… eine Rarität in diesem Teil des Landes, wie Sie feststellen werden. Obwohl Sie nicht erwarten dürfen, einer davon in ernster Absicht den Hof machen zu können. Diese Mädchen sind größtenteils auf der Suche nach einem Gutsbesitzer, ob er nun ein Gentleman ist oder nicht. Einen schlichten Kutscher oder Viehtreiber würdigen sie kaum eines Blickes. «
    Jacks Blick wanderte über die hübschen Mädchen, die im Schatten standen.
    »Ich wünschte, sie täten es doch«, sagte er.

    Am Ende der Zusammenkunft fand sich Jack in der notdürftig errichteten Bar an der Rennstrecke wieder. Cuthbert stand neben ihm auf dem schmutzigen Sägemehlbelag, hatte einen Arm um seine Schulter gelegt und reckte einen Krug Bier in die Höhe.
    »Auf Jack Gleeson, den besten neuen Reiter im ganzen Distrikt!«, verkündete er und setzte den Krug an die Lippen.
    Jack hatte das Fohlen in einem Pferch gelassen und Bailey für so viele Rennen wie nur möglich gesattelt. Sie hatte beim Hürden-und auch beim Hindernisrennen triumphiert. Er konnte Herz und Seele seiner Stute spüren, wenn sie die Ohren fest anlegte und den Hals nach vorn reckte, um über die Gräben hinwegzusetzen. Genau wie Jack gab sie alles bei diesen Rennen. Am letzten Tag der Rennen redete ein großer Teil der Besucher über den neuen irischen Burschen aus dem Süden.
    Jack sah sich in der Bar um. Ein paar der Gäste sangen und tanzten Jigs, während ein junger Bursche den Bogen im Eiltempo über die Fiedel flitzen ließ. Andere hockten müde auf den ungehobelten Bänken, lehnten an den Zeltpfosten, eine schmauchende Pfeife in den Händen, und tauschten die wichtigsten Begebenheiten der diesjährigen Rennen aus. Viele durchlebten noch einmal im Geist, wie Cuthbert auf seinem schweißdurchtränkten, von den Sporen blutenden Pferd über das letzte Hindernis gesetzt und durchs Ziel gerast war. Immer noch klang ihnen der Aufschrei der Menge im Ohr, als Cuthbert am letzten Pfosten Billy Trainor überholte und so das Hürdenrennen gewann. Außerdem hatte er das Sweepstakerennen über drei Meilen gewonnen, und sein Pferd war wenig später schon wieder gesattelt gewesen, um das offene Hindernisrennen über

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