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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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kriegt ihr Euter Flecken. Weiße Flecken. Und sie tritt. Gegen ihren Bauch. Und ihren Schlitz. Kriegt eine schön lockere Pflaume. Eine schön lockere Pflaume und weiche Hinterbacken. Ganz schlaff, nicht straff wie deine. Dann wird ihr Zitzenwachs klar. Erst gelb, dann klar. Und sie frisst wie der Teufel. Hast du gehört, Mädel? Sie kriegt ein hübsches Fohlen, diese Stute. Mit guten Beinen und einem strammen Rücken.«
    »Danke. Jetzt weiß ich, worauf ich achten muss«, sagte Rosie.
    »Sie hat einen ordentlichen Schlag einstecken müssen, deine Mum da«, brabbelte er weiter. »Einen ordentlichen Schlag. Kann ich riechen. Aber du machst das schon.« Der Alte lachte, und Rosie konnte das halb zerkaute Essen in seinem Mund sehen.
    Sie wich langsam zurück. »Noch mal vielen Dank, Mr Seymour. Bis dann. Wiedersehen.«
    Während sie durch den gewundenen Flur eilte, fragte sie sich, ob Seymour wohl etwas über Jack Gleeson wusste. Vielleicht sollte sie noch einmal umkehren und ihn fragen? Sie hatte den Flur zur Hälfte durchquert, als sie erschrocken aufschrie und einen Satz zurück machte. Sie war eben auf etwas geprallt, was sie für einen Schatten gehalten hatte, den die Mäntel am Garderobeständer warfen. Stattdessen war es ein Mann, kein Schatten, der sich als Silhouette vor dem grellen Licht der offenen Tür abzeichnete. Rosie presste den Rücken an die Wand und ließ ihn mit gesenktem Blick vorbei.
    »Entschuldigung. Sie haben mich erschreckt. Entschuldigung. Verzeihung«, sagte sie. Sie bekam eine Gänsehaut, als er an ihr vorbeiging. Sie schaute auf und blickte in die unglaublich blauen Augen eines phantastisch aussehenden jungen Mannes. Schüchtern holte sie Luft und stürmte dann aus dem Haus.
    Ihre Mutter wartete schon ungeduldig auf dem Beifahrersitz des Pajeros.
    »Was hast du so lange bei diesem grässlichen Greis getrieben?« Sie sah, wie blass ihre Tochter plötzlich war. »Was ist denn? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
    Rosie schüttelte den Kopf und ließ den Motor an. »Wohin jetzt?«
    »Wir müssen nur noch zwei Essen abliefern. Dann erwartet uns Susannah Moorecroft zu einem späten Lunch.«
    Rosie sah ihre Mutter mit offenem Mund an.
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Also, Rosie«, meinte ihre Mutter mahnend, »das ist schon ausgemacht, seit – «
    »Nein! Auf keinen Fall, Mum! Du kannst dir deine Freundinnen wohin schieben. Mir reicht es. Ich setze dich dort ab, und du kannst sehen, wie du nach Hause kommst!«

    Später, nachdem sie ihre fassungslose Mutter in der Einfahrt der Moorecrofts abgesetzt hatte, fuhr Rosie in die Stadt zurück, um in dem Museum am Rangierbahnhof auf die Jagd zu gehen. Lange betrachtete sie die alten Flaschen und historischen Überbleibsel, die dort still und stumm hinter Glas standen.
    Dann fuhr sie den großen Hügel hinauf, der sich über Casterton erhob. Sie stieg aus, setzte sich ins lange, gelbe Gras und ließ ihr Gesicht von dem warmen Wind streicheln, während ihr Blick über den Fluss und die Hauptstraße schweifte. Zwischendurch betrachtete sie immer wieder die Fotokopie eines alten Fotos der Stadt, das sie in ihren Händen hielt. Hatte es damals, als Jack Gleeson in die Stadt geritten kam, so ausgesehen?

Casterton, The Crossing Place
    Baileys Ohren zuckten nach vorn, als Jack sie auf der Kuppe des großen Hügels anhielt, von dem man auf Casterton hinabsah. Er schaute hinunter auf die Brücke, die das träge dahinfließende Wasser des Glenelg River überspannte. Die Brücke war von eindrucksvollen Eukalyptusbäumen flankiert, die ein olivgrünes Spiegelbild auf den Fluss warfen. Nahe der Brücke konnte er die gemauerte Front des Glenelg Inn erkennen. Es stand an der Ecke einer breiten, staubigen Straße, die vom Fluss weg einen Hügel hinauf führte und von vereinzelt stehenden Gebäuden gesäumt war. Trotz der Februarhitze stieg Rauch aus den Kaminen der Häuser, in denen die Frauen das Wasser zum Waschen erhitzten oder das Abendessen kochten.
    Jack ritt den gewundenen Weg hinunter, und Cooley tanzte und schnaubte auf der Brücke, als er seine eigenen hohl klingenden Hufschläge hörte. An einer schattigen Uferstelle setzte eine Frau gerade einen Topf auf das schmauchende Lagerfeuer vor einem Zelt und richtete sich dann auf, um ihren Rücken durchzustrecken. Ihr Blick kam auf Jack zu liegen. Er tippte an seine Hutkrempe.
    Jack ritt die Hauptstraße entlang und befahl Faulpelz dabei mit einem kurzen Pfiff, näher bei den Pferden zu

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