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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. »Du bist so unglaublich schön«, sagte er.
    »Genau wie du.«
    Wieder küssten sie sich, dann gingen sie Hand in Hand durch den Flur ins Schlafzimmer. Sie zog ihn mit sich auf ihr Bett, wo sie sich die ganze Nacht durch immer und immer wieder liebten und küssten.
    Am nächsten Tag ritten sie wieder zusammen los. Ein Ausritt über einen Bergkamm. Ein Stelldichein in einer Berghütte. Ein Picknick am Bach. Als schließlich die Sonne hinter die Baumwipfel sank, schloss Luke Emily ein letztes Mal in die Arme und gab ihr einen langen Abschiedskuss.
    Emily sah ihm nach, als er ins Tal fuhr. Es war, als würde er damit wieder auf die andere Seite wechseln, wo er seine Uniform tragen und am Montagmorgen seinen Job antreten musste, während sie zu ihrem Leben als Mutter und Cattleman zurückkehren würde, einem Leben in den Bergen, das rein gar nichts mit seinem zu tun hatte.

40
    Vor dem Pub zog Cassy Jacobson energisch das Lenkrad ihres neuen kleinen grünen Honda Jazz herum. Sie kochte vor Wut. Sie war den ganzen Weg hierhergefahren, nur um festzustellen, dass Luke nicht zu Hause war. Jetzt fuhr sie den ganzen Ort ab und suchte nach dem Rangerbüro.
    Ihr Blick wurde schmal, als sie die riesigen Geländewagen sah, die vor dem Pub auf der Straße parkten. Mit finsterer Miene las sie den Aufkleber am Heck eines Wagens: Rette den Busch – Besteig eine Grüne ! Außerdem waren die Pick-ups mit Kettensägen-Aufklebern bepflastert. Sie konnte immer noch nicht fassen, dass Luke freiwillig in dieses Kaff gezogen war. Und sie konnte nicht fassen, dass er immer noch in dieser Bruchbude am Ufer eines mit Moskitos verseuchten Flusses hauste.
    Cassy setzte ihren Hut ab, der wie eine gehäkelte grüne Kaffeemütze aussah, und fuhr sich mit den reich beringten Fingern durch die gegelten Haare.
    Der Laden war geschlossen, und außer ihr war niemand auf der Straße zu sehen. Wenn sie Luke noch vor Einbruch der Nacht finden wollte, musste sie sich ins Pub wagen und dort nach ihm fragen. Doch das konnte sie auf keinen Fall. Wahrscheinlich würden diese Hinterwäldler sie bei lebendigem Leibe auffressen. Fleischfresser, dachte sie. Wieder sah sie die stille Straße hinunter. Dieses Nest war echt nicht auszuhalten.
    Ein paar hundert Meter vom Pub entfernt sah Cassy ein Schild an einem Holzpfahl baumeln. Sie ließ den Motor ihres kleinen grünen Autos an und fuhr darauf zu. Mit zusammengekniffenen Augen entzifferte sie Beauty im Busch . Sie stellte den Wagen vor der winzigen Hütte ab, trat durch das Gartentor und klopfte an die gedrungene weiße Tür. Evie öffnete und besah sich in aller Ruhe das Mädchen, das mit seinen Stiefeln einer Katze den Kopf eintreten konnte und dessen Gewand aussah, als hätte jemand die Aboriginee-Flagge zu einem Kaftan umgearbeitet.
    »Hallo«, sagte Evie. »Wenn Sie Bridie suchen, die ist mit den Mädchen zum Angeln an den Fluss gegangen.«
    Cassy sah die Frau mit den eigenartigen grünen Augen an. Sie hatte völlig zerlumpte Fetzen an und die langen grauen Haare zu Zöpfen geflochten.
    »Nein. Ich wollte nur wissen, wie man zum Rangerbüro kommt.«
    »Ach so«, sagte Evie. »Kommen Sie erst mal rein.« Sie zog die Tür auf und trat beiseite.
    »Ich muss doch nicht reinkommen, um den Weg erklärt zu bekommen, oder?«, meinte Cassy barsch.
    »Nein, aber ich muss mich hinsetzen. Mein Bein tut höllisch weh«, log Evie.
    Ehe Cassy sich versah, saß sie auf einer weißen Couch, hatte eine dicke, flauschige hellbraune Katze auf dem Schoß und eine Tasse Kamillentee in der Hand.
    In ihr brodelte es. Sie wollte nur Luke finden, aber die Alte gehörte offenbar zu diesen verzweifelten, einsamen Weibern. Wahrscheinlich teilte sie sich mit ihrer Katze das Dosenfutter und trug eine Woche lang dieselben Unterhosen. Cassy beschloss, ihr allerhöchstens zehn Minuten zu geben.
    »Du bist einsam«, verkündete Evie.
    Cassys Augen wurden groß. » Ich ? Einsam? Nein!«
    »Warum fährst du dann so viele Stunden, nur um jemanden zu sehen, der nicht mehr mit dir zusammen ist?«
    Cassy erstarrte. Verfluchtes Dorfleben. Hier wussten alle alles voneinander.
    »Das geht Sie nichts an.« Sie setzte die Tasse ab und schubste die Katze von ihrem Schoß. »Könnten Sie mir jetzt den Weg erklären? Ich muss los.«
    Die Frau sah sie gleichmütig an. »Ich heiße Evie. Möchtest du, dass ich eine Heilung an dir vornehme? Natürlich umsonst.«
    Cassy schüttelte den Kopf, aber Evie hatte schon die Hand

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