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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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mit Prostituierten geschlafen, sondern er unterhielt eine Affäre. Und dann war da noch der letzte Abend vor dem Rennen … An den erinnerte sie sich nur zu gut. Der Raum begann, sich um sie zu drehen.
    »Raus hier!«
    »Beruhige dich«, sagte er.
    Sie senkte die Stimme wieder.
    » Raus. Hier.«
    Er trat ein paar Schritte zurück.
    »Du kannst mir meine Kinder nicht wegnehmen«, plusterte er sich auf.
    »Nach allem, was du mir angetan hast, Clancy, kann ich das sehr wohl.«
    Er piekte mit dem Finger in die Luft. »O nein, das kannst du nicht! So leicht wirst du mich nicht los.«
    »Raus hier!«, schrie sie ihn an.
    »Zwing mich doch, du blöde Schlampe!«
    »Mummy?« Meg und Tilly standen in der Tür, in der Hand hielten sie ihre Naschereien. Wenn Clancy daheim laut geworden war, waren sie immer zu Emily gelaufen und hatten ihre Gesichter an ihre Beine gedrückt, bis er sich ausgetobt hatte. Nein, damit war Schluss, nahm sie sich fest vor. Endgültig. Sie dachte an die grauhaarige Frau aus den Bergen. Und senkte die Stimme.
    »Gebt eurem Daddy einen Abschiedskuss und setzt euch zu Mummy aufs Bett.«
    »Nein, Emily«, widersprach Clancy ihr über die Köpfe der Mädchen hinweg.
    »Können wir hierbleiben? Im Krankenhaus?« Meg hüpfte vor Freude.
    »Kann Daddy auch bleiben?«, fragte Tilly.
    »Nein, Daddy kann nicht hierbleiben. Aber ihr schon. Ihr könnt mir helfen, in ein anderes Krankenzimmer zu ziehen. Dann rufe ich Granddad an und sage ihm, dass er euch abholen soll. Ihr könnt ein paar Tage bei ihm bleiben. Damit Daddy endlich die Ferien bekommt, die er sich immer gewünscht hat.« Das Letzte sagte sie zu Clancy, und ihre Stimme war eiskalt.
    Die Mädchen blendeten den grimmigen Unterton der Erwachsenen einfach aus und quiekten vor Freude. Sie verabschiedeten sich mit einem Küsschen von ihrem Vater und kletterten in Emilys Bett.
    »Du kriegst sie nicht!«, brüllte er sie an. »Führ dich nicht so auf, Emily!«
    »Alles in Ordnung hier drin?« Die Schwester stand wieder in der Tür.
    Clancy blickte von seiner Frau auf die Krankenschwester. Emily sah, wie sich sein Körper unter seinem Zorn versteifte. Aus seinen Augen schlugen Flammen.
    »Fick dich, Emily!«, schrie er sie an.
    »Bitte sagen Sie mir, dass ich nicht den Sicherheitsdienst rufen muss, Sir«, meinte die Krankenschwester ganz ruhig.
    »Fick dich!«, spie er.
    »Clancy.« Emily drückte die Mädchen an ihre Brust, denn sie hatte das Gefühl, dass sie sonst alle drei von seinem Zorn verschlungen wurden. »Bitte. Geh. Geh einfach.«
    Die Krankenschwester verschränkte die Arme und sah ihn schweigend an. Er wandte sich mit einem Grunzen ab und stapfte davon.

11
    Luke sah zu, wie Cassandra den Kopf ihres Bilby-Kostüms absetzte und ihn auf den Rasen fallen ließ.
    » Was hast du?«, kreischte sie.
    Er seufzte. Cassy, die in ihrem unförmigen Kaninchennasenbeutlerkostüm kaum stehen konnte, ließ sich zur Seite kippen, damit sie sich auf den Rasen im Park setzen konnte. Ihre Unterlippe begann zu beben. O Gott, dachte Luke in Panik. Sie würde verflucht noch mal anfangen zu heulen! Inzwischen kannte er sie seit zwei Jahren, und noch nie hatte er sie weinen sehen. Er ging neben ihr auf die Knie und hielt ihre abgewetzte und fadenscheinige Pfote. Dann ließ er den Kopf auf ihre Schulter sinken und wünschte sich ganz kurz, die Wildlife Society würde das Kostüm endlich einmal reinigen lassen. Es stank nach Marihuana und einem beißenden Cocktail aus Hippie-, Studenten- und Umweltschützerschweiß.
    »Ich dachte, du wolltest , dass ich Umweltschützer werde«, sagte er.
    »Ja«, antwortete Cassandra wütend. »Aber doch nicht, dass du dafür aufs Land ziehst!«
    »Ich dachte, du würdest dich freuen, dass ich den Job bekommen habe.«
    Cassy wühlte mit ihren Pfoten nach dem Handy in ihrer Tasche.
    »Was machst du da?«
    »Ich rufe Mum an.«
    »Aber du hast seit zwei Jahren nicht mehr mit ihr gesprochen. Du hast gesagt, du hasst deine Mum.«
    Sie warf ihm einen giftigen Blick zu. »Aber im Moment hasse ich dich noch mehr.«
    Luke schüttelte den Kopf und merkte, wie er plötzlich wütend wurde. Dieser Job in den Bergen würde sein Leben tiefgreifender verändern, als er angenommen hatte. Dieses Mädchen gab doch nur Gewäsch von sich. Für die Umwelt kämpfen, für sie war das alles nicht ernst.
    »Cassy, ich will das wirklich machen.«
    »Aber wie konntest du das tun, ohne mit mir darüber zu reden? Einfach abzuhauen in die beschissene Pampa.«
    »Ich

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