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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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der Hirtenunterkunft und einigen Wochen nach seinem Besuch auf Warrock hatte Jack endlich drei Tage frei bekommen, die er nach Lust und Laune verbringen konnte. Den ersten Morgen hatte er beim Schmied in Casterton verbracht, wo Cooley Hufeisen verpasst bekam. Cooley war inzwischen eingeritten, und Jack war sehr zufrieden, wie sich der junge Hengst unter ihm bewegte. Gutes Blut floss durch die Adern des jungen Pferdes, und immer wieder wurde Jack auf der Straße angehalten und nach Cooleys Stammbaum befragt.
    Beim Schmied hatte Jack Cooleys Hals gestreichelt, um ihn zu beruhigen, während der Hufschmied zwischen Amboss und Huf hin und her gependelt war und jedes Hufeisen anpasste, indem er es mit rhythmischen, metallischen Hammerschlägen bearbeitete.
    »Ein gutes Pferd habe ich, jetzt fehlt mir nur noch ein Hund. Eine gute Hündin, um eine Zucht zu beginnen«, erklärte Jack dem Hufschmied.
    »Ach, es gibt so viele Hunde«, erwiderte der, während er mit der Feile über Cooleys Huf fuhr und weiße, nach Kokosraspeln aussehende Späne auf den verschmutzten Boden trudeln ließ.
    »Nein, da gibt es diese eine Hündin. Genau die will ich haben. Sie hat die klarsten braunen Augen und ist schwarz-braun gezeichnet. Aber George Robertson weigert sich, sie zu verkaufen.«
    Der Hufschmied setzte Cooleys Huf ab und lachte so laut, dass sein Bauch ins Wackeln kam.
    »Man könnte fast meinen, Sie hätten von einer Frau gesprochen, von der Sie besessen sind.« Er klemmte sich ein paar glänzende Nägel zwischen die bärtigen Lippen und griff nach einem Hufeisen. Während er das Eisen an Cooleys kleinen, sauberen Huf nagelte, sprach er durch die zusammengepressten Zähne, die immer noch die Nägel halten mussten. »Welpen sind wie Weiber, es gibt für jeden genug!«
    »Mag sein, aber ich weiß, dass sie die Beste für mich ist. Sie oder keine!«
    »Woher wollen Sie wissen, dass sie eine so gute Hündin ist?«, fragte der Hufschmied, während er die Nägel noch einmal festschlug. »So viele Männer haben sich schon in den Weibern getäuscht, und ich bin sicher, dass das auch für Collie-Weiber zutrifft. Für mich hört sich das an, als sollten Sie sich ein paar junge Dinger suchen, solange Sie in der Stadt sind. Das wird Sie wieder ins Gleis bringen!«
    Jack hatte nur mit einem Lächeln geantwortet.
    »Wie Sie meinen. Wenn Sie Hunde vorziehen…!«, lachte der Hufschmied.
    Er fuhr gerade mit seiner Raspel über den letzten Huf, als George Robertsons Neffe in seinem Buggy hereingefahren kam. Sein Grauschimmelgespann tänzelte im Zaumzeug wie eine Gruppe von Zirkuspferden. Als der junge George in die halbdunkle Werkstatt trat, blieb er wie angewurzelt stehen.
    »Bei Gott! Was für ein wundervolles Tier!«, rief er aus. Er trat vor, scheinbar ohne Jack oder den Hufschmied wahrzunehmen. Vorsichtig fuhr er über Cooleys Schulter. »Ein wahres Prachtexemplar! Es überrascht mich, dass er keine Flügel hat… er sieht aus, als könnte er auf dem Wind reiten.«
    »O ja. Das tut er«, sagte der Hufschmied und setzte den letzten geputzten Huf ab, unter dem jetzt ein Eisen blinkte. »Er hat Hufe wie Granit. Dies hier ist der Besitzer, Jack Gleeson. Er hat den Hengst mitgebracht und ihn exzellent zugeritten.«
    George Robertson-Patterson wandte sich um und musterte den Besitzer. Jack konnte die Gedanken des Mannes lesen. Er rätselte, wie ein solches Pferd wohl in den Besitz eines abgerissenen Viehtreibers gelangt war.
    »Sagen Sie mir, dass er zu verkaufen ist«, sagte George Robertson-Patterson. »Nennen Sie mir Ihren Preis!«
    »Er ist nicht zu verkaufen«, gab Jack kurz angebunden zurück, weil ihn die herablassende Art dieses hochnäsigen Schnösels ärgerte. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, auf mich warten Geschäfte.«
    Er bedankte sich kurz bei dem Schmied, zahlte den ausgemachten Preis und führte Cooley davon. Das Klacken der neu angebrachten Hufe schnitt in den Schotter. Nachdem er auf Bailey aufgesessen war, nahm Jack Cooley an der Führungsleine und ritt von dannen, um nach Tom Cawker und seinen Stallknechten Ausschau zu halten, die ihm den Tag über Gesellschaft leisten wollten.
    Um sieben Uhr an jenem Abend saßen Jack und die Stallburschen gut geschmiert vor einem weiteren Glas Bier im Hotel und sangen. Als George Robertson-Patterson in seinem Frack eintrat, senkte sich kurzfristig Stille über die Gäste. Der junge Herr trat geradewegs an die Bar und bestellte zwei Whiskys, von denen er Jack einen reichte.
    »Man

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