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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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mit ihm wie mit einem Freund. Sie erzählte ihm von Bobs mangelndem Talent als Farmer und erklärte ihm, inwiefern er das Land falsch behandelt hatte. Sie erläuterte ihm ihre Pläne, es wieder fruchtbar zu machen. Mit jedem Satz bewunderte Luke sie mehr. Seine Gefühle für sie wurden so intensiv, dass er, als es auf Mittag zuging, meinte, gleich vor Lust zu platzen.
    Als die Sonne hoch und heiß am Himmel stand, führte Emily sie an einen Bergbach, der von ein paar vereinzelten Eukalyptusbäumen überschattet wurde. Das Wasser lief durch eine Wiese und dann plätschernd und glucksend über einen kleinen Wasserfall. Emily band Snowgum an einen jungen Baum und löste dann die Satteltaschen.
    Sie hatte eine ganz besondere Vesper eingepackt. Normalerweise hätte sie nur einen Apfel und eine Flasche Wasser eingesteckt, aber heute hatte sie, weil Luke mitkommen würde, alle Leckereien zusammengesucht, die sie nur finden konnte. Sie kletterte die kleine Uferböschung hinunter und ließ sich auf einem Moosfleck am Rand des kleinen Teiches unter dem Wasserfall nieder. Luke folgte ihr, setzte sich neben sie und sah zu, wie sie eine Thermoskanne aus der Satteltasche zog, um ihm eine Tasse Kaffee oder Tee anzubieten.
    »Erst führst du mich an einen erstklassigen Vesperplatz, und dann darf ich auch noch wählen, was ich trinken will?«, fragte er lächelnd.
    »Du könntest auch Milo haben, aber ich habe nur ein Päckchen dabei, du müsstest also mit mir teilen.«
    »Es macht mir nichts aus, mit dir zu teilen.«
    Emily hob den Kopf und sah ihm in die Augen. Sie wusste, in diesem Moment hätte sie sich zu ihm beugen und ihn küssen können. Aber sie wollte diesen Augenblick bis zur Neige auskosten. Ihn auf die Probe stellen. Sie schenkte ihm hastig eine Tasse ein und reichte sie ihm.
    »Danke.« Sie hörte seine Frustration heraus, die mühsam gezügelte Lust. Sie wusste genau, dass er sie wollte. Und sie wusste, dass sie ihn wollte. Zeit, sich ein bisschen zu amüsieren. Sich ihm zu öffnen. Sie streifte die Stiefel ab, zerrte die Socken von den Füßen und stand unvermittelt auf, um ihren Gürtel zu öffnen und aus den Jeans zu steigen.
    »Was tust du da?« Gleichzeitig verwirrt und beglückt sah er auf ihre nackten braunen Beine.
    »Zeit zum Kitzeln.«
    »Zum Kitzeln? Ich hätte nicht gedacht, dass du auf solche Sachen stehst.« Er grinste.
    »Forellenbäuche kitzeln«, stellte Emily klar und zog ihr Hemd über den schreiend grünen Slip.
    »Ist das überhaupt erlaubt?« Luke stand auf und zog ebenfalls Schuhe und Jeans aus. »Schließlich ist zurzeit keine Forellensaison. Wahrscheinlich braucht man zum Kitzeln einen Forellenkitzelschein und die vorgeschriebene Ausrüstung. Ich muss mich da mal kundig machen. Jedenfalls solltest du aufpassen, dass du keine Schwierigkeiten bekommst, junge Dame.«
    »Dann wirst du mich eben verhaften müssen«, meinte Emily.
    »Aber zuvor muss ich dich filzen.«
    Sofort mussten beide an die Begegnung im Wonnangatta und an ihren ersten Kuss denken. Lächelnd sah Emily zu, wie Luke ihr ins Wasser folgte. Sie beugte sich vor und ließ die Hände tief ins Wasser gleiten. Ihre Finger tasteten unter der Oberfläche zwischen den Steinen herum, bis sie gefunden hatte, was sie suchte. Langsam hob sie die Forelle aus dem Wasser, bis der silberne, gesprenkelte Leib in der Sonne blitzte.
    »Den hast du erwischt!«, lächelte Luke sie an.
    »Die, meinst du.«
    »Was machst du jetzt mit ihr? Willst du sie essen?«
    Emily schüttelte den Kopf. »Ach was. Ich lasse sie wieder frei.« Behutsam setzte sie die Forelle wieder in dem dunklen Spalt zwischen zwei Steinen ab. »Ich lasse sie dort, wo sie hingehört.«
    »Sie ist wie du.« Luke schaute Emily an, die wie er bis zu den Schenkeln im kalten Wasser stand. »Du gehörst auch hierher.« Er nahm sie an den Händen, zog sie langsam zu sich her und drückte zärtlich und vorsichtig die Lippen auf ihren Mund. Dann zog er sich ein winziges bisschen zurück und wartete ab, ob sie den Kuss erwidern würde.
    Sie reagierte, indem sie einen Schritt auf ihn zu machte, sich an ihn schmiegte und ihren Mund öffnete. Die Erleichterung, ihn endlich wieder zu spüren, war unbeschreiblich. Sie ließen ihre Hände wandern und meinten, Funkenschläge zu spüren. Atemlos führte sie ihn zurück zum bemoosten Ufer.
    Dort lagen sie nebeneinander, inmitten des erdigen Geruchs nach Leben, der die Luft tränkte. Luke labte sich mit Händen und Mund an ihr. Nach einer Weile zog er ihr

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