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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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hieß.
    Jim legte den Sattelgurt straff um den Bauch der Stute. Dann schnallte er zwei lederne Satteltaschen an die Messingringe an seinem Sattel. Er hatte es sich zur festen Gewohnheit gemacht, stets seine Satteltaschen mitzunehmen, selbst wenn er nur einen winzigen Auftrag zu erledigen hatte. Sie waren mit Notverpflegung, Streichhölzern, Papier, Zucker, Süßigkeiten und einem kleinen Erste-Hilfe-Kasten bepackt. Auch wenn ihm der Western Distrikt nach den Jahren im zerklüfteten, roten Nordwesten Australiens zahm vorkam, fühlte er sich so sicher.
    Nachdem er die Stalltüren aufgestoßen hatte, führte er die Pferde in den Regen hinaus. Seine Stute und Oakwood folgten mit angelegten Ohren, sobald sie die ersten kalten Tropfen auf ihrem warmen, trockenen Rumpf spürten.

Kapitel 21
    W ährend Rosie, gefolgt von ihren Hunden, in dem Pick-up den unteren Weiden entgegenholperte, gelobte sie Jim und ihrer Herde, ihr Bestes zu geben.
    An der Weide am Fluss kreisten Diesel und Gibbo die Herde in vorbildlichem Einklang ein. Jim hatte ihr beigebracht, die Hunde beim Herantreiben der Herde ihrem natürlichen Instinkt folgen zu lassen. In dem sicheren Wissen, dass die Hunde die Schafe zu ihr treiben würden, fuhr sie langsam auf das Tor zu.
    Nachdem sie die Gatter der Weiden bei der Homestead geschlossen hatte, fuhr Rosie so schnell über den Feldweg, dass der Schlamm von den dicken Reifen des Pick-ups bis auf die Türen spritzte. Die Scheibenwischer verschmierten braune Tröpfchen auf der Windschutzscheibe, und Rosie beugte sich vor, um überhaupt etwas zu erkennen, während der Pick-up über den Weg hüpfte, holperte und sprang. Schließlich sah sie Jim mit den beiden Pferden am Gatter stehen. Sie stieg aus und rannte zu ihm hin.

    Als sie die Pferde am Flussufer zügelten, holte Rosie erst einmal tief Luft. Der Fluss sah bedrohlich aus. Weißer, braun gesprenkelter Schaum sammelte sich in wirbelnden Strudeln und setzte sich in dem am Ufer verkeilten Gewirr aus Borkenstücken, Geäst und Laub fest. In der Flussmitte schoss das Wasser vorwärts, als wollte es überkochen. Weiter flussabwärts hatten sich über den Felsen an den flacheren Stellen Stromschnellen gebildet, über denen die weiße Gischt in die Luft schoss. Rosie rutschte erschrocken in ihrem Sattel zurück, als sie das sah. Dampf stieg von den warmen Pferderücken auf, während Jim und Rosie die Lage in Augenschein nahmen.
    »Wo sollen wir deiner Meinung nach rüber?«, brüllte Rosie gegen den Regen an.
    Sie war schon öfter zum Picknicken an der Furt gewesen, immer hatte der Fluss gleißend und ruhig dagelegen; und sie hatte ihren Körper in der Sommerhitze in die erfrischende Kühle getaucht. Aber die Aussicht, den Fluss während einer Überschwemmung zu durchqueren, machte ihr Angst. Am anderen Ufer standen die Kühe hilflos auf einigen flachen Anhöhen in den überschwemmten Weiden und muhten aufgeregt nach ihren Kälbern. Die Kälber tollten in den Untiefen des steigenden Wassers herum, hoben die kleinen Schwänze und schlugen verspielt mit den Hinterläufen aus. Sie schienen nicht zu begreifen, in welcher Gefahr sie schwebten. Die Kühe trotteten ihnen eindringlich muhend hinterher.
    »Hier bei der Furt müsste es noch gehen«, sagte Jim, dessen Stute bereits über die glitschigen Ufersteine und den Schlamm tänzelte. »Die Pferde schaffen das schon. Ich habe in Kimberley schon schlimmere Flüsse durchquert.« Er streckte die vor Kälte gerötete Hand aus und strich Rosie übers Gesicht. »Verlass dich auf Oakwood. Er kann dich ans andere Ufer tragen.«
    »Und die Hunde?«, fragte sie.
    »Für die ist die Strömung zu stark. Wir müssen sie hochnehmen.«
    Er befahl seine Hunde mit einem Pfiff zu sich. »Rauf«, befahl er, und sofort sprangen Thommo und Daisy hoch, um sich vor und hinter seinem Sattel niederzulassen. Seine Stute legte die Ohren an, als die Hunde auf ihrem Rücken landeten, aber sie blieb ruhig stehen.
    »Probier aus, ob deine Hunde das auch machen«, sagte er.
    Rosie schlug sich ans Bein und sagte: »Rauf.« Diesel und Gibbo reagierten nicht.
    »Du musst es sagen, als würdest du es ernst meinen, Mädchen! «, sagte Jim. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Rauf!«, befahl sie mit einer Stimme, die gar nicht wie ihre klang. Diesel sprang augenblicklich auf und legte sich quer vor den Sattel. Sam hatte ihm das ganz eindeutig beigebracht. Gibbo schreckte winselnd zurück. Er setzte widerstrebend die Pfoten auf Rosies Fuß im

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