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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Gedanken gekommen, dass er mehr Geld bekommen sollte, wenn er länger arbeitete. Auf der Farm wurde grundsätzlich bis zum Einbruch der Dunkelheit gearbeitet oder bis die anfallende Arbeit erledigt war, dort hatte niemand je von Überstunden geredet. Beim VPP hingegen ermahnten ihn alle, täglich genau sieben Stunden und sechsunddreißig Minuten zu arbeiten. Die sechs Minuten zusätzlich brachten ihm offenbar alle vierzehn Tage einen freien Tag ein. Luke verstand trotzdem nicht, wie man alles stehen und liegen lassen konnte, sobald die offizielle Arbeitszeit abgelaufen war, selbst wenn die anstehende Arbeit in nur einer Stunde zu bewältigen war. Auf dem Land gab es keine Stechuhren.
    Als sie durch den tiefen Schnee auf einem Bergkamm fuhren, sah Luke Rauch zwischen den Bäumen in den winterblauen Himmel aufsteigen.
    Er machte Giles darauf aufmerksam.
    »Was in Dreiteufelsnamen? Camper hier draußen ! Zu dieser Jahreszeit! Während der Schließungszeiten? Bieg ab, Junge. Bieg sofort ab!«, kommandierte Giles wie ein alter Fregattenkapitän.
    Zuerst entdeckten sie die beiden kleinen Mädchen, die am Lagerfeuer saßen. Luke war genauso erschrocken wie Giles, sie hier zu sehen.
    »Wie kann man Kinder nur unter so gefährlichen Bedingungen hierherbringen!«, ereiferte sich Giles. Dann sahen sie Emily ein Stück abseits zwischen den Bäumen mit der Kettensäge hantieren.
    »Sie muss verrückt sein. Und sie fällt einen Baum im Nationalpark! Ich glaube, es ist dieselbe Frau, die im Wonnangatta die Kühe vor uns verstecken wollte. Eine typische Flanaghan. Nichts als Ärger!«
    »Ja, ich glaube, das ist sie.« Luke spürte, wie er bleich wurde.
    Rousie legte die Ohren an, um sich vor dem Lärm der Motorsäge zu schützen. Das infernalische Knattern übertönte sogar die Motorengeräusche des Wagens, der an der Schranke angehalten hatte. Bis der Baum endlich mit einem lauten, über das ganze Tal hallenden Krachen fiel, hatte das mit Schneeketten ausgerüstete Rangerfahrzeug bereits vor dem Lagerfeuer angehalten. Als Emily die Motorsäge ausschaltete, hörte sie Türen schlagen und sah verdattert auf.
    Als sie sah, dass Luke ausgestiegen war, holte sie gleichzeitig entsetzt und nervös Luft. Dann bemerkte sie den älteren VPP -Mann, den Rothaarigen, der auch im Wonnangatta gewesen war, und sah seine ernste Miene. Sie wollte die beiden begrüßen, doch Luke hatte das Gesicht abgewandt und schien vollauf damit beschäftigt, die Rangerjacke, einen Hut und Handschuhe anzuziehen und sein Notizbuch zu zücken.
    Gemeinsam kamen die beiden Männer in den Hufspuren der Pferde auf Emily zu, dabei sahen sie ungeheuer amtlich und ernst aus.
    »Was tun Sie da?«, fragte der Rothaarige.
    Emily wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als sie spürte, wie die Erde unter ihren Füßen zu pulsieren begann und Wärme durch ihren Körper strahlte, bis zornige Energie in ihr glühte. Sie dachte kurz an Evie, ihre Urgroßmütter Emily Flanaghan und Joan Flanaghan. Mit hoch erhobenem Kopf erwiderte sie laut, aber freundlich: »Was ich hier tue? Also, zuerst einmal begrüße ich Sie auf höfliche, altmodische Art, wie man es im Busch immer tun sollte.« Sie streckte die Hand aus. »Emily Flanaghan, sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mr …?«
    Der Mann sah auf ihre Hand, als würde sie nach totem Fisch stinken.
    Eilig mischte Luke sich ein. »Emily, das ist Mr Giles Grimsley, kommissarischer Regionsmanager im VPP .«
    Er konnte nicht glauben, dass er ausgerechnet sie hier aufspüren musste. Ihre Töchter starrten ihn mit großen runden Augen an und hatten unverkennbar schreckliche Angst, dass ihre Mutter in Schwierigkeiten kommen könnte. Luke sah den Wallach, den er ihr verkauft hatte, von der Arbeit gestählt, gut genährt und mit einem Paar Packtaschen beladen an einem Baum stehen. Er schluckte nervös. Er wusste genau, dass es zu einer hässlichen Szene kommen würde.
    Inzwischen hatte sich Giles vor Emily aufgebaut und durchbohrte sie mit zornigen Blicken. »Wissen Sie nicht, dass es strafbar ist, in einem Nationalpark Bäume zu fällen? Was haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Sieht man das nicht?« Sie deutete auf den am Boden liegenden Zaunpfahl. »Ich habe einen Baum gefällt, weil ich einen neuen Pfahl brauchte. Für das Schutzgebiet.«
    »Aber es ist strafbar, im Nationalpark einen Baum zu fällen.«
    Emily sah erst ihn ungläubig an und dann Hilfe suchend auf Luke. Doch der wich weiterhin ihrem Blick aus.
    »Ich kann doch schlecht bis

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