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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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setzte Emily an.
    »Nein!«, schnitt ihr Luke das Wort ab und riss seinen Arm von ihr weg. Leicht strauchelnd verschwand er durch eine Seitentür und hielt auf die Hütte zu, die er sich für die Nacht genommen hatte. Während er über den Rasen des Biergartens marschierte, merkte er, wie sein Ärger auf die ganze Truppe zu brodeln begann. Er war vor seinem eigenen Beziehungsstreit geflohen und direkt in einen viel hässlicheren gestolpert. Emily und ihre Leute, vor allem ihr Mann, waren ihm entschieden zu derb. Wieder fiel ihm Giles’ Mahnung ein, sich nicht mit den Einheimischen einzulassen. Jetzt verstand er ihn. Einheimische brachten nur Ärger. Von nun an würde er Abstand halten.
    Emily blieb wie betäubt stehen; sie konnte nicht fassen, dass Clancy zurückgekehrt war, um ihr Leben erneut in ein Chaos zu stürzen, und fragte sich im selben Moment, ob sie dem neuen Ranger nachlaufen sollte, um festzustellen, ob es ihm gut ging.
    »Was für eine verfluchte Scheiße!«, heulte sie zornig auf. Sie stieß einen Stuhl beiseite und eilte zur Tür.
    »Wo willst du hin?«, fragte Bridie, aber Emily stürmte an ihr vorbei, ohne zu antworten. Sie war auf einer Mission. Zielstrebig marschierte sie über die Straße, wo die Männer standen und Clancy in Schach hielten. Sie überlegten, wie sie ihn und seinen Truck am einfachsten nach Brigalow zurückschaffen konnten, ohne dass er gleich wieder Krawall schlug. Clancy saß währenddessen zusammengekauert auf der Stufe und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Der Alkohol, der gerade noch seinen Zorn befeuert hatte, hatte ihn jetzt schachmatt gesetzt.
    Emily stand vor ihrem Mann und erkannte, wie erbärmlich er aussah. Weil sie gemeinsame Kinder hatten, waren sie bis an ihr Lebensende miteinander verbunden, auch wenn er sie zutiefst verletzt hatte. Aber sie würde nicht länger zulassen, dass er sie so demütigte. Geh damit um, ermahnte sie sich. Reagier nicht nur. Was für ein Müll, Evie, dachte sie. Sie wollte reagieren. Sie wollte ihm den treulosen Schwanz abhacken!
    Sie stemmte die Hände in die Hüften, nagelte ihn mit ihrem Blick fest und begann zu brüllen, ohne sich darum zu scheren, ob sie den ganzen Ort aufweckte.
    »Du wirst nie, nie wieder besoffen hier aufkreuzen und mich und meine Freunde so behandeln! Du bist ein Arschloch , Clancy!« Die Holzfäller räusperten sich verlegen, denn es gefiel ihnen gar nicht, in dieser hässlichen Szene zwischen Mann und Frau gefangen zu sein. Sie ließen Clancy los und verzogen sich in den Schatten, wo sie Wache hielten und sicherstellten, dass die tollwütige Version des betrunkenen Ehemannes nicht wieder zum Vorschein kam.
    Clancy sah auf, und seine sonst so großen blauen Augen wirkten matt und trübe.
    »Em, mir fehlen meine Mädchen«, lallte er.
    »Was für ein Bockmist! Du hast sie kein einziges Mal besucht! Wir haben fast jeden Tag versucht, dich anzurufen. Aber du warst immer bei deiner Krankenschwester, habe ich recht? Du hast nicht ein einziges Mal an deine Mädchen gedacht, Clancy, denn du denkst einzig und allein an deinen Schwanz!«
    Emily strahlte einen solchen Zorn aus, dass er noch einen Kilometer weiter weg zu spüren war. Sie hätte Clancy für ihr Leben gern getreten, gekratzt, bespuckt. Sie wollte ihm mit den Fingernägeln die Haut vom Gesicht kratzen. Sie wollte die Zähne in sein Fleisch graben. Wenn sie sich jetzt auf ihn stürzte, dann würden sie nicht einmal drei schwere Holzfäller wieder wegziehen können, so viel war ihr klar.
    »Und jetzt verschwinde mir aus den Augen, verdammte Scheiße! Sofort!«
    Zu ihrer Überraschung gehorchte Clancy resigniert wie ein Hund mit einem Elektrohalsband. Er wuchtete sich hoch, drehte sich schwankend zum Fahrerhaus um und versuchte, in die Kabine zu klettern. Die drei Männer kamen aus dem Schatten geeilt, packten ihn am Hemdkragen und zogen ihn wieder herunter.
    »O nein, Kumpel«, sagte einer. »Du wirst heute nirgendwohin fahren. Wir parken das Ding irgendwo für dich.«
    »Wo sollen wir ihn hinbringen?«, fragte der kleinste der Männer. Emily merkte, dass alle Augen auf sie gerichtet waren, als wäre sie immer noch für Clancy verantwortlich.
    »Ich bin doch nicht seine Mutter! Was weiß ich.« Sie hielt inne und überlegte kurz. »Entschuldigt. Danke für eure Hilfe. Bringt ihn am besten ins Buschkrankenhaus. Die Nachtschwester weiß bestimmt, wen sie anrufen kann, damit er abgeholt wird.« Dann drehte sie sich um und verschwand in der

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