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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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den Kühen passieren, wenn alle aufhören würden, Fleisch zu essen, Cassy? Hast du dir das schon mal überlegt? Alle Zuchttiere würden getötet, weil die Farmer es sich nicht leisten könnten, sie nur zum Selbstzweck zu halten. Die Tiere, die du beschützen möchtest, müssten also trotzdem sterben. Außerdem ist die Rinderhaltung, die hier betrieben wird, viel umweltfreundlicher als die riesigen Mastbetriebe mit Maisfütterung, die es in den USA gibt. Du musst die Dinge mit mehr Weitblick betrachten.«
    » Ich soll die Dinge mit mehr Weitblick betrachten? Wenn du auch nur einen Funken Weitblick hättest, hättest du dir kein Grundstück an einem Ort gekauft, den du nicht mal kennst! Ich weiß genau, dass du Streit suchst, Luke, also lass uns lieber das Thema wechseln.«
    »Fein«, sagte er und stemmte die Finger gegeneinander. »Ich hoffe, du genießt dein Essen.«
    »Ja, Luke. Ich werde mein Essen ganz bestimmt genießen. Unser letztes gemeinsames Essen«, ergänzte sie bitter.
    Sie saßen in brütendem Schweigen beisammen, als die Tür zum Restaurantbereich aufging und ein großer Mann in Ölzeug, Wollmütze, schmuddeligen Jeans und Stiefeln eintrat. Donna kam aus der Küche und lächelte ihn an.
    »Willst du heute Mittag essen, Bob?«
    Der große Mann schälte sich aus seinem Mantel und legte dabei ein vorgewölbtes blaues Unterhemd frei, auf dem in Weiß zu lesen war: Dargo River Inn – vorn stets gastfreundlich, hinten immer offen. Graue Haare kringelten sich aus dem Ausschnitt. Er setzte sich an einen Tisch, zog die Mütze ab und enthüllte schmierige lange Haare und eine kahle Stelle.
    »Für Bob wie immer«, rief Donna in die Küche. »Salat oder Beilage zu deinem Steak, Bob?«
    »Nur Kartoffeln, danke, Schätzchen.« Er schob ihr einen Zwanziger hin, und sie ging zur Theke, um ihm ein Bier zu zapfen.
    Luke sah, wie Cassy abfällig Bobs Unterhemd musterte. Dann sah er, wie Bob einen Seitenblick auf Cassandra riskierte. Beim Anblick ihrer Stachelfrisur und der Piercings in ihrem Gesicht zuckte er sichtbar zurück.
    »Jesus«, sagte er. »Du hast mir bei Gott einen Mordsschrecken eingejagt, Mädel. Du bist doch ein Mädel, oder?« Er musterte sie von Kopf bis Fuß und betrachtete ausgiebig ihre schwarzen androgynen Sachen und die klobigen Stiefel. Cassy kniff die Augen zusammen, und im selben Moment stellte Donna Bobs Bier ab.
    »Darf ich dir unseren neuen Parkranger Luke Bradshaw vorstellen«, sagte Donna. »Und seine bezaubernde Freundin.«
    »Ach«, sagte Bob.
    »Das ist Bob Flanaghan«, stellte Donna ihn vor. Bob machte keine Anstalten, Luke die Hand zu reichen. Stattdessen leerte er sein Bier in einem Zug, ohne auch nur einmal den Blick von ihm zu nehmen.
    Ein Flanaghan, dachte Luke. Einer aus Emilys Cattlemen-Clan. Der auch Ärger bedeutete, so wie er aussah.
    Bob setzte das leere Bierglas ab. »Du bist also der Neue, der uns von den Weidegründen vertreiben soll, sobald das Verbot durch ist, ja?« Luke wollte schon antworten, aber Bob wandte sich an Cassy. »Pass auf, wenn du mit deinem Freund rumziehst, Süße. Sonst landest du mit dem ganzen Metall im Gesicht noch in einem seiner Elektrozäune. Und dann funkt’s !« Lachend zeigte er auf die Piercings in Cassys Braue, Ohren, Nase, Mund und Zunge. Sie schoss einen wütenden Blick auf ihn ab.
    »Entschuldige, Kleines, aber du siehst aus, als wärst du direkt durch einen Zaun gerannt und hättest ein paar Drahtstacheln mitgenommen.« Er beugte sich vor, bis er an Cassy vorbei Luke ansehen konnte. »Wie küsst du sie eigentlich mit dem ganzen Metall in ihrem Gesicht?«
    »Das muss ich mir nicht anhören«, protestierte Cassy.
    »Er will nur witzig sein«, beruhigte Luke sie und sah Bob an. »Wir wollen hier nur in Frieden was essen.«
    »Essen, wie? Ihr könntet hinterher ja angeln gehen. Haken und Köder hat sie ja genug dabei!«
    Bob begann pfeifend zu lachen, bis Donna mit einem frischen Bier an seinen Tisch trat. »Bob, lass die jungen Turteltauben in Frieden!« Sie wandte sich an Luke und Cassy. »Ich glaube, unser Bob hatte schon einen Frühschoppen vor dem Mittagessen«, meinte sie halb entschuldigend.
    »Die beiden sollten das Leben nicht so schwer nehmen«, sagte er. »Und sie würde es sich schon mal erleichtern, wenn sie nicht so viel Metall mit sich rumschleppen müsste. Besitzt ihr Stahlaktien oder was?«
    »Bob, lass es gut sein«, sagte Donna und verschwand wieder in die Küche.
    Cassy starrte ihn zornentbrannt an.
    »Wie hältst du es

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