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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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nach Bunnings runterfahren, um mir dort einen Zaunpfahl zu besorgen, oder?«, protestierte sie. »Nicht, wenn ich hier im Busch das perfekte Holz finden kann!«
    »Sie haben in diesem Gebiet keine Zäune zu ziehen«, erklärte ihr Giles.
    Emily sah wieder auf Luke, aber der sah weiter verlegen zur Seite. Würde er wirklich tatenlos zusehen?
    »Ich bitte um Entschuldigung.« Zorn schlich sich in ihre Stimme. »Aber ich bin sehr wohl für diesen Zaun verantwortlich. Meine Großeltern haben das Schutzgebiet angelegt, um die Quelle in dem Dickicht dort drüben zu schützen. Ich betrachte es als meine Verantwortung, das Werk meiner Vorfahren zu bewahren und die Quelle auch weiterhin zu schützen.«
    »Ihre Familie hat auf dieses Land keinen Anspruch mehr«, stellte Giles selbstzufrieden fest. Jahrelang hatte er von seinem Büro aus diese Cattlemen bekämpft. Dass er jetzt eine von ihnen in freier Natur gestellt hatte, die ihm auch noch mit solcher Arroganz entgegentrat, brachte sein Blut zum Kochen.
    »Ich beanspruche dieses Land auch gar nicht«, schoss Emily zurück. »Ich will nur dafür sorgen.«
    » Indem Sie die Bäume darauf fällen?«, fragte Giles sarkastisch. »Leute wie Sie behaupten nur, dass sie die Umwelt schützen wollen. Wenn Ihnen wirklich etwas an diesem Land liegen würde, würden Sie Ihre Kinder, Ihre Pferde und Ihre Rinder nehmen und von diesem Berg verschwinden!«
    Emily blieb der Mund offen stehen.
    »Arschloch«, sagte sie, bevor sie sich versah. Sie sah, wie er den Kiefer anspannte und Hass in seinem Gesicht aufblitzte.
    Giles nahm Luke beiseite und redete leise auf ihn ein. Luke nickte mit ernster Miene und schrieb etwas in sein Notizbuch.
    Dann wandten sich beide wieder ihr zu.
    »Wenn Sie mich weiterhin beleidigen, wird sich die Polizei der Sache annehmen müssen«, verkündete Giles. »Außerdem gefährden Sie das Leben Ihrer Kinder, indem Sie sie während der Parkschließungszeiten in eine so abgelegene und wilde Gegend bringen. Womit sich die Frage stellt, ob Sie Ihrer Fürsorgepflicht als Mutter überhaupt nachkommen können.«
    Emily fehlten vor Wut die Worte. Wusste dieser Mann nicht, dass die Flanaghans ihre Kinder seit Generationen in diesen Bergen großgezogen hatten? Wusste er nicht, dass in ihrer Familie die Jungen schon mit neun Jahren Packpferde durch den Schnee geführt hatten, um den hungrigen Minenarbeitern Lebensmittel und die Post zu bringen?
    Wie konnte er andeuten, dass sie mit dem Leben ihrer Kinder spielte? Sie wusste , dass ihnen nichts passieren würde. Sie hatte jedes nur erdenkliche Szenario berücksichtigt und Vorkehrungen dafür getroffen. Außerdem hatte sie ihre Tiere dabei, die dem Leben im Busch bestens angepasst waren. Rousie und die Pferde würden sie in jedem Fall sicher nach Hause bringen. Die Arroganz und Ignoranz dieses Schreibtischhengstes ließen sie vor Wut beben.
    Giles trat einen Schritt zurück. »Mein Kollege Mr Bradshaw wird Sie jetzt davon in Kenntnis setzen, gegen welche Parkvorschriften Sie verstoßen haben.«
    Luke begann mit düsterer Stimme und gesenktem Kopf aus seinem Notizbuch vorzulesen. Emily sah auf das Gesicht, das sie früher so schön gefunden hatte, auf die Lippen, die sie geküsst hatte und so gern noch einmal geküsst hätte, und hörte ihn mit monotoner Stimme rezitieren:
    »Hunde sind im Park nicht erlaubt. Für diesen Verstoß gegen die Parkvorschriften wird Ihnen ein Bußgeld auferlegt. Das Fällen eines Baumes innerhalb des Parks gilt als schweres Vergehen. Auch dafür wird Ihnen ein Bußgeld auferlegt. Sie haben gegen die Sicherheitsbestimmungen des Parks verstoßen, indem Sie ohne Genehmigung ein für die Öffentlichkeit gesperrtes Gebiet betreten haben. Das Mitführen von Kindern ist ein schwerer Fall von Vernachlässigung, über den die Polizei und das Jugendamt informiert werden.«
    »Jetzt halt mal die Luft an!«, fiel ihm Emily ins Wort. »Meine Kinder? Willst du allen Ernstes behaupten, ich würde meine Kinder vernachlässigen, Luke? Das kannst du nicht allen Ernstes anzeigen! Und wenn … Du kannst doch nicht …« Ihr versagte die Stimme.
    »Ruhe, Ms Flanaghan!«, schnauzte Giles sie an. »Lassen Sie meinen Kollegen aussprechen.«
    Emily traute ihren Ohren nicht. Verzweifelt und mit Tränen in den Augen versuchte sie, einen freundlichen Blick von Luke aufzufangen. Stattdessen las er immer weiter aus seinem dämlichen grünen Notizbuch vor.
    »An einer nicht gekennzeichneten Stelle Feuer zu machen, stellt einen

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