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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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hätte sie sich auf der Stelle ins hohe Gras sinken lassen und ihn in sich aufgenommen. Sie lud seine Hände ein, über ihren Rücken zu gleiten und sich unter ihr nasses T-Shirt zu schieben. Rau und warm strichen seine großen Hände über ihre weiche, kalte Haut. Sie spürte, wie sich sein Körper gegen ihren presste. Dann wich Jim unvermittelt zurück. Er sah ihr ins Gesicht und strich ihr die Haare hinter die Ohren. Begierde glühte in seinen blauen Augen.
    »Ach, Rosie«, seufzte er im weichsten irischen Singsang, »du bist so wunderschön wie eine Sirene. Wie ein Wassergeist. Als wärst du aus dem Fluss gestiegen, um mich in Versuchung zu führen. Wohin entführst du mich, mein Mädchen?«
    Seine Stimme klang rauchig vor Lust. Rosie war so sanfte Töne nicht gewohnt, sie hatte bisher nur Sams grobe, wortlose Annäherungsversuche erlebt. Hier jedoch, mit Jim, ließ sie allein seine Stimme und das tiefe Gefühl darin dahinschmelzen.
    Jim nahm Rosie bei der Hand, setzte sie auf einen umgefallenen Baumstamm und sich dicht daneben. Dabei sah er ihr die ganze Zeit in die Augen und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie fuhr mit den Fingern durch sein weiches, blondes Haar und über das markante Kinn, das bis zum Morgen von einem rostigbraunen Schatten überzogen sein würde. Sie verlor sich in seinen vollen Lippen und seinen lächelnden Augen.
    So saßen sie am Ufer des schimmernden Flusses und schauten sich in die Augen, bis der Nebel von neuem heranrollte und sich eine dicke schwarze Wolke vor den Mond schob. Es war, als hätte sich der Vorhang über die romantischste Szene in Rosies Leben gesenkt. Sie musste kichern, als sich Jims Gesicht in der tiefschwarzen Dunkelheit auflöste.
    »Heiliger Schiet, ist das aber mal dunkel«, sagte sie, seinen Akzent nachahmend. Der leichte Nebel wurde immer dichter und trieb bald in heftigen, eisigen Regenschleiern vom Himmel.
    »Komm!«, lachte Jim und nahm sie bei der Hand. »Nichts wie weg hier! Wir werden noch pitschnass.«
    Während sie durch die Dunkelheit heimwärts ritten, atmete Rosie, obwohl ihr eiskalt war und der Regen ihr den Nacken hinabrann, bei jedem Luftholen die Schönheit der Nacht ein.
    »Jim?«, rief sie, als sie sich wieder einmal unter einem Ast durchduckte.
    »Mm?«
    »Glaubst du, es war eine Nacht wie diese, als Jack Gleeson seinen Kelpie-Welpen bekam?«
    »Wenn ja, dann hatte er hoffentlich was Wärmeres an als du«, sagte Jim. »Aber wenigstens hast du die Scheinwerfer eingeschaltet, damit ich was sehen kann.«
    »Die was?«
    Jim grinste, und Rosie ging auf, dass er im Dunkel ihre Brustwarzen beäugte, die sich deutlich sichtbar unter ihrem klitschnassen T-Shirt abzeichneten. Rosie zog Jims Mantel fester um ihren Leib und lenkte Oakwood an seine Seite, um ihm einen Schlag auf den Arm zu verpassen.

Kapitel 19

Glenelg River, um 1870
    Jack Gleeson zog seinen Mantel über und legte einen neuen Scheit auf das Feuer in seiner Hütte. Der Abend hatte sich unerträglich in die Länge gezogen. Er hätte nicht sagen können, wie oft er das Lederetui seiner Taschenuhr aufgeklappt hatte. Aber jetzt war es Zeit zu gehen. Er trug die Laterne nach draußen. Das Licht warf im Nebel einen gespenstischen Schein, vermochte den dichten weißen Schleier aber nicht zu durchdringen. Jack sattelte Bailey, rollte Cooleys Führungsleine aus und schwang sich auf den Rücken der Stute.
    »Du bleibst hier«, sagte er zu Faulpelz, aber der Hund hatte ganz offensichtlich ohnehin nicht die Absicht, sich von seinem warmen, trockenen Lager auf den Pferdedecken unter dem Vordach wegzubewegen.
    Jack ergriff mit der einen Hand die steifen, kalten Zügel und die Führungsleine und hielt sich mit der anderen den Kragen gegen die Kälte zu. Er lenkte die Mähre an den Schafen vorbei, die zufrieden wiederkäuend in ihren Pferchen standen. Er konnte Bobby hören, der in der Nähe angebunden war und dicke Grasbüschel ausrupfte. Jack zog den Kopf ein, um den Ästen auszuweichen, die aus dem Nichts aufzutauchen schienen. Während sich Bailey den Pfad entlang voranarbeitete, achtete sie darauf, die Knie ihres Reiters nicht an den knorrigen Stämmen der roten Eukalyptusbäume aufzuschaben. Ihre Ohren waren aufmerksam aufgestellt und lauschten nach den Lauten von wilden Hunden im Unterholz oder nach dem Rascheln der Possums in den Bäumen. Jack musste an sein Treffen im Glenelg-Hotel und an die Ereignisse denken, die zu diesem mitternächtlichen Ritt geführt hatten.

    Nach mehreren Monaten in

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