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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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trinken, und ließ Luke tief gekränkt zurück. An der Jukebox hatten sich Bridie und Sam in eine Rauferei verwickelt, die allmählich zu einem Wrestlingmatch auszuarten drohte.
    »Du kleine Ratte!«, schimpfte er. »Mach das Scheißlied aus!«
    »Nein, du Irrer!« Sam versuchte den Stecker aus der Dose zu ziehen, doch Bridie hatte ihn im Schwitzkasten und presste seine Nase gegen ihren Busen.
    »Mach das aus!«, brüllte Sam.
    »Wieso willst du dir nicht deinen einzigen Hit anhören?«
    Sam befreite sich aus ihrem Griff, zog den Stecker ab, und schlagartig wurde es still im Pub. Erst jetzt sah Bridie die Flammen, die aus seinen Augen schlugen.
    In der einsetzenden Stille meinte sie schmollend: »Warum hast du das gemacht? Ich hatte gerade eben für sechs Dollar Titel eingegeben.«
    »Donna wird sie dir ersetzen.«
    »Aber ich wollte noch ›Jillaroo Junkie‹ hören!«
    »Ich aber nicht.«
    »Ich aber schon! Ich mag das Lied.«
    »Ich nicht! Und damit basta!«
    Bridie und Sam hatten sich voreinander aufgebaut, und beiden war der Frust und Ärger deutlich anzusehen.
    »Spaßverderber«, sagte sie.
    »Stinktier«, sagte er. Er drehte sich von ihr weg und stellte sich zu den anderen verdrossenen Trinkern an die Bar.
    »Noch ein Bier?«, fragte Sam.
    Luke nickte.
    »Ihr Mädchen könnt euch selbst was bestellen.«
    »Sam!«, protestierte Emily. »Was ist in dich gefahren?«
    »Das könnte ich dich fragen! Ich sehe dir doch auf den ersten Blick an, dass Luke dir erzählt hat, womit er sein Geld verdient, habe ich recht? Darum zeigst du uns plötzlich die kalte Schulter.«
    »Und Bridie hat dir die Wahrheit gesagt«, schoss Emily zurück. »Dass du nur einen einzigen Hit gelandet hast, weil dein Ego größer ist als Texas und du zu faul und zu bekifft bist, um noch irgendwas auf die Reihe zu bringen.«
    Bruder und Schwester starrten sich wütend an.
    »Was ist mit deinem Ego, Emily? Hast du diesem Typen überhaupt eine Chance gegeben?« Sam nickte zu Luke hin.
    »Hey, lasst mich da raus!«, wehrte sich der.
    »Das ist das Problem mit Typen wie dir.« Emily wirbelte herum und sah ihn aus schmalen Augen an. »Ihr begreift einfach nicht, dass ihr längst drinsteckt ! Wenn ihr hier seid, wenn ihr hier arbeiten wollt, müsst ihr richtig eintauchen – bis über die Augenbrauen und Haarwurzeln! Man kann unmöglich hier arbeiten wollen und sich gleichzeitig von der Gemeinschaft und dem Land distanzieren. Man muss hier leben. Die Berge sind nicht nur von neun bis fünf hier, Kumpel!«
    »Mann, du hörst dich an wie Onkel Bob«, mischte sich Sam ein. »Lass den armen Kerl doch zufrieden, Emily. Er ist nur auf Besuch hier. Er hat den Job noch gar nicht.«
    »Nein«, widersprach Luke, ohne den Blick von ihr abzuwenden. »Das ist schon in Ordnung. Ich will hören, was sie denkt. Ehrlich.«
    Emily sah ihn finster an.
    »Wusstest du, dass sie auf Tasmanien die Parks nach verschiedenen Nutzungsarten unterteilen und dass jeder Park dementsprechend gemanagt wird, so wie es auch ein guter Farmer tun würde? Das ist was anderes als das dämliche Pauschalverbot, das hier vorgeschlagen wurde! Auf Tasmanien haben sie Komitees eingerichtet, in denen Einheimische wie Aborigines, Cattlemen, Umweltschützer, aber auch Geländewagenfahrer und Waldarbeiter sitzen; die Regierungsangestellten ermöglichen und regeln die Nutzung innerhalb dieser Gemeinschaft, trotzdem hat die Gemeinschaft immer das letzte Wort. Ihr Typen verschanzt euch doch in euren Büros und kriecht euren Melbourner Melonenschädeln in den Arsch, damit ihr in die Stadt zurückkehren könnt, sobald ihr eure Zeit in der Provinz abgesessen habt.«
    »Wundert dich das, wenn sie hier von jedem mit Dreck beworfen werden, Em?«
    »Halt den Mund, Sam! Du hast dich schon vor Jahren aus dieser Debatte verabschiedet – in mehr als einer Hinsicht. Versuch du mal auf dem Land zu leben, wenn niemand mehr was zu sagen hat und jeder Pups von der Stadt aus bestimmt wird. Genau das macht die Leute auf dem Land so wütend!«
    »Was soll das heißen, ich hätte mich verabschiedet? Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, Emily, warst du eine brave Vorstadthausfrau. Im Moment spielst du doch nur den Papagei und quäkst was von Familie und Zusammenhalt. Wach endlich mal auf.«
    Seine verletzenden Worte trafen sie ins Mark. Sie spürte, wie ihr Zorn versiegte.
    »Hey«, wies ihn Bridie zurecht. »Das ging unter die Gürtellinie, Sam. Sei nicht so scharf!«
    »Dann mach du mich nicht so scharf!«,

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