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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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in diesem Hinterwäldlerkaff nur aus?«, fragte sie Luke.
    »Sie halten es nie lang hier aus«, kommentierte Bob und nahm einen tiefen Schluck Bier. »Ihr verfluchten Stadtpflanzen habt doch von nichts eine Ahnung. Ihr glaubt, ihr tut dem Land was Gutes, hab ich recht? Wartet nur, bis das Verbot in Kraft ist. Das braucht nur einen Frühling, einen einzigen guten Frühling ohne Beweidung, und schon gibt es einen Buschbrand in eurem sogenannten Park, dann könnt ihr das ganze Gebiet abschreiben. Ihr verfluchten Ökos habt ja keine Ahnung. Ich macht nur alles kaputt.«
    »Und ihr macht es nicht kaputt mit euren scheißenden, furzenden Kühen?«, provozierte Cassy ihn. Luke versuchte, sie mit einem scharfen Blick zum Schweigen zu bringen, aber sie war nicht zu bremsen. »Wenn das Gesetz erst durch ist und ihr aus den Bergen vertrieben seid, werden das Tausende feiern, so viel steht fest.«
    Bobs Gesicht lief rot an. Seine Augen blitzten blau. »Ihr verfluchten blöden Ökos habt überhaupt keine Ahnung! Ihr glaubt, es nutzt der Umwelt, wenn ihr die Farmer von ihrem Land verjagt und Bäume pflanzt, aber inzwischen wachsen überall im Land Bäume! Mich würde mal interessieren, wann ihr merkt, dass ihr die Drecksdinger nicht essen könnt. Ihr Stadtratten duscht, bis euch die Haut aufweicht, fahrt täglich zum Einkaufen und lebt in Riesenhäusern, aber ihr glaubt, wir würden die Umwelt kaputt machen. Meinetwegen könnt ihr gern den ganzen Mist fressen, der aus China herüberkommt. Aber hört endlich auf, auf uns Farmern herumzutrampeln!«
    Luke fiel ein, dass Darcy ihn vor Bob Flanaghan gewarnt hatte. Er sah, dass der Mann jeden Moment zu explodieren drohte. Bald wäre nicht mehr mit ihm zu reden.
    Essen oder nicht, es war Zeit zu gehen. Luke stand auf.
    »Wo willst du hin, Bubi?«, lallte Bob.
    »Solange Sie so besoffen sind und Ihre Manieren vergessen, bringt es nichts weiterzusprechen, Mr Flanaghan«, sagte er. »Kommen Sie mich irgendwann besuchen, dann können wir reden.«
    »Pff!«, schnaubte Bob. »Reden! Reden ist alles, was ihr Regierungsfuzzis könnt! Tja, wir geben dir eine Einführung in deinen neuen Job, die du nie vergessen wirst, Kleiner. Wir sehen uns nächste Woche im Wonnangatta.«
    Luke legte fragend den Kopf schief. Im Wonnangatta?
    Bob war in Fahrt. »Die Cattlemen bringen ihre Herden in den Park, um zu zeigen, was für einen Scheißjob ihr dort macht, und die Presse wird ebenfalls da sein, um allen zu erzählen, was ihr verfluchten VPP -Leute dort angerichtet habt. Wenn das erst mal bekannt wird, dann wird niemand mehr die Rinder aus den Bergen vertreiben wollen. Ihr seid so was von am Arsch.«
    Luke wusste, dass der Wonnangatta-Nationalpark noch abgelegener war als die Weidegebiete der Flanaghans. Das Wonnangatta war die abgeschiedenste Rinderfarm in Victoria gewesen, die sich während ihrer Blütezeit in einem Tal knapp tausend Meter über dem Meeresboden über zahllose Hektar an wunderschönen natürlichen Weiden, Buschgebieten und Flusstälern erstreckt hatte.
    Um das Gebiet in seinen natürlichen Zustand zurückzuversetzen, hatte die Regierung die Farm vor zwanzig Jahren für teures Geld aufgekauft. Aber die Logistik und die Kosten für die Verwaltung eines so großen Gebietes hatten die Bürokratie überfordert. Luke war nie im Wonnangatta gewesen, aber Bobs Bemerkung, dass die Cattlemen ihre Rinder für einen Pressecoup illegal dorthin transportieren wollten, ließ ihn sofort aufhorchen. Vielleicht hatte Emily ein Engelsgesicht, doch ihr Onkel war eindeutig ein Arschgesicht. Luke Bradshaw hatte kein Problem damit, aus dem Pub zu gehen und von der Telefonzelle auf der anderen Straßenseite Giles Grimsleys Handy anzurufen.
    Cassy saß auf dem Heck des Pick-ups und baumelte mit den Beinen, während Luke telefonierte. Sie sah aus wie eine Hyäne, die sich eben den Bauch vollgeschlagen hatte, so freute sie sich darüber, dass Luke seinem Boss den Plan der Cattlemen steckte.
    Zu Lukes Überraschung ging Grimsley auch am Samstag an sein Handy, und zu seiner noch größeren Überraschung wusste er bereits von dem Plan der Cattlemen. Die Mountain Cattlemen’s Association hatte der VPP eine entsprechende E-Mail geschickt.
    »Sie halten es für besonders höflich und fair, dass sie uns Bescheid sagen«, erklärte ihm Giles am Telefon. »Aber niemand macht sich eine Vorstellung, welche Kopfschmerzen sie uns damit bereiten! Schließlich wissen sie genau, dass die Aktion illegal ist, und sie wollen sie

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