Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen
du wieder damit an.« Sie wackelte mit dem Kopf und parodierte seine tiefe Stimme. »Meine Mädchen! Meine Mädchen! Ich muss nach meinen Mädchen sehen!« Ihre sommersprossige Hand strich über den runden Bauch unter ihrem halb durchsichtigen rosa Babydoll-Negligé. »Und was ist mit diesen Mädchen, hm, Clancy?«
Ihre Fingernägel waren im selben Farbton wie ihr Nachthemd lackiert, und die mittlerweile langen roten Haare fielen ihr auf die schlanken weißen Schultern. Ihm fiel auf, wie unglaublich das Licht in ihrem Rücken durch das Nachthemd schimmerte, sodass er ihre Silhouette ausmachen konnte, sogar das Stück zwischen ihren Beinen. Penny sah, wo sein Blick festhing. Jetzt hatte sie ihn am Haken. Ihre Stimme schaltete um. Sie wurde leise und sanft.
»Warum willst du ausgerechnet jetzt zu ihnen fahren? Betrunken und in der Dunkelheit. Das ist doch Unfug, Clancy.«
Er sah auf seine Stiefel, von denen er erst einen angezogen hatte. Er wusste, dass sie recht hatte. Dann sagte sie seinen Namen, leise, schnurrend, wie ein Kätzchen. Sie senkte das Kinn und sah ihn von unten herauf mit diesem Komm-ins-Bett-Blick an. Langsam glitt eine Hand über ihren Oberschenkel und schob das kurze Nachthemd ein Stück nach oben.
Ehe Clancy sich versah, hatte er sich den anderen Stiefel vom Fuß getreten, den Mantel zur Seite geschleudert und drückte Penny gegen die frisch gestrichene Wand, während sie ihren Unterleib gegen seinen presste.
»Wenn du unbedingt hinfahren willst«, keuchte sie und rieb dabei mit der Hand über die pulsierende Erektion in seiner Hose, »dann fahre ich morgen zusammen mit dir hoch. Das verspreche ich dir, Baby, das verspreche ich dir.«
»Mach dir deswegen keine Gedanken«, murmelte er, küsste sie in den Nacken und legte die Hände auf ihre perfekten kleinen Brüste. »Ich bin daheim. Ich bleibe bei meinem Mädchen. Meinem Mädchen.« Er ließ die Hose herunter, hob Penny hoch, versenkte sich in ihr und wiederholte dabei immer wieder: »Mein Mädchen. Mein Mädchen.« Penny reagierte mit einem Pornostarstöhnen.
Als er fertig war, lächelte sie, umfasste mit beiden Händen sein wunderschönes Gesicht und drückte ihm zahllose Küsse auf. Die Männer waren doch alle gleich, dachte sie. Ganz besonders dieses Prachtexemplar. Als Krankenschwester hatte sie mehr gelernt, als ihre Patienten zu versorgen. Bei ihrer Arbeit in den großen Krankenhäusern in der Stadt und während ihrer Schichten im Busch hatte sie erlebt, wie Männer reagierten, wenn sie wirklich verletzlich waren, und sie hatte gelernt, was sie am dringendsten brauchten. Sie hatte viele gehabt, aber Clancy war für sie ein wahr gewordener Traum. Über alle Maßen gut aussehend und mit einem einzigen Grundbedürfnis ausgestattet. Sobald das gestillt war, konnte man ihn nach Belieben lenken.
»Ach, ich liebe dich so«, sagte sie. »Du machst mich so glücklich.« Clancy erwiderte ihren Kuss, und im selben Moment schmolz sein schlechtes Gewissen dahin. Er schob Meg und Tilly in seinen Gedanken beiseite. Als Penny vor ihm auf die Knie ging, erkannte er, dass auch er glücklich war. Zum ersten Mal seit langer Zeit.
34
Nachdem sich die Pferde und Ponys ein paar Wochen an den Schnee gewöhnt hatten, suchten sie sich trittsicher und geschickt ihren Weg durch die felsige, eisig weiße Landschaft. Fast jeden Tag ritten Emily, Tilly und Meg auf der Suche nach Abenteuern durch die Berge. Heute hatte sich der Nebel schon früh verzogen und ihnen relativ warmes, ruhiges Wetter beschert.
Emily wollte ihren Kindern alles beibringen, was sie selbst über die Berge wusste. Sie vermutete, dass die Straße von Dargo geschlossen war, nachdem über Nacht so viel Schnee gefallen war. Sie empfand es als Erleichterung, von allem abgeschieden zu sein. Damit konnte sie die nagenden Ängste vergessen, dass Clancy auftauchen und ihr die Kinder wegnehmen könnte.
Heute wusste sie obendrein, dass kein Ranger sie zur Rede stellen würde, wenn sie Rousie mit in den Nationalpark nahm. Sie waren auf dem Weg zum Long Spur, wo sie den Mädchen eine jener Baum-Reservate zeigen wollte, die ihre Urgroßeltern angelegt hatten.
Emily freute sich, wie Megs und Tillys begeisterte Gesichter leuchteten, als sie über die Ebene trotteten. Die kleinen Ponys sahen fast aus wie Zeichentrickfiguren, wenn sie gelenkig über kleine Grasbüschel hinwegsetzten oder spitzen Steinen auswichen, und die Mädchen saßen völlig entspannt auf ihren Rücken. In den ersten Tagen waren die
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