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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Neben dem Bett lagen einige Tabletten verstreut, die ihre Mutter verschrieben bekam. Rosies Herz setzte vor Schreck aus. Ängstlich hob sie die Decke an und warf einen Blick darunter.
    Bleich und mit verquollenen Augen sah Margaret zu ihr auf.
    »Ich weiß genau, was du jetzt denkst«, sagte sie heiser. »Aber das stimmt nicht. Ich habe nichts Dummes angestellt. Nur ein bisschen zu viel getrunken.« Dann begann das Telefon wieder zu läuten. »Gehst du bitte für mich dran, Liebes?«
    »Sicher.« Rosie tätschelte ihrer Mutter die Schulter und wandte sich ab …
    »Rosie. Es tut mir Leid«, sagte Margaret leise, aber Rosie war bereits in den Flur zurückgelaufen. Sie wollte eben nach unten eilen, als sie einen Zettel unter ihrer Zimmertür liegen sah. Obwohl das Telefon immer noch nervtötend bimmelte, hob sie ihn auf. Hastig überflog Rosie Geralds korrekte Handschrift.
    » Liebe Rosie. Ihr werdet ein paar Tage allein zurechtkommen müssen. Ich rufe so bald wie möglich an. Bitte verzeih mir.«
    Unterzeichnet hatte er die Nachricht mit einem G und einem X, das für einen Kuss stand. Ohne dem schmerzhaften Stich nachzugeben, den Geralds Flucht ihr versetzte, stopfte Rosie die Nachricht in die Tasche und rannte nach unten, um ans Telefon zu gehen.
    »Hallo?«
    »Bist du es, Margaret?«, hörte sie eine Männerstimme am anderen Ende.
    »Nein. Hier ist Rosie.«
    »Ach so, Rosie. Ich bin’s, Marcus Chillcott-Clark.«
    »Hi. Wie geht es dir?«
    »Hör zu, ich wollte nur sichergehen, dass ihr das Fax bekommen habt.«
    »Das Fax?«
    »Es droht eine Überschwemmung. Eine schwere. Ich muss sofort los, meine Herden verlegen. Dein Vater muss das auch machen. Können wir ein andermal plaudern? Bis dann«, und damit hatte er aufgelegt.

    Schon wieder vom Regen durchnässt, stand Rosie im Quartier. Jims Gesicht hellte sich auf, als er sie sah.
    »Hallo noch mal«, sagte er.
    »Dieses Fax ist eben reingekommen«, sagte sie und streckte es ihm hin. »Flussaufwärts ist der Pegel über Nacht um hundertfünfzig Millimeter gestiegen. Es wird vor einer Flut gewarnt. Auf allen unseren Flussweiden stehen Tiere. Was sollen wir jetzt machen? «
    »Wie viel Zeit bleibt uns nach so einem Regen?«, fragte Jim und nahm ihr das Fax aus der Hand. Rosie schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht. Ich war noch nie – «
    »Könnte es deine Mum wissen?«
    Wütend auf sich und auf Margaret, weil sie sich nie für diese Dinge interessiert hatten, schüttelte Rosie den Kopf.
    »Hast du Geralds Nummer? Er kann es uns bestimmt sagen.«
    Rosie zuckte mit den Achseln. »Er hat mir nur einen Zettel hinterlassen, dass er sich melden wird. Aber ich kann es bei Giddy probieren und dann wieder herkommen.«
    Sie drehte sich um und lief los.
    »Schiet«, sagte Jim im Aufstehen und stieg in seine Kleider. Auf diese Art von Drama konnte er wahrhaftig verzichten. Aber er hatte im Kimberley River Country schon mehrere Überschwemmungen erlebt. Er hatte aufgeblähte Rinder gesehen, die mit entsetzt aufgerissenen Augen wie Treibgut in den Zäunen hingen. Er würde nicht zulassen, dass es den Rindern, die jetzt auf den ebenen Weiden der Highgroves grasten, ebenso erging. Nicht wenn er etwas dagegen unternehmen konnte. Also griff er nach seinem Mantel und Hut und ging in den Stall. Wenig später war Rosie zurück.
    »Hab’ ihn nicht erwischt«, war ihre Auskunft.
    »Und deine Mum? Hast du der erzählt, was uns bevorsteht?«
    »Die schläft tief und fest. Aber ich habe ihr einen Zettel geschrieben«, sagte sie und zog gleichzeitig die Schnalle an Oakwoods Zaumzeug zu.
    »Auf jeden Fall müssen wir uns beeilen«, sagte Jim. »Du nimmst das Auto und holst die Jungschafe von den eingezäunten Weiden direkt am Fluss. Treib sie fürs Erste hier hoch zu den Stallungen. Aber bleib auf den Wegen, okay? Ich bringe solange die Hammel vom hinteren Weideland auf den großen Hügel.«
    »Und die Kühe und Kälber?«, fragte Rosie. »Die weiden alle am anderen Ufer im Cattleyard Swamp, oder?«
    Jim legte die Stirn in Falten und überlegte.
    »Wir müssen rüber und das Gatter öffnen, damit sie sich auf das Weideland oben im Busch zurückziehen können. Andernfalls werden sie mit Sicherheit ertrinken. Für den Pick-up ist es dort zu sumpfig. Ich führe Oakwood hin und warte an Murphy’s Gate auf dich.«
    »In Ordnung«, sagte Rosie und versuchte, sich dabei ins Gedächtnis zu rufen, welches Gatter Murphys Gate war. Sie wünschte, sie hätte mehr darauf geachtet, welches Tor wie

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